Im Prozess um geplanten Anschlag auf Münchener Jüdisches Zentrum sagen
Sprengstofflieferanten aus
(TAZ, 21.12.) MÜNCHEN dpa Zwei Zeugen haben im Prozess um den geplanten Anschlag bei der
Grundsteinlegung für das neue Jüdische Zentrum in München zugegeben,
Sprengstoff beschafft zu haben. Sie hätten der rechtsextremen “Kameradschaft
Süd” des Neonazis Martin Wiese einen Panzerfaustkopf und eine
Rohrbombenhülle besorgt, sagten die 24- und 25-jährigen Männer aus
Brandenburg gestern vor dem Bayerischen OLG aus. Die Panzerfaust enthielt
1,2 Kilo TNT. Die beiden Zeugen aus Brandenburg berichteten, sie hätten
Wiese und dessen Freunden auch Minen vermittelt. Diese seien in einem Wald
jenseits der polnischen Grenze leicht zu finden: “Man stolpert drüber.”
Die Bundesanwaltschaft wirft den vier Angeklagten Mitgliedschaft in einer
terroristischen Vereinigung vor. Konkret sollen sie geplant haben, am 9.
November 2003 eine Bombe zu zünden. Wiese gilt als Drahtzieher der
Attentatspläne.