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Übergriff in der dritten Halbzeit

Nach dem Einzug des DFB Teams ins Finale der UEFA Euro 2008 kam es auch in Rathenow zu einzel­nen Über­grif­f­en durch (Neo)nazis, bei dem min­destens eine Per­son leicht ver­let­zt wurde.

Nach dem Abp­fiff der Par­tie Deutsch­land — Türkei waren einige jugendliche Fußball­fans zur Haup­tkreuzung ins Rathenow­er Stadtzen­trum gezo­gen um dort den Sieg der Bun­de­self zu feiern. Eben­falls hat­ten sich dort auch Mit­glieder der (ver­bote­nen) Kam­er­ad­schaft “Sturm 27” und des NPD Stadtver­ban­des ver­sam­melt, allerd­ings um nicht nur zu feiern bzw. Präsenz zu zeigen.

Jugendliche die T‑Shirts mit Slo­gans gegen Nazis tru­gen, wur­den von den Kam­er­ad­schaftsmit­gliedern ange­grif­f­en. Auch Rathenows NPD Chef Mar­cell Hor­lebeck ver­suchte mehrfach Auseinan­der­set­zun­gen zu provozieren.

Gegen 00.15 Uhr griff Hor­lebeck dann einen dunkel­häuti­gen bzw. “afrodeutschen” Fan der DFB-Elf an und schlug ihn der­art mit der Faust ins Gesicht, dass das Opfer ärztlich behan­delt wer­den musste. Inzwis­chen wurde auch eine polizeiliche Anzeige erstattet.

Für Hor­lebeck wird es nicht das erste Ermit­tlungsver­fahren sein. Seit 2000 wurde Rathenows NPD Chef bere­its mehrfach wegen Gewalt — und Pro­pa­gan­dade­lik­ten gerichtlich verurteilt.

Das die NPD trotz­dem auf Per­so­n­en wie Hor­lebeck set­zt, liegt zwar zum einen am Man­gel geschul­ter Kad­er, aber ander­er­seits auch an der bedin­gungslosen Bere­itschaft zur Durch­set­zung ihrer aggres­siv ras­sis­tis­chen Ziele. Die NPD definiert die Nation näm­lich nicht als Gemein­schaft von Indi­viduen, son­dern als auf Abstam­mung basierende Schick­sals­ge­mein­schaft. “Ein Afrikan­er, Asi­ate oder Ori­en­tale”, kann deshalb, laut NPD, “nie Deutsch­er wer­den”, da “die Ver­lei­hung bedruck­ten Papiers (…) ja nicht die biol­o­gis­chen Erban­la­gen verändert (…)”. 

Die von den “Nation­aldemokrat­en” angestrebte “Rassere­in­heit” der zu schaf­fend­en “deutschen Volks­ge­mein­schaft” geht jedoch noch weit­er. In ein­er indi­rek­ten Hand­lungsauf­forderung heißt es in einem NPD Papi­er: “Mis­chlinge, die deutsch-nicht€päischen Beziehun­gen entstam­men, wer­den das sich rena­tion­al­isierende Deutsch­land über kurz oder lang frei­willig ver­lassen, weil ihnen der nationale Kli­mawan­del nicht passt.”

Bild: Straftäter Mar­cell Hor­lebeck, neben­bei auch Vor­sitzen­der des NPD Stadtver­band Rathenow (Foto: Kam­pagne “Kein Bock auf Nazis”)

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