(MAZ, 15.04., Thomas Wachs) BRÜCK Die Strukturen rechter Gruppen, deren Erkennungsmerkmale und Präsenz
in der Region waren in der vorigen Woche Thema einer
Informationsveranstaltung im Brücker Amtsgebäude.Eingeladen hatte die Jugendkoordinatorin des Amtes Brück, Wenke Hanack, dazu Gemeindevertreter, Lehrer und Bürgermeister der einzelnen Orte aus dem Amtsbereich. “Sie
zeigten sich überaus interessiert und verantwortungsvoll”, sagte Frauke Postel vom Mobilen Beratungsteam — Tolerantes Brandenburg (MBT).
Sie hatte gemeinsam mit einer Kollegin das Seminar durchgeführt. Nach ihrem Eindruck fehle auch im Raum Brück allgemein bei den politisch agierenden
Personen nicht das Bewusstsein über die Gefahren, die von rechtsorientierten
Jugendlichen ausgehen. Doch gebe es auch dort einen starken Bedarf an
Informationen zum Umgang mit derartigen Tendenzen.
Die Gesprächsrunde soll demnächst fortgesetzt werden, weil beim ersten
Termin längst nicht alle Aspekte des Themas erörtert werden konnten,
berichtet Wenke Hanack. Sie hatte das Treffen bereits für Dezember geplant.
Durch den Brandanschlag vom 6. Februar auf das von einem Türken betriebene
Imbisslokal an der Brücker Bahnhofstraße erhielt die Runde nun allerdings
ein besonderes Gewicht.
Nach Erkenntnissen des MBT strukturiert sich die rechte Szene in der Region
vor allme um einen harten Kern von Anhängern der so genannten Preußischen
Aktionsfront in Belzig, die von ehemaligen Mitgliedern der rechtsgerichteten
NPD ins Leben gerufen worden war. Ihr gehören zirka 20 Mitglieder an.
Sympathisanten finden sich im Umland vor allem in Brück und Ziesar, erzählt
Frauke Postel. Sie und ihre Kollegen vom MBT begleiten unter anderem die
Arbeit des Belziger Forums gegen Rechtsextremismus und Gewalt.
Das Beratungsteam steht Kommunalpolitikern, Lehrern Kirchgemeinden, sowie
Vereinen, Verbänden, Bürgerinitiativen und allen interessierten Bürgern
ständig als Ansprechpartner zur Verfügung. Das MBT arbeitet seit 1999 in
sechs Regionalbüros im Auftrag der Landesregierung.