Gestern und heute fand in Frankfurt (Oder) erneut eine Verlegung von insgesamt 25 Stolpersteinen statt. Utopia e.V. finanzierte in Kooperation mit der Hochschulgruppe dielinke.SDS das Gedenken an den Kommunisten Erich Schulz. Er wurde am 28.10.1907 geboren und wohnte in der damaligen Dammvorstadt Frankfurts, dem heutigen Slubice, in der Schützenstraße 46 (heute Sienkiewicza). Die Nationalsozialisten verfolgten ihn aufgrund seiner politischen Gesinnung und brachten ihn nach vorheriger Verhaftung und Misshandlung im Juni 1944 um. Mit der offiziellen Version des Selbstmordes wollten sie gegenüber seiner Familie und seinem politischen Umfeld die Ermordung kaschieren.
Zu der heutigen Verlegung, bei welcher unter anderem der Künstler und Initiator der Stolpersteine, Gunter Demnig, sowie die Tochter Erich Schulz’ anwesend waren, fanden sich etwa 20 Personen aus Frankfurt und Slubice ein. In einer Rede sagte ein Sprecher des Utopia e.V.: “Wir gedenken der Ermordung eines Menschen, der mit seiner kommunistischen Einstellung automatisch ein politischer Gegner der Nationalsozialisten war. Er fiel dem Terror zum Opfer, weil er nicht wie die meisten der damaligen Zeit Anhänger einer Ideologie wurde, die Tod und Grausamkeit in weite Teile Europas brachte.”. Es sei für den Verein eine Ehre, das Gedenken an ihn mit einem Stolperstein wach zu halten.
Geehrt werden mit dieser in den Boden eingelassenen Gedenktafel Personen, die vom NS-Regime zwischen 1933 und 1945 verfolgt und ermordet wurden. Utopia e.V. übernahm bereits zum zweiten Mal eine Patenschaft.