Liebe UnterstützerInnen und Interessierte,
nachdem wir zahlreiche Vorträge gehalten und Informationen nach Außen
getragen haben, wollen wir auch Euch mit diesem Rundbrief erreichen
und somit einen kleinen Einblick in das Wohn- und Kulturprojekt
Uhlandstrasse 24 geben. Wir sprechen von Solidarität als Waffe, weil
eine Verwirklichung der Projektsicherung nur durch die Gemeinschaft
möglich ist. Dieser Rundbrief ist somit nicht nur eine Information
über uns und den aktuellen Stand, sondern soll euch die Möglichkeiten
zeigen wie Ihr uns dabei unterstützen könnt dieses Objekt in
Kollektiveigentum zu überführen.
Der Grundstein für unser Hausprojekt wurde bereits im Jahre 1994
gelegt. Damals bot die Stadt nach der Räumung zweier Häuser in der
Gutenbergstraße den damaligen BesetzerInnen die Uhlandstrasse 24 als
Ausweichprojekt an. Es wurden Nutzungsverträge mit den Jugendlichen
geschlossen und in Anwesenheit von Landratspräsident Knoblich und der
Presse die Uhlandstrasse 24 als Vorzeigeprojekt für die „Befriedung
des Hausbesetzerproblems“ gefeiert. Leider blieb die versprochene
dauerhafte Unterstützung seitens der Stadt aus.
Ende der 90er Jahre wurde das Gebäude an eine Erbengemeinschaft
rückübertragen, mit der die BewohnerInnen der U‑24 seitdem in einem
Rechtsstreit stehen. Vor wenigen Wochen kam es innerhalb dieses
Rechtsstreites zu einer Gerichtsverhandlung, auf der uns jegliches
vertraglich gesichertes Recht zum Wohnen in unserem Haus abgesprochen
wurde. Sollte es nicht zu einer Einigung kommen, rechnen
wir für die Zeit nach der folgenden Urteilsverkündung am 27. Mai
damit, dass die Erben versuchen werden uns aus dem Haus räumen zu
lassen. Die einzige Möglichkeit, die wir gerade sehen das Projekt zu
retten, ist der gemeinschaftliche Erwerb mit dem Mietshäusersyndikat,
um es so vom Immobilienmarkt zu nehmen und dauerhaft zu sichern.
Dabei wird dem Hauserwerb die Gründung einer GmbH vorausgehen, welche
als Anteilseigner das Syndikat und den Hausverein hat.
Somit dient das
Syndikat durch seinen Stimmenanteil als Garant für den
Gemeinschaftsbesitz des Objektes. Für diese Haus-GmbH Gründung wird
ein Eigenanteil von 12,500? aufzubringen sein.
Als Kreditgeber haben wir uns für die GLS-Bank entschieden, die Wert
auf sozialere und nachhaltigere Formen des Investierens legt. Wichtige
Elemente dabei sind die Leih- und Schenkgemeinschaften sowie
Bürgschaften. Sie sollen es ermöglichen, die Last sowie das Risiko des
Kredites auf viele Schultern zu verteilen.
Und genau an dieser Stelle sind unsere UnterstützerInnen gefragt:
Für jeden Kredit verlangt die Bank einen gewissen Eigenanteil. Dieser
kann zwischen 20% und 30% betragen. Da wir für Hauskauf und Sanierung
etwa 300.000? — 350.000? benötigen, wird dieser irgendwo zwischen
60.000? und 100.000? liegen.
Leih- und Schenkgemeinschaft
Einen Teil dieser Summe müssen wir über eine Art Fördermitgliedschaft,
das so genannte Leihen&Schenken aufbringen. Dabei „schenkt“ ihr uns
einen Betrag über z.B. 500? oder 1000?, der durch monatliche Beträge
von 8? — 30? über 3 — 5 Jahre an die GLS Bank zurückzahlt wird.
Dem Projekt kommt die gesamte Summe gleich zu Beginn des Kredites als
Eigenanteil zu Gute. So können beispielsweise 40 Menschen die ein
Fördermitgliedschaft von 500? oder 1000? übernehmen, etwa 40.000? des
Eigenanteils abdecken und so dazu Beitragen den Kredit überhaupt erst
möglich zu machen.
Bürgschaften
Eine weitere Möglichkeit ist die Unterstützung durch Bürgschaften. Die
typischen GLS-Bürgschaften belaufen sich auf 500 — bis 3000?, ohne
Selbstauskunft und Sicherheiten. Aus der Übernahme von Bürgschaften
fallen keinerlei Kosten an. Somit ist es auch Personen mit schmalem
Geldbeutel möglich durch eine Bürgschaft die Kosten für den Kredit zu
verringern. Sollten zum Beispiel 50 Menschen für verschiedene Beträge
bürgen, könnten so etwa 60.000? abgedeckt werden.
Darlehen
Ein drittes Instrument zu Sicherung des Projektes ist das
Direktdarlehen. Dieses ist unabhängig von der GLS-Bank und wird nur
zwischen Darlehensgeber und U‑24 abgeschlossen. Hierbei können
Geldbeträge, zu Zinssätzen zwischen 0%-2%, über einen festlegbaren
Zeitraum geliehen werden. Dieser Betrag kann ebenfalls zum Eigenanteil
beitragen.
Spenden
Dies ist die direkteste und unkomplizierteste Möglichkeit uns bei der
Finanzierung zu unterstützen. Jegliche Beträge können hilfreich sein.
Liebe UnterstützerInnen und InteressentInnen, bitte helft uns dieses
noch bestehende Projekt in Potsdam/Babelsberg gemeinsam zu erhalten.
Diese finanzielle Herausforderung ist für die Bewohner der U24 alleine
nicht zu bewältigen und kann nur als Gemeinschaftsprojekt über die U24
hinaus gelingen. Solidarität ist eine Waffe!!
FU24 e.V.
Kontakt
Freundeskreis Uhlandstraße 24 e.V. FU 24 e.V
Uhlandstraße 24
14482 Potsdam
Kontoverbindung
KTN 350 301 17 30
BLZ 160 500 00
MBS Potsdam
Telefon (0331) 2908424
eMail fu24ev@gmx.de
www.myspace.com/uhland24