Kategorien
Gender & Sexualität

Taz-Preis für Women in Exile

Bran­den­burg­er Flüchtlings­frauen­gruppe ‘Women in Exile’ bekommt den taz Pan­ter Preis und fordert zum sol­i­darischen Han­deln für mehr Flüchtlingsrechte auf
Die Flüchtlings­frauenselb­stor­gan­i­sa­tion ‘Women in Exile’ wurde am 13. Sep­tem­ber mit dem taz Pan­ter Preis aus­gezeichnet. Mit dem Preis wer­den Men­schen gewürdigt, die sich mit großem per­sön­lichen Ein­satz für andere stark­machen, Missstände aufdeck­en und für eine bessere Welt kämpfen.
‘Women in Exile’ nutzte die Preisver­lei­hung, um zum sol­i­darischen  Han­deln für mehr Flüchtlingsrechte aufzufordern:
“Wir freuen uns sehr über diesen Preis und sehen ihn als Aus­druck ein­er wachsen­den Solidari­tät mit den Kämpfen von Flüchtlings­frauen. Diese Sol­i­dar­ität brauchen wir auch sehr, denn zur Zeit plant die Bun­desregierung Schritte zu unser­er weit­eren Entrech­tung. Schon nächste
Woche soll per Gesetz noch mehr asyl­suchen­den Frauen als bish­er ihr Recht auf Schutz genom­men werden.“sagte Elis­a­beth Ngari,
Mit­be­grün­derin von ‘Women in Exile’ und erläuter­te, dass am 19. Sep­tember im Bun­desrat über eine Änderung des Asylge­set­zes entschieden
wird, die Ser­bi­en, Bosni­en-Herze­gow­ina und Maze­donien zu soge­nan­nten “sicheren” Herkun­ft­slän­dern machen möchte. Damit wer­den zahlre­iche Berichte von Angrif­f­en auf eth­nis­che Min­der­heit­en und Homo­sex­uelle bewusst igno­riert, um uner­wün­schte Asyl­suchende noch schneller als bish­er abschieben zu kön­nen oder in die Ille­galität zu drängen.
Deshalb appel­liert Ngari: “Wir bit­ten alle, die uns dabei un­terstützt haben, den Taz-Pan­ter­preis zu gewin­nen: Bitte nutzen Sie alle ihre
Einflussmöglichkei­ten, um die Unterze­ich­nung dieses Ge­setzes im Bun­desrat zu ver­hin­dern und set­zten Sie sich gemein­sam mit uns für ein
faires Asyl­verfahren für alle Asyl­suchen­den ein.”
Die Flüchtlings­frauenor­gan­i­sa­tion ‘Women in Exile’ engagiert sich seit 2002 aus der Per­spek­tive von selb­st Betrof­fe­nen für die Inter­essen von asyl­suchen­den Frauen und fordert ein men­schen­würdi­ges Le­ben für Flüchtlings­frauen ein.
“Wir haben entsch­ieden, uns als Flüchtlings­frauen­gruppe zu organ­isieren, weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass Flüchtlings­frauen dop­pelt Opfer von Diskri­m­inierung sind,” erzählt Ngari aus der Grün­dungszeit. “Sie wer­den als Asyl­be­wer­berin­nen durch ras­sis­tis­che Geset­ze aus­ge­gren­zt und als Frauen diskriminiert.“Diese Erfahrung sahen die  Frauen von ‘Women in Exile’ auch in ihrer let­zten Aktion, ein­er Tour auf Flö­ßen quer durch Deutsch­land in vie­len Gespräche mit anderen Flüchtlings­frauen bestätigt.
Damarice Oko­re berichtet: “Wir haben viele men­sche­nun­würdi­ge Lager gese­hen, in denen es am Not­wendigsten fehlt, vor allem an einem Min­i­mum an Pri­vat­sphäre. Damit sind Frauen Gewalt und sexuel­ler Belästi­gung aus­ge­set­zt, ohne dass sich jemand für ihren Schutz ver­ant­wortlich fühlt.” Flüchtlings­frauen emp­finden ein Leben mit Essenspake­ten oder Gutscheinen, Bet­teln beim Sozialamt um jede Krankenbe­handlung als ent­mündi­gend und entwürdi­gend und fühlen sich durch Arbeitsver­bote, man­gelnde Mög­lichkeiten Deutsch zu ler­nen und die Res­i­den­zpflicht schikaniert, aus­ge­gren­zt und ans Haus gefesselt.
Damarice Oko­re: “Meis­tens sind es Frauen, die sich ver­ant­wortlich fühlen, unter solchen Bedin­gungen den All­t­ag für ihre Kin­der und
Fam­i­lien zu organ­isieren. Deshalb fordern wir: Asylbewer­berleistungsgesetz, Arbeitsver­bote, Res­i­den­zpflicht und Sam­melun­terkün­fte abschaf­fen! Mit anderen Worten: Gle­iche Rechte für Alle.
Auch für diese Forderun­gen wün­schen wir uns Solidarität!
Mehr Infor­ma­tion über die Arbeit von Women in Exile:  www.women-in-exile.net

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Inforiot