Anfang November letzten Jahres wurde die einzige Skaterhalle Potsdams, von der Stadt verkauft
und nun zum Abriss bereit stehend, einmalig für eine alternative Party genutzt, welche durch die
Bereitschaftspolizei brutal beendet wurde.
Von Seiten der Stadt wurde sich keineswegs für die Räumung und den Wegfall der Skaterhalle
entschuldigt, geschweige denn zugesichert, dass das eingenommene Geld durch den Verkauf der
Halle in andere sozio-kulturelle Projekte zu investieren. Stattdessen versuchte Jakobs eine darauf
folgende Protestaktion in der Parlamentssitzung durch schmerzhafte und eindeutig unvertretbare
Nazi-Vergleiche als antidemokratisch zu diskreditieren. Dabei war das Verlesen der vorbereiteten
Rede der Demonstranten bei einer spontanen Abstimmung durch die Mehrheit des Parlaments
legitimiert worden. So bleibt als einzige undemokratische Handlung an diesem Tag das Verlassen
des Plenarsaals von Jann Jakobs und weiteren Stadtverordneten nach selbiger Abstimmung zu
erwähnen.
Dieses Verhalten gipfelte nun noch darin, dass drei Jugendliche, welche sich während der
Protestaktion im Publikum der Stadtverordnetenversammlung aufhielten, als Beschuldigte
vorgeladen wurden!
Es scheint deutlich erkennbar, dass Jugendliche in dieser Stadt generell als potenzielle Straftäter
angesehen werden, besonders jene politisch interessiert- und engagierten. Selbst wenn sie sich als
Zuschauer mit korrekten Namen und Adressen in die BesucherInnenliste der
Stadtverordnetenversammlung eintragen.
Nach all den Ereignissen des letzten Jahres haben Jakobs und seine Stadtoberen auch an dieser
Stelle nicht die Möglichkeit genutzt ein klares Signal zu setzen. So hätten sie statt der
Strafverfolgung der Demonstranten wegen angeblicher Nötigung eine konsequente Aufklärung des
Polizeieinsatzes in der Nacht vom achten auf den neunten November fordern können. Im Gegenteil,
Jakobs beschreitet seinen Weg weiterhin mit Ignoranz und immanenter Dreistigkeit.
Ute Koschowski vom Spartacus e.v. sagt dazu: “Es ist verwunderlich, dass die Jugend trotz der
ständigen schweren Geschütze, die gegen sie aufgefahren werden, so ruhig und besonnen in ihrem
Protest bleibt. Diese Besonnenheit scheint der Stadt gänzlich verloren gegangen zu sein.“
Wir fordern die Einstellung der Ermittlungen gegen Besucher der Skaterhallenparty als auch die
gegen mutmaßliche Demonstranten im Stadthaus, die Rücknahme des unerträglichen Nazivergleich
von Seiten Jakobs, die rückhaltlose Aufklärung des brutalen Polizeieinsatzes am Morgen des 9.
Novembers und die schnellstmögliche Bereitstellung von Räumlichkeiten in der Innenstadt für
alternative Jugendkultur!!!
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