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Stadt bleibt bei Umzug

(MAZ, Clau­dia Krause) BORNSTEDTER FELD Die Vorschläge zum Erhalt des Asyl­be­wer­ber­heimes in der Kirschallee 6f über die vere­in­barten zwei Jahre hin­aus spal­ten erneut die
Born­st­edter. Während die einen dem Antrag der Frak­tion Die Andere wegen der guten Erfahrun­gen mit den Aus­län­dern fol­gen wür­den, lehnen andere ihn strikt ab und pochen auf das Ver­sprechen des Ober­bürg­er­meis­ters von vor eineinhalb
Jahren. Was alle eint, ist der Frust über das Ver­sagen der Ver­wal­tung, die Ver­sprechen auch gegenüber den anderen Betrof­fe­nen nicht einge­hal­ten zu haben. So waren laut Stadtverord­netenbeschluss die Ver­lagerung des
Obdachlosen­heimes aus dem Sozial­dorf Lerchen­steig weit­er in die Stadt und den Asyl­be­wer­bern am Lerchen­steig eine Verbesserung der Bedin­gun­gen “ver­sprochen” wor­den. “Die Stadt hat hier nicht die Bedin­gun­gen geschaffen”,
so eine Anwohner­in gestern Abend in der “Born­st­edter Runde”, die dafür votierte, dass Stadt und Poli­tik den Antrag der “Anderen” prüfen. Zuvor hat­te Hans-Joachim Böttche vom Sozial-Fach­bere­ich die geplante Schließung
des Heimes Kirschallee zum 31. Juli vertei­digt. Unter­dessen ist der Entwick­lungsträger Born­st­ed­er Feld als Eigen­tümer der Liegen­schaft Kirschallee schon mit Ver­w­er­tungskonzepten befasst. 

Vor­bere­itun­gen für neues Obdachlosenheim

Im Lerchen­steig laufen die Vor­bere­itun­gen für den Neubau des
Obdachlosen­heimes. Die Awo als Träger des Sozial­dor­fes hat das 80.000 Quadrat­meter große Are­al in Erb­pacht über­nom­men und will bis zum Som­mer in Fer­tigteil­bauweise ein vom Stan­dort der Asyl­be­wer­berun­terkün­fte entfernter
liegen­des, zweigeschos­siges Heim mit Einzelz­im­mern für rund 90 obdachlose Pots­damer erricht­en lassen, von denen einige bere­its eine Pflegestufe haben. 

In einen Teil der nach Auszug der Obdachlosen frei gewor­de­nen Barack­en sollen nach deren Sanierung die Asyl­be­wer­ber aus der Kirschallee ziehen. Von
dort wolle man auch das Inter­net­café übernehmen, sagte Awo-Geschäfts­führerin Angela Basekow der MAZ. Außer­dem sollen Hüh­n­er angeschafft, Werk­stät­ten, Gewächshäuser und ein Sportraum zur Beschäf­ti­gung sowie ein Hofladen
ein­gerichtet wer­den. Allein im vorigen Jahr seien 25 Bäder saniert wor­den, so Basekow. Die Unter­bringung der ver­schiede­nen Prob­lem­grup­pen in einzelnen,
getren­nt ste­hen­den Häusern auf dem großen Are­al solle eine möglichst indi­vidu­elle Betreu­ung ermöglichen. 

Seit der Einge­mein­dung, so Basekow, liege der Lerchen­steig auch “nicht mehr am Rande der Stadt”. Über die Verbesserung der schlecht­en Bus-Verbindung ver­han­dele man gemein­sam mit der Stadt und dem Verkehrs­be­trieb. Glück­lich sei man mit den Vari­anten nicht, räumten Basekow und die Sozialdez­er­nentin Elona Müller ein. Aber die Suche nach Alter­na­tiv­s­tan­dorten für das Obdachlosen­heim sei neg­a­tiv ver­laufen. Geprüft hat­te man Stan­dorte in der
Turm- und Neuen­dor­fer Straße, in der Lud­wig-Richter- und der
Schopen­hauer­straße. Größe und Sanierungsaufwand hat­ten den Traum von “kleinen Häusern mit max­i­mal 40 Plätzen” aber platzen lassen, so Basekow. 

Stadt: Inte­gra­tion nicht erlaubt

Der Lerchen­steig, zu dem es laut Müller keine Alter­na­tive gibt, soll einziger Stan­dort für eine Gemein­schaft­sun­terkun­ft für Asyl­be­wer­ber mit 380 Plätzen sein. Darüber hin­aus wür­den weit­er Woh­nun­gen für Asyl­be­wer­ber gesucht. Voriges Jahr seien 45 Aus­län­der in Woh­nun­gen gezo­gen. Das Argu­ment der “guten Inte­gra­tion” in der Kirschallee hinge­gen akzep­tiert Müller nicht:
“Laut Gesetz dür­fen wir gar nicht integrieren.”

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