(TAZ, 23.7) POTSDAM dpa Das Ermittlungsverfahren wegen Geheimnisverrates gegen den
Führer des ehemaligen Verfassungsschutz-Spitzels Toni S. aus Cottbus soll
möglicherweise gegen Zahlung einer Geldbuße eingestellt werden. Brandenburgs
Justizministerium trete dieser beabsichtigten Verfahrensweise der
Staatsanwaltschaft Cottbus nicht entgegen, sagte die Sprecherin des
Ministeriums, Petra Marx, gestern. Der Beamte hatte den V‑Mann Toni S.
geführt, den das Berliner Landgericht im November 2002 wegen des Vertriebs
rechtsextremer CDs mit Mordaufrufen zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe
verurteilte. Der Verfassungsschützer soll den V‑Mann bei seinen rechten
Umtrieben unterstützt und vor einer Razzia der Staatsanwaltschaft gewarnt
haben. Falls der Beschuldigte den Vorschlag der Staatsanwaltschaft
akzeptiert und ein Bußgeld von 5.000 Euro zahlt, würde er seine Schuld
anerkennen und ein Gerichtsverfahren verhindern. Weigert er sich, droht ihm
eine Anzeige wegen Strafvereitelung im Amt.
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