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Überlebende des «Todeszuges» am Montag in Tröbitz

Alle schreck­lichen Erin­nerun­gen wer­den wieder wach — wenn sich kommenden
Mon­tag einige der Über­leben­den des «Ver­lore­nen Trans­ports» in Tröbitz
tre­f­fen. Über 2 000 Häftlinge des KZ Bergen Belsen sind in den letzten
Kriegsta­gen von den Nazis ins KZ There­sien­stadt geschickt worden. 

Nach ein­er zehn­tägi­gen Irrfahrt quer durch Deutsch­land kam der Zug in
Tröb­itz endgültig zum Ste­hen. Als sow­jetis­che Sol­dat­en am Mor­gen des 23.
April die Türen öffneten, bot sich ihnen ein schreck­lich­es Bild: Halb
ver­hungerte und ster­ben­skranke neben toten und noch leben­den Men­schen waren
in den 46 Wag­gons eingepfer­cht — von den Befre­it­en star­ben in den folgenden
Tagen und Wochen 320 Juden aus vie­len Län­dern der Welt an Krankheit und
Unter­ernährung. Viele haben in Tröb­itz ihre let­zte Ruhe gefunden. 

Zum 60. Mal jährt sich in diesem Jahr die Geschichte vom «Todeszug» — an die
kom­menden Mon­tag in ein­er Gedenkver­anstal­tung erin­nert wer­den soll. Dazu
haben sich etwa 50 Über­lebende des Zuges und ihre Ange­höri­gen aus Israel
angekündigt, unter ihnen Arieh Koretz und Chanoch Man­del­baum, der
Vor­sitzende bzw. der Sekretär der in Israel gegrün­de­ten Organ­i­sa­tion «The
Lost Trans­port — der ver­lorene Trans­port» . Neben Dr. Peter Fis­ch­er vom
Zen­tral­rat der Juden, Besuch­ern aus Bergen Belsen wird auch Dr. Johanna
Wan­ka, Bran­den­burgs Kul­tur­min­is­terin, erwartet — wie Bürg­er­meis­ter Dieter
Schäfer informierte. 

Danach wird die Ehrung am Mon­tag um 17 Uhr am Mas­sen­grab neben der
Evan­ge­lis­chen Kirche begin­nen. Die Min­is­terin und der Bürg­er­meis­ter werden
kurz das Wort ergreifen. Dann gehen die Teil­nehmer zu Fuß zum jüdischen
Fried­hof, wo 125 ehe­ma­lige Häftlinge begraben sind. 

Bere­its am frühen Nach­mit­tag besuchen die jüdis­chen Gäste die Gedenkstätte
in Schip­kau. Dort stand der «Ver­lorene Trans­port» zwei Tage lang. Ein
Gedenkstein erin­nert hier an die 51 Juden, die beim Halt am 19. April vom
Zug ent­laden und in unmit­tel­bar­er Nähe begraben wurden.

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