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Thierse und 57 Politiker kämpfen gegen Bombodrom

(Claus-Dieter Stey­er; PNN) Berlin/Wittstock — Der umstrit­tene Bomben­ab­wurf­platz bei Witt­stock soll erneut The­ma im Bun­destag wer­den. 58 Abge­ord­nete von SPD, Bünd­nis 90/Die Grü­nen und PDS unterze­ich­neten jet­zt einen Grup­penantrag gegen eine Inbe­trieb­nahme des Bom­bo­droms in der Kyritz-Rup­pin­er Hei­de. Hier wollen die Bun­deswehr und Armeen ander­er Nato-Staat­en Tief­flüge und Bomben­ab­würfe üben. 

Zu den Unterze­ich­n­ern gehören auch Bun­destagspräsi­dent Wolf­gang Thierse (SPD) und Vizepräsi­dentin Antje Vollmer (Grüne). Die Ini­tia­toren des Vorstoßes, der Neu­rup­pin­er SPD-Bun­destagsab­ge­ord­nete Ernst Bahr und Win­fried Nachtwei von den Grü­nen, hof­fen auf eine rasche poli­tis­che Debat­te. Noch vor der Oster­pause soll sich das Par­la­ment in erster Lesung mit dem Antrag beschäftigen. 

Um das Bom­bo­drom gibt es seit Jahren Stre­it. Die Geg­n­er des Übungsplatzes befürcht­en durch den Lärm der Tief­flüge eine erhe­bliche Beein­träch­ti­gung des Touris­mus in Nord­bran­den­burg und der Meck­len­bur­gis­chen Seen­plat­te. Die Unternehmervere­ini­gung “Pro Hei­de” sieht 15000 Arbeit­splätze in Gefahr, falls die Touris­ten durch den Krach ver­trieben wür­den. Seit 1991 seien eine Mil­liarde Euro in die touris­tis­che Infra­struk­tur der Gegend investiert worden. 

Vertei­di­gungsmin­is­ter Peter Struck (SPD) hält trotz der Proteste am “Bom­bo­drom” fest. 

Die 58 Unterze­ich­n­er des Grup­penantrages bezweifeln dage­gen die Notwendigkeit des Witt­stock­er Übungsplatzes. In der Neuaus­rich­tung der Bun­deswehr als eine Armee zur inter­na­tionalen Kon­flik­tver­hü­tung und Krisen­be­wäl­ti­gung gehöre die Bekämp­fung von Boden­zie­len im Tief­flug mit unge­lenk­ten Bomben der Ver­gan­gen­heit an. Für wenig real­is­tisch hal­ten die Abge­ord­neten auch die Witt­stock in Aus­sicht gestellte Gar­ni­son, falls der Übungsplatz in Betrieb gehen sollte. Die Bun­deswehr schließe in den näch­sten Jahren aus Spar­grün­den rund 100 Stan­dorte. “Vor diesem Hin­ter­grund wäre die Neu­grün­dung eines Stan­dortes in Witt­stock für cir­ca 60 Mil­lio­nen Euro nicht vertret­bar”, heißt es im Antrag.

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