Veranstaltung mit einem kolumbianischen Gewerkschafter über die Morde und die internationale Kampagne
Zeit: Donnerstag, 23.November 2006, 19:00 Uhr
Ort: Buchladen Sputnik (Charlottenstraße 28)
Im Jahr 1996 erschossen Paramilitärs den Gewerkschaftsführer Isidro Segundo
Gil auf dem Werksgelände des Coca-Cola Abfüllers in dem kolumbianischen
Städtchen Carepa. Kurz darauf brannten sie den Sitz der örtlichen
Gewerkschaft nieder und zwangen die Belegschaft zum Austritt aus der
Gewerkschaft Sinaltrainal. Seither hat es weitere acht Morde an
GewerkschafterInnen, die bei Coca-Cola beschäftigten sind gegeben.
Im Kontext der mörderischen Gewalt senkte Coca-Cola die Löhne auf ein
Drittel, die wenigsten Beschäftigten besitzen noch feste Arbeitsverträge.
Dies wäre gegen starke kämpferische Gewerkschaften nicht möglich gewesen.
Forderungen nach Aufklärung der Morde, nach öffentlicher Verurteilung der
Paramilitärs, nach Widereinstellung geflohener ArbeiterInnen und nach
Entschädigung der Opfer werden seit Jahren abgeschmettert. Stattdessen wurde
Sinaltrainal mit Verleumdungsklagen und Terrorismusvorwürfen überzogen.
Vor ein paar Jahren startete Sinaltrainal eine weltweite Boykottkampagne
gegen Coca-Cola. In den letzten Monaten legten in den USA, Kanada,
Großbritannien und Irland über 20 Universitäten aufgrund der Vorwürfe ihre
Verträge mit Coca-Cola auf Eis. In Italien schloss sich der Gemeinderat von
Turin, Standort der von Coca-Cola gesponserten Olympischen Winterspiele, dem
Boykott an. Auch in Deutschland haben die Studierenparlamente der Uni Köln
und der Universität der Künste Berlin einen Boykott von Coca-Cola Getränken
in Mensen und Cafeterien beschlossen. Die Gewerkschaft Ver.di hatte sich
bereits 2003 dem Boykott angeschlossen.
Wir haben einen Vertreter der kolumbianischen Gewerkschaft Sinaltrainal
eingeladen, um über den aktuellen Stand der internationalen Kampagne und
über die Situation in Kolumbien zu informieren. Gemeinsam mit dem
Gewerkschafter werden wir über Möglichkeiten diskutieren, die Kampagne in
Deutschland weiter zu stärken.
Organisiert von KillerCoke Kampagne Potsdam, unterstützt vom AStA Uni Potsdam.