Brandenburg werde bei der Einführung von Studiengebühren zwar keine Vorreiter-Rolle übernehmen, “aber wir werden uns auch nicht von der Entwicklung abkoppeln können”. Dies kündigte jetzt Hochschulministerin Johanna Wanka (CDU) an. Kritik kommt vom Allgemeinen Studenten-Ausschuss (AStA). Deren Vorsitzender Julian Jakob sagt, dass man Studiengebühren ablehne. Er forderte die Viadrina-Leitung zu einem klaren Nein auf. Das Uni-Präsidium hat die Frage von Studiengebühren vor einer Woche erstmalig beraten und will sich nun erst einmal eine Meinung bilden.
“Irgendwie” kann Jura-Student Martin Bredol (24) die Befürworter einer Studiengebühr verstehen. Für viele andere Leistungen müsse man auch bezahlen, argumentiert er. Doch von Falko Noll (24), der ebenfalls Jura studiert, und Doktorand Jan Musekamp erhält er Kontra. Das wäre eine unsoziale Regelung, viele würden ihr Studium möglicherweise mit einen erheblichen Schuldenberg beenden, erwidert Falko Noll.
Jan Musekamp spricht sich für ein klares Nein zu Gebühren aus. Wenn der Staat die vielfach versprochene soziale Abfederung wirklich erreichen wolle, dann bliebe doch kaum etwas von dem Geld übrig. Seine Sorgen ist dabei, dass es bei den Ankündigungen bleiben werde. Letztendlich aber räumten die drei ein, dass eigentlich noch viel zu wenig über die Ausgestaltung bekannt sei.
Die Studiengebühr sei nicht an sich gut oder schlecht. Es komme darauf an, wie sie gestaltet werde, sagte Brandenburgs Wissenschaftsminister Johanna Wanka bei einer Podiumsdiskussion zum Thema Studiengebühr. Zu der Runde hatten Junge Union und der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) eingeladen.
Nachdem das Bundesverfassungsgericht das Verbot der Studiengebühren kassiert hat, ist nun der Weg offen. Konkrete Pläne zur Einführung von Gebühren gebe es für Brandenburg derzeit nicht, sagte die Ministerin. Wenn eine Studiengebühr eingeführt werden sollten, dann sollte sie “sozial verträglich sein”. Die Gelder sollten den Hochschulen zugute kommen. Allerdings räumte Johanna Wanka ein, dass keiner eine Garantie dafür unterschreiben könne.