Rund einhundert Studierende der Uni Potsdam verhinderten heute (Dienstag) die Eröffnung einer Vorlesungsreihe, mit der die Universität Potsdam der Vorsitzenden des Bundes der Vertriebenen die Gelegenheit geben will, ihr revisionistischen, gegen Polen und Tschechien gerichteten Positionen im akademischen Rahmen salonfähig zu machen.
Dabei wurden sie von Mitgliedern des „Rings Christlich Demokratischer Studierender“ (RCDS) tätlich angegriffen. Auf Druck von Mitgliedern des RCDS und des Brandenburger Landtagsabgeordneten Wieland Niekisch rief der Veranstalter, Prof. jur. Eckard Klein, die Polizei, um die Proteste beenden zu lassen.
Damit verantwortet er den ersten Polizeieinsatz gegen Studierende auf dem Campus der Universität Potsdam. Als die Beamten der Landeseinsatzeinheit (LESE) anfingen äußerst gewalttätig gegen die Studierenden vorzugehen, verlor Klein offensichtlich alle Hemmungen und forderte die Polizei zu einem massiveren Einsatz auf. In Folge dessen wurde die Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) so schwer am Arm verletzt, dass sie sich in ärztliche Behandlung begeben musste.
Der Brandenburger Landesverband der „Verfolgten des Naziregimes – Bund der AntifaschistInnen“ (VVN-BdA) gratuliert den Studierenden der Universität Potsdam zu ihrem engagierten und erfolgreichen Einsatz gegen Geschichtsrevisionismus und hofft, dass es gelingt auch die folgenden Veranstaltungen zu verhindern.
Von der Leitung der Uni Potsdam verlangen wir, die Vorlesungsreihe mit Steinbach abzusagen. Der von ihr propagierten Geschichtsverfälschung darf kein Raum gegeben werden. Desweiteren fordern wir, Prof. Klein von seiner Lehrverpflichtung zu entbinden. Ein Professor, der für die Misshandlung von Studierenden mitverantwortlich ist, hat an einer Universität nichts zu suchen. Gegen die an dem Einsatz beteiligten Beamten wird der VVN-BdA Dienstaufsichtsbeschwerde einreichen. Wir fordern ferner die umgehende Löschung aller aufgenommenen Personalien.