ORANIENBURG Mehr als 500 Überlebende des Konzentrationslagers Sachsenhausen
werden zu den Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der KZ-Befreiung vom 14. bis
18. April 2005 erwartet. “Wir suchen weiter sprachkundige ehrenamtliche
Helferinnen und Helfer für die Betreuung der Gäste”, sagte gestern Horst
Seferens, Sprecher der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten. Vor allem
Betreuer mit Russisch-Kenntnissen werden noch gesucht. Die Überlebenden
seien heute in der Regel mehr als 80 Jahre alt, kommen aus zahlreichen
Nationen und sind während ihres Aufenthaltes auf Hilfe angewiesen. Für viele
ehemalige Häftlinge ist es vielleicht die letzte Gelegenheit, an den Ort
ihres Martyriums zurückzukehren. “Der Jahrestag zielt auf eine große
Begegnung der Überlebenden mit den Generationen”, erklärte Seferens. Die
Stiftung sei dankbar dafür, dass das Land Brandenburg die Reise und den
Aufenthalt der Überlebenden in erheblichem Maße finanziell unterstütze. 800
000 Euro wurden an Fördermitteln für die Gedenkfeiern bereitgestellt.
Die Stadt Oranienburg ist derzeit ebenfalls mit den Vorbereitungen des
Jubiläums befasst. “Für uns liegt das Hauptaugenmerk auf dem Tag der
Begegnung am 16. April”, sagte Bürgermeister Hans-Joachim Laesicke. Im
Schloss und in mehreren Ortsteilen sollen Veranstaltungen und Treffen mit
ehemaligen Häftlingen stattfinden. “Wir wollen die Oranienburger mitnehmen.
Die Gedenkfeiern sollen eine Sache der gesamten Stadt werden”, so Laesicke.
“Wir haben die Gelegenheit zu zeigen, dass unsere Stadt weitgehend von
offenen, freundlichen und toleranten Menschen bewohnt wird”, betont der
Bürgermeister. Froh ist er darüber, dass sein Aufruf, Privatquartiere für
Gäste aus den Partnerstädten bereitzustellen, auf Resonanz gestoßen ist. 61
Unterkunftsmöglichkeiten wurden bisher zur Verfügung gestellt. Gedenkstätte
( 03301/ 81 09 16) und Stadt ( 03301/60 08 12) bitten weiterhin um Spenden
für Anreise und Betreuung der KZ-Überlebenden.