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Steter Tropfen hüllt den Stein

Zum wieder­holten Male fand am ver­gan­genen Don­ner­stag, dem 22. Feb­ru­ar 2007 eine öffentliche Protes­tak­tion gegen den Verkauf der recht­en Mode­marke „Thor Steinar“ in Pots­dam statt. 

In unmit­tel­bar­er Nähe zum „Olsens Fash­ion Store / Sports­fre­und“ im Pots­damer Lin­den­hof wur­den inter­essierte Bürg­erIn­nen über den Skan­dal informiert. An der Aktion waren ca. 20 vor­wiegend junge Men­schen beteiligt. 

Nach den ersten Aktio­nen gegen das Geschäft, in dem neben der hau­seige­nen Marke „Ostkind“ fast das ganze Sor­ti­ment von „Thor Steinar“ erhältlich ist, schien es, als würde der dama­lige Betreiber Stef­fen Rieke Ein­sicht in die Kri­tik am Verkauf der in recht­sex­tremen Kreisen aus­ge­sprochen beliebten Klam­ot­ten haben. Aus der Aus­lage des Geschäftes ver­schwand ein Großteil der von vie­len AntifaschistIn­nen als „Naz­i­marke“ erkan­nten Klei­derkollek­tion. Auch von der Inter­net­präsenz des Ladens wurde das „Thor Steinar“ Ange­bot schein­bar entfernt. 

Volle Kraft zurück! 

Doch auf ein­er weit­eren Seite der Fir­ma, die bemerkenswert­er Weise in mar­tialisch-alt­deutschem Design gestal­tet ist und sich „Divi­sion Ostkind“ nen­nt, ging der Verkauf von Thor Steinar weit­er. Auch in den Ladengeschäften in Ros­tock und Gör­litz gab es keine Verän­derun­gen im Ange­bot – auch diese gehören zu Riekes Firma. 

Inzwis­chen wird aber auch in Pots­dam wieder das ganze Sor­ti­ment des recht­en Mod­e­la­bels ange­boten – entwed­er währte die Ein­sicht nur kurz, oder Rieke dachte, damit die Kri­tik­erIn­nen ruhig stellen zu kön­nen und jet­zt wieder ungestört „Thor Steinar“-Kleidungsstücke zu verkaufen. 

„Ihr schadet nur uns anderen.“ 

Bei der Aktion am Don­ner­stag, die auch im Lin­den­hof selb­st stat­tfand, nahm die Betreiberin eines eben­falls dort ange­siedel­ten Geschäftes Kon­takt zu den AntifaschistIn­nen auf. Sie äußerte sich in der Art, dass die Aktion zwar bezo­gen auf die Ein­stel­lung des Verkaufes rechter Klei­dung in Pots­dam berechtigt wäre. Aber, solche Aktio­nen soll­ten ihrer Mei­n­ung nach in Zukun­ft nicht mehr stat­tfind­en, weil durch den Protest doch inzwis­chen allen Geschäften im Lin­den­hof mas­siv­er Schaden durch Kun­den­ver­lust ent­standen sei. Wo bekan­nt gemacht wird, dass Nazis dort ihre Klam­ot­ten bekom­men kön­nen, will son­st kaum noch jemand einkaufen. 

Der Auf­forderung, die berechtigte Kri­tik an recht­en Sym­bol­en und Bek­lei­dungsstück­en in der Gesellschaft dem Prof­it­streben der Geschäfte im Lin­den­hof unterzuord­nen, wird natür­lich kein/e ehrliche/r AntifaschistIn nachkom­men. Aber vielle­icht hil­ft es ja, wenn sich die anderen Geschäfte im Lin­den­hof zusam­men mit den Ver­mi­eterIn­nen des Geschäftes für einen Auszug des „Olsens“ ein­set­zen wür­den, oder diesen endlich dazu zu bewe­gen, den Verkauf von „Thor Steinar“ einzustellen. 

Beken­nt­nisse aus der etablierten Politik 

Obwohl sich nach den ver­gan­genen Aktio­nen gegen „Thor Steinar“ immer wieder Poli­tik­erIn­nen, vor allem aus SPD und Linkspartei wohlwol­lend über den Protest gegen rechte Marken äußerten, bliebe konkrete Ergeb­nisse oder eigene Aktio­nen bish­er aus. 

Wir fordern weit­er­hin, dass der Verkauf von recht­en Sym­bol­en, Marken oder anderen Zeichen eines recht­en Welt­bildes in Pots­dam eingestellt wer­den muss. Alle Men­schen, egal ob Poli­tik­erIn, Ver­mi­eterIn, Nach­barn oder inter­essierte Bürg­erIn­nen, soll­ten ihr Möglich­stes tun, um eine weit­ere Nor­mal­isierung und Anerken­nung von recht­sex­tremen Sym­bol­en in der Gesellschaft zu verhindern. 

Thor Steinar zerschlagen!

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