POTSDAM. Berlin und Brandenburg haben wegen der V‑Mann-Panne weitere Konsequenzen gezogen: Der Informationsaustausch zwischen beiden Ländern soll in Sicherheitsfragen enger werden. Entsprechende Vorschläge sollen in Kürze erarbeitet werden, hieß es am Freitag nach einem Treffen von Jusitzministerin Barbara Richstein und Innenminister Jörg Schönbohm (beide CDU) mit ihren Berliner Amtskollegen Karin Schubert und Innensenator Ehrhart Körting (beide SPD) in Potsdam.
In einem Punkt konnten sich die Brandenburger durchsetzen: Sie erhalten in der V‑Mann-Affäre Einsicht in die Ermittlungsakten, die bisher von der Berliner Staatsanwaltschaft unter Verschluss gehalten wurden. Denn die vier Minister einigten sich am Freitag darauf, dass das Ermittlungsverfahren gegen den verbeamteten V‑Mann-Führer des Potsdamer Verfassungsschutzes nun von Berlin an die Staatsanwaltschaft in Brandenburg abgegeben wird. Dadurch sei das entstandene Informationsdefizit ausgeräumt, hieß es.
Ende Juli war der V‑Mann des brandenburgischen Verfassungsschutzes bei einer Razzia des Berliner Landeskriminalamtes festgenommen worden. Gegen ihn laufen Ermittlungen wegen Volksverhetzung und Propagandadelikten. Das Vorgehen des Berliner LKA war nicht mit Brandenburg abgestimmt. Deshalb kam es zum Streit zwischen beiden Ländern.