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Über Schmiererei am Schloss empört

(Sven Kla­mann, MOZ) Bad Freien­walde — Nach dem jüng­sten Akt des Van­dal­is­mus am Schloss wird in der Kurstadt die Forderung lauter, das Bau­denkmal und alle Gebäude im Park bess­er zu schützen. In der Nacht zum Mittwoch waren Fas­saden und Fen­ster des Schloss­es großflächig mit Farbe beschmiert wor­den. Vor allem das Antifa-Zeichen find­et sich jet­zt dort wieder. Vielle­icht sollte das gesamte Ensem­ble eingezäunt und das Betreten des Parks zu bes­timmten Zeit­en, zum Beispiel nachts, ver­boten wer­den, über­legt Dr. Rein­hard Schmook laut. Der Direk­tor des Oder­land­mu­se­ums ist als Mitar­beit­er der krei­seige­nen Kul­tur-GmbH auch Haush­err in dem Schloss, das seit vier Jahren saniert wird. Unter­dessen laufen die Ermit­tlun­gen gegen Unbekan­nt auf Hochtouren.

Wir gehen vielver­sprechen­den Hin­weisen nach”, ver­rät Sil­via Schirrmeis­ter von der Kripo in Bad Freien­walde und bit­tet um Ver­ständ­nis darum, dass sie aus ermit­tlung­stech­nis­chen Grün­den derzeit nichts weit­er sagen will.

Hinge­gen macht Rein­hard Schmook aus seinem Herzen keine Mörder­grube. Es sei ein Zeichen boden­los­er Dummheit, die ein­stige Wirkungsstätte des von Recht­sradikalen hin­ter­rücks getöteten Walther Rathenaus mit einem Sym­bol zu verun­zieren, das die linke Szene benutze.

Da fehlt es dem Täter aber erhe­blich an Bil­dung”, urteilt der Kultur-GmbH-Mitarbeiter.

Es werde mehrere tausend Euro kosten, den Schaden an der Fas­sade und vor allem an einem bere­its restau­ri­erten Fen­ster unter dem Balkon zu beheben, schätzt Rein­hard Schmook ein. Glück im Unglück sei, dass die let­zte Phase der Hül­len­sanierung erst unmit­tel­bar bevorstehe.

Wäre mit diesen Arbeit­en bere­its begonnen wor­den, hätte der Farbfrev­el noch weit mehr Zer­störun­gen angerichtet, fügt der Schlossh­err hinzu.

Ein Zeuge habe in der Nacht zum Mittwoch gese­hen, wie sich ein junger Mann am Gebäude zu schaf­fen gemacht habe, und gegen 22.30 Uhr die Polizei ver­ständigt, sagt Rein­hard Schmook. Daher sei die Tatzeit bekan­nt. Und es dürfte damit wohl auch fest­ste­hen, dass ein Einzeltäter zugeschla­gen habe.

Vor diesem aktuellen Fall von Van­dal­is­mus sei zwei Jahre lang nichts Größeres geschehen. Zulet­zt war das Tee­häuschen auf bre­it­er Front verun­ziert wor­den, erin­nert sich der Direk­tor des Oder­land­mu­se­ums. Auch wenn ein stets freier Zugang zum Schloss­park für die Kurstadt touris­tisch von Vorteil sei, biete sich dur­chaus auch ein anderes Regle­ment an. Wenn der Park in der Nacht ges­per­rt wäre, würde sich jed­er straf­bar machen, der sich dann dort aufhalte.

Für Hans-Joachim Mechelke, den Großen Kur­fürst von Bad Freien­walde und Sprech­er der Fre­unde des Oder­land­mu­se­ums, sind die Schmier­ereien an vie­len öffentlichen Gebäu­den schlicht “eine Aus­ge­burt irgendwelch­er kranker Phan­tasien”, die dazu beitrü­gen, das Image der Stadt zu ver­schlechtern. “Es wäre zu aufwändig, das Are­al kom­plett einzuzäunen”, fürchtet er. Wichtiger sei es, dass alle anständi­gen Bad Freien­walder ihr Umfeld aufmerk­sam betra­cht­en — so wie es jet­zt der Zeuge ja getan habe, der den Farbfrev­el beobachtete. Es gehe nicht darum, Helden­mut zu zeigen, son­dern aus sicher­er Ent­fer­nung die Polizei zu unterrichten.

In das gle­iche Horn stößt Tobias Sey­far­th, der in der Kreisver­wal­tung von Märkisch-Oder­land als Press­esprech­er fungiert. “Wir kön­nen nur immer an alle Bürg­er appel­lieren, wach­sam zu sein, um die Täter zur Ver­ant­wor­tung zu ziehen”, sagt er auf MOZ-Anfrage. Wer den Vor­satz habe, Gebäude zu beschmieren oder zu beschädi­gen, wird durch einen Zaun nicht aufge­hal­ten”, sagt der Mitar­beit­er aus dem Kreishaus in Seelow. Das hät­ten Beispiele in Straus­berg und Neuen­hagen bei Berlin gezeigt. “Wir wer­den uns heute noch vor Ort ein Bild von den Schä­den machen und schnell­st­möglich an deren Besei­t­i­gung arbeit­en”, stellte der Press­esprech­er in Aussicht.

Für Rein­hard Schmook ist die Unter­stützung durch Kreis und Stadt auch in dieser Hin­sicht unverzicht­bar. Überdies set­zt er darauf, dass die gute Zusam­me­nar­beit mit der Polizei fort­ge­set­zt wird, die den Park in unregelmäßi­gen Abstand bestreift. 

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