Frankfurt (Oder) — Am 30. Juni wurde die Soligruppe Frankfurt darüber informiert, dass eine Person, die sich als Mitarbeiter des Innenministeriums vorstellte, einen ehemaligen Aktivisten zur Zusammenarbeit bewegen wollte. Nachdem der Verfassungsschutz bereits im Vorfeld des G8-Gipfels in Heiligendamm Lücken in der Frankfurter Linken auszumachen versuchte (mehr), unternahm er nun offenbar einen weiteren Anlauf.
Unter dem Vorwand, Informationen über die örtliche Neonaziszene erfragen zu wollen, sprach der Mann seine Zielperson am frühen Dienstagabend an. Der Betroffene hatte gerade ein Haus verlassen, das dafür bekannt ist, überwiegend von AntifaschistInnen bewohnt zu werden. Der mutmaßlichen Verfassungsschützer näherte sich an der Haustür von hinten und sprach den jungen Menschen mit seinem Namen an. Als dieser das Ansinnen sofort zurückwies, versuchte der Mann den Grund für die verweigernde Haltung zu erfragen. Die angesprochene Person brach daraufhin das Gespräch ab und entfernte sich in ein nahe gelegenes Einkaufszentrum.
Der etwa 30 Jahre alte Mitarbeiter des Ministeriums ist rund 1,75 m groß und von eher dünner, schlaksiger Statur. Markant ist seine Brille mit dünnem Gestell und schmalen Gläsern. Zum Zeitpunkt der Kontaktaufnahme besaß er einen gepflegten kurzen Bart, der sich von der Oberlippe bis zum Kinn zog.
Dies ist leider nicht der erste und wird mit Sicherheit auch nicht der letzte Versuch sein, die linke Szene in Brandenburg zu infiltrieren. Seid aufmerksam und macht derartige Unternehmungen seitens der Behörden öffentlich! Für eine radikale und starke Linke — Keine Zusammenarbeit mit Polizei und Geheimdiensten!