Am vergangenen Samstag demonstrierten mehr als 350 Antifaschist_innen in der Stadt Teltow (Landkreis Potsdam-Mittelmark) gegen faschistische Strukturen und für ein alternatives Jugendzentrum.
Am vergangenen Samstag demonstrierten mehr als 350 Antifaschist_innen in der Stadt Teltow (Landkreis Potsdam-Mittelmark) gegen faschistische Strukturen und für ein alternatives Jugendzentrum.
Mehrere linke Gruppen, Organisationen und Vereine riefen zu der Veranstaltung auf, so waren u.A. Fahnen der Antifa, der Linksjugend Solid und vom Bündnis gegen Rechts anwesend.
Mit verschiedenen Redebeiträgen, z.B. von der Antifa Teltow-Fläming [AATF] (Redebeitrag hier) und der Antifaschistischen Linken Potsdam — [a]alp wurde das Problem Rechtsextremismus in Teltow und den umliegenden Landkreisen thematisiert.
Nach Angaben des Antifaschistisches Bündnis Teltow, in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung, sind die Organisator_innen mit der Teilnehmerzahl und dem Ablauf zufrieden. „Wir freuen uns vor allem über die breite Zustimmung der Anwohner/innen gegenüber unserer Demonstration und sehen uns in unserem Anliegen bestätigt.“ Sagt der Sprecher des Bündnisses, Thomas Stein.
So zog der Protestzug störungsfrei durch die Altstadt von Teltow, vorbei an mehreren rechten Treffpunkten, wie z.B. dem Tatoostudio „KAOS“ und der Nazikneipe „Red Berry“.
Das dieser friedliche Verlauf nicht absehbar war, zeigten die Aktivitäten der Neonazis aus Teltow und Umland im Vorfeld und während der Demonstration:
So fuhren bereits eine Woche zuvor Neonazis der „Freien Kräfte Teltow-Fläming“ und Berliner Kameradschaftsaktivisten nach Teltow, um dort linke Plakate und Sticker zu entfernen und rechtsextreme Propaganda zu verteilen.
Im Vorfeld der Demonstration drohte die Rechte Szene von Teltow mit Angriffen auf die Demonstration und hetzte mit Flugblättern gegen „Undeutsches“ und „Linkskriminelle“.
Am Tag selber versuchten knapp 30 Neonazis aus dem Kameradschaftsspektrum eine Spontandemo in der Teltower Innenstadt durchzuführen. Dabei wurden sie jedoch von der Polizei gestoppt. So blieb ihnen lediglich übrig, Flugblätter zu verteilen.
Kurz vor Beginn der Demonstration kam es bei einem Supermarkt neben dem Auftaktort zu Auseinandersetzungen zwischen einer Gruppe Neonazis und anreisenden Demonstrant_innen. Die Nazis warfen Flaschen und riefen rechtsextreme Parolen. Die Polizei konnte ein Aufeinandertreffen beider Gruppen vermeiden und nahm die rechten Angreifer fest.
In der Berichterstattung wurde eine „Angespannte Lage in Teltow“ proklamiert. So heißt es im selben Artikel, ein Anschlag im Vorfeld auf den rechten Szeneladen „Nordic Thunder“ „verschärft (die) Situation“. So wurden laut Presse die Scheiben des Ladens komplett unbrauchbar gemacht und die Fassade mit Farbe beschmiert. Das führte dazu, das am Tag der Demonstration der Laden geschlossen und komplett mit Brettern vernagelt war.
Dennoch sammelte sich eine größere Gruppe Nazis im Szene-Treffpunkt „Red Berry“. Diese filmten und fotografierten aus dem Laden heraus Demonstranten ab. Ein Großaufgebot der Polizei sorgte dafür, das die betroffenen Antifaschist_innen das nicht verhindern konnten.
Dennoch gibt der Sprecher des Antifa-Bündnisses folgendes Resümee ab: „Es wurde ein klares Zeichen gegen Rechtsextremismus in der Stadt Teltow gesetzt. Ein Erfolg auf dem sich aufbauen lässt.“