Brandenburg beteiligt sich an der im Dezember stattfindenden Katastrophenschutzübung LÜKEX 05. Dabei üben der Bund und sechs Länder gemeinsam das länder- und bereichsübergreifende Krisenmanagement von Großschadensereignissen. Das Szenario von LÜKEX 05 geht von einer angespannten Sicherheitslage mit terroristischer Bedrohung und Gesundheitsgefahren vor dem Hintergrund einer Serie internationaler Großveranstaltungen in Deutschland aus.
Innenminister Jörg Schönbohm betonte: „Es handelt es sich um eine fiktive Übung. Es gibt auch weiterhin keine Hinweise über eine konkrete Anschlagsgefahr oder bedrohliche Gesundheitsgefahren. Dennoch kann Deutschland wie andere Staaten auch jederzeit mit einer solchen Situation konfrontiert werden. Wir müssen für einen solchen Ernstfall gewappnet sein. Deshalb üben wir das Zusammenwirken aller Kräfte bei gleichzeitigen Katastrophenlagen in verschiedenen Ländern, um länderübergreifend die Führungs- und Informationsstrukturen zu über prüfen, um die Belastungen der Einsatzkräfte bei mehreren zeitgleichen Katastrophen darzustellen und Schwachstellen zu entdecken und zu beseitigen, die im Ernstfall schwerwiegende Probleme zur Folge hätten.
Die Bewältigung der Anschläge zum Beispiel in London hat gezeigt, dass das schnelle, koordinierte Handeln der Sicherheitskräfte für die Aufklärung der Vorfälle und die Minimierung der Folgen für die Bevölkerung entscheidend ist. Daher üben die beteiligten Einrichtungen in Bund und Ländern mit der LÜKEX vor allem die reibungslose Kommunikation und schnelle Abstimmung untereinander.“
Die Übung LÜKEX 05 (Länderübergreifendes Krisenmanagement Exercise 2005) wird als Stabsrahmenübung am 14. und 15. Dezember 2005 stattfinden. Auf Bundesebene nehmen neben dem Bundeskanzleramt und dem Bundesinnenministerium sieben weitere Bundesministerien sowie das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (BPA) an der Übung teil. Auf Länderebene beteiligen sich die Bundesländer Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen. Auf Bundes- und Landesebene sind zudem nachgeordnete Behörden eingebunden, die für die polizeiliche und nichtpolizeiliche Lagebewältigung zuständig sind. In Brandenburg beteiligen sich neben dem Innenministerium, dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie, dem Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung, der Landkreis Dahme-Spreewald sowie der Flughafen Schönefeld an dieser Übung.
Durch die Übung sollen Abläufe und Verfahren des Krisenmanagements in Bund und Ländern sowie das Zusammenwirken aller Beteiligten erprobt werden. Hierzu müssen nicht nur die zuständigen Behörden reibungslos miteinander kooperieren, sondern auch die teilnehmenden Unternehmen aus der Wirtschaft sowie private Organisationen einbezogen werden.
Während der Übung werden die Einrichtungen des Bevölkerungsschutzes (Feuerwehren, Hilfsorganisationen, Technisches Hilfswerk), der polizeilichen Gefahrenabwehr (Polizeien des Bundes und der Länder), der Nachrichtendienste sowie der Bundeswehr zum Einsatz gebracht. Das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum des Bundes und der Länder (GMLZ), das ein Bestandteil des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ist, wirkt ebenfalls an der Übung mit.
Die Übung soll im I. Quartal 2006 ausgewertet werden, so dass wesentliche Erfahrungen und Erkenntnisse im Bereich der länderübergreifenden Zusammenarbeit noch für die Fußballweltmeisterschaft 2006 berücksichtigt werden können.