Jugendkonferenz gegen Rechtsextremismus
Am 15.12.2007 von 10–18 Uhr
im T‑Werk, Schiffbauergasse 4e in Potsdam
Presented by:
SJD-Die Falken, Landesverband Brandenburg
Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg
Rechte Jugendliche tragen meistens Bomberjacken, Glatze und
Springerstiefel? Ganz so einfach ist die Welt nicht mehr. Nazis haben
sich verändert, sowohl im Auftritt als auch in ihren inhaltlichen
Schwerpunkten. Auf der Jugendkonferenz wollen wir uns mit der aktuellen
Entwicklung des Rechtsextremismus, seinen Grundlagen, rechtsextremen
Einstellungen und den Ursachen befassen. Darüber hinaus wollen wir die
Gelegenheit nutzen, Gegenstrategien zu besprechen und bieten den in
Brandenburg verstreuten aktiven Jugendlichen gegen Neonazis Austausch-
und Vorstellungsmöglichkeiten.
PROGRAMM
10 Uhr: Eröffnung der Konferenz
11–13 Uhr
Podium: Rechtsextremistische Einstellungsmuster und Organisierung
in Brandenburg
mit O. Decker (Autor der Studie „Vom Rand zur Mitte“), C. Kopke (Hg.: „Rechtsextremismus in Brandenburg“) und T. Weidlich (Mobile Beratung)
14–16 Uhr
Arbeitsgruppen: Rechtsextremismus: Ursachen, Opfer, Gegenstrategien
AG1: Vom Rand zur Mitte
Im Workshop geht es um die gesellschaftlichen und psychologischen
Einflussfaktoren, die zur Ausbildung einer rechtsextremen und
antidemokratischen Einstellung führen.
Mit: Oliver Decker
AG2: Was tun nach einem rechten Angriff?
Dieser Workshop beschäftigt sich damit, was ihr tun könnt, wenn ihr
selbst von Rechten angegriffen worden seid oder andere Personen
unterstützen wollt, die Opfer eines rechten Angriffs geworden sind. Je
nachdem was euch interessiert kann es dabei um allgemeine Formen der
Unterstützung, rechtliche Hinweise oder auch Öffentlichkeitsarbeit
gehen. Mit: Johanna Kretschmann, Opferperspektive e.V.
AG3: Gegenstrategien im kommunalen Raum
Mit: Thomas Weidlich, Mobiles Beratungsteam
AG4: „Opa war kein Nazi!“
Der Nationalsozialismus im Familiengedächtnis und
Geschichtsrevisionismus in Deutschland
In der Schule lernen wir, dass im Nationalsozialismus 6 Millionen
Jüdinnen und Juden von den Deutschen ermordet worden sind. Dies konnte
nur geschehen, weil die allermeisten Deutschen das
nationalsozialistische System unterstützt haben und aktiv an seiner
Umsetzung beteiligt waren. Trotzdem glauben die wenigsten Jugendlichen
in Deutschland, dass ihre Großeltern Nazis waren. Vielmehr sehen viele
junge Menschen ihre Großeltern als Leidtragende oder Alltagsheld_innen
des Zweiten Weltkrieges. Das Gedenken an die eigentlichen Opfer des
Nationalsozialismus rückt so in den Hintergrund.
Aber wie kommt es dazu? Welche sozialpsychologischen Prozesse können die
Ursache dafür sein? Und welche Folgen hat dies für das Gedenken an den
Holocaust in Deutschland? Bezug nehmend auf die Studie „Opa war kein
Nazi!“ von Harrald Welzer wollen wir uns mit diesen Fragen auseinander
setzen.
Mit: Jungdemokrat_innen/Junge Linke
AG5: Frauen und rechtsextreme Organisierung
Es wird immer offensichtlicher, dass sich mehr Mädchen und Frauen in der
rechtsextremistischen Szene engagieren. Warum ist das so? In welchen
Strukturen bewegen sie sich, gibt es Unterschiede zu den rein männlich
dominierten Gruppen? Auch die Frage inwieweit sie sich gewalttätig an
den Aktionen der Nazis beteiligen wird Gegenstand dieser AG sein.
Mit: Frauke Postel, Mobiles Beratungsteam
AG6: Die extreme Rechte im Land Brandenburg
Die AG bietet Reflexionen darüber, wo Rechtsextremismus anfängt, wie er
sich in Brandenburg äußert und Fakten über den Grad rechtsextremer
Organisation und der Verbreitung rechter Ideen in der Bevölkerung. Ein
Schwerpunkt ist die Vorstellung rechter Strategien anhand jeweils
aktueller Beispiele aus der Kameradschaftsszene.
Mit: apabiz berlin
AG7: Rassistische Diskurse – Der Staat ist mit dabei
Rassismus entsteht nicht einfach so. Gerne wird er auch von staatlichen
Akteuren mitgestaltet. Am Beispiel der Pogrome von Rostock-Lichtenhagen,
die sich in diesem Jahr zum fünfzehntem Mal jährten, wird dargestellt
wie Staat, rassistischer Straßenmob und die scheinbar normale
Bevölkerung Hand in Hand arbeiten, wenn es gegen Flüchtlinge und
MigrantInnen geht.
Mit: Sozialistische Jugend-Die Falken
16.30–18 h Vorstellen der AG-Ergebnisse, Regionalforen, gemeinsamer Abschluss
Anmeldung & kostenlose Essenreservierung:
hier.
Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit:
Opferperspektive
Jungdemokrat_innen/Junge Linke Brandenburg
Mobiles Beratungsteam