FÜRSTENBERG. Die Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark begrüßt die Unterzeichnung des Städtebaulichen Vertrages als ersten Schritt auf dem Weg zu einem “Gedenkort Uckermark”. Damit können die Baumaßnahmen endlich starten, welche die Entfernung der Militäranlagen auf dem Gelände des ehemaligen Jugendkonzentrationslagers und späteren Vernichtungslagers Uckermark zum Ziel haben.
Der Städtebauliche Vertrag wurde zwischen dem zukünftigen Besitzer des ehemaligen Lagergeländes, dem brandenburgischem Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (MI), der Vorbesitzerin, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) sowie der Stadt Fürstenberg — als zukünftige Bauherrin — unterzeichnet. Somit ist eine wichtige Hürde genommen, damit auf dem Gelände des ehemaligen Jugendkonzentrationslagers und späteren Vernichtungslagers Uckermark endlich ein würdiger Gedenkort errichtet werden kann.
Mit der Unterzeichnung des Städtebaulichen Vertrags ist nun grünes Licht für den baldigen Beginn der Konversion — also dem Abriss der einsturzgefährdeten Hinterlassenschaften der GUS-Truppen, die momentan noch weite Teile des Areals dominieren — gegeben worden. Als nächster Schritt soll mittels einer Ausschreibung seitens der Stadt Fürstenberg eine geeignete Firma für die Beräumung gefunden werden.
Die Konversion des Geländes war bereits für den vergangenen Sommer versprochen und verzögerte sich aus unersichtlichen Gründen. Der Abriss muss laut EU-Richtlinien bis 2013 abgeschlossen sein.
Die Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark, die sich seit 15 Jahren für ein würdiges Gedenken an diesem Ort nationalsozialistischen Terrors einsetzt und mit erheblichem Druck im Jahre 2009/2010 diesen Prozess in Gang gebracht hat, ist sehr erfreut über diesen wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Sie hofft nun auf einen zügigen Beginn der Bauarbeiten, der seitens der Gesellschaft für Konversion auf Juni dieses Jahres angepeilt ist. Denn je länger sich die Konversion verzögert, desto ferner rückt das Ziel, dass Überlebende noch zu ihren Lebzeiten am Ort ihrer Leiden einen würdigen Gedenkort vorfinden.
Die Diskussion über die Gestaltung des zu schaffenden Gedenkortes wurde bereits im Mai 2010 von der Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark mit der Einberufung eines Runden Tischs für alle Interessierten begonnen.
Seit Anfang des Jahres 2011 wird die Debatte auf den zweimonatlich stattfindenden Treffen der Uckermark AG fortgeführt. Hier sitzen sowohl die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, das Land Brandenburg, die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, in deren unmittelbarer Nähe das ehemalige Jugend-KZ und spätere Vernichtungslager gelegen hat, als auch die Lagergemeinschaft Ravensbrück /Freundeskreis, die VVN, der Fürstenberger Förderverein und die Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark an einem Tisch und beraten über die Neugestaltung und Ausrichtung des Ortes. Die Uckermark AG steht allen offen, die an der Mitgestaltung eines würdigen Gedenkortes Interesse haben.
Weitere Hintergrundinformationen sind unter www.gedenkort-kz-uckermark.de zu finden.