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Vernetzungstreffen Gewaltfreier Aktionsgruppen in der FREIen Heide

Ökolo­gie — Frieden — Glob­al­isierung (und all so was)

12.–14.09.2003 im bran­den­bur­gis­chen Rägelin (FREIe HEIDe)

Beginn: Fre­itag, 18 Uhr

Das Tre­f­fen ist auch offen für Men­schen, die Grup­pen grün­den wollen oder
suchen 

Liebe Fre­undin­nen und Freunde

Ein Gespenst geht um in Deutsch­land und Europa. Das Gespenst der
massen­haften Gewalt­freien Aktion. In den let­zten drei Jahren haben sich
Tausende an Aktio­nen Zivilen Unge­hor­sams gegen Castor-Transporte,
G8-Gipfel und den Irak-Krieg beteiligt. Eine ganz neue Gen­er­a­tion hat
vielfältige Aktion­ser­fahrun­gen gesam­melt — und dies meist nicht nur in
einem Poli­tik­bere­ich, son­dern immer genau dort, wo es eben ger­ade am
Nötig­sten war. 

Ein Aufruf und seine Folgen…

Aus den Erfahrun­gen mit Aktio­nen massen­haften Zivilen Unge­hor­sams gegen
Cas­tor-Trans­porte (X‑tausendmal quer), Gipfel­tr­e­f­fen (attac u.a.) und
Mil­i­taris­mus (resist) ist vor einiger Zeit der Aufruf entstanden,
möglichst viele Gewalt­freie Aktion­s­grup­pen zu grün­den, die
the­menüber­greifend arbeit­en und sich von Fall zu Fall zu größeren Aktionen
zusam­men­schließen. Damit soll die Qual­ität der Aktio­nen und das Lev­el der
per­sön­lichen Vor­bere­itung bei den einzel­nen AktivistIn­nen gesteigert
werden. 

Der Aufruf wurde von der Zeitung Graswurzel­rev­o­lu­tion und über
ver­schiedene Mail­inglis­ten ver­bre­it­et und stieß auf aus­re­ichend Resonanz,
um das Ganze weit­er zu ver­fol­gen. Deshalb haben sich beim
Wend­land-Som­mer­camp Anfang August mehrere Work­shops mit dieser Idee
beschäftigt und daran weitergebastelt. 

Beim Camp ist dann auch die Ini­tia­tive ent­standen, Mitte Sep­tem­ber ein
größeres Ver­net­zungstr­e­f­fen zu machen, bei dem es vor allem darum gehen
soll, wie ein Net­zw­erk Gewalt­freier Aktion­s­grup­pen so organ­isiert werden
kann, dass mit möglichst wenig Ver­wal­tungsaufwand und Vereinsmeierei
möglichst effek­tives Zusam­me­nar­beit­en möglich wird. 

 

Es geht uns um ein Net­zw­erk, keine neue Organ­i­sa­tion. Wenn eine Gruppe
eine Aktion­sid­ee hat oder zu einem bes­timmten Anlass etwas machen will,
stellt sie dies den anderen Grup­pen im Net­zw­erk vor und jede Gruppe
entschei­det jedes Mal neu, ob sie mit­machen will. Das kann eine regionale
Aktion gegen einen Gen-Ack­er oder einen Abschiebek­nast sein, oder eine
größere Geschichte, z.B. gegen den Cas­tor-Trans­port oder einen G8-Gipfel
oder das Bom­bo­drom in der FREIen HEIDe. 

Was heißt für uns Gewalt­freie Aktion?

Wichtig wird natür­lich sein, ein in etwa übere­in­stim­mendes Bild von
Gewalt­freier Aktion zu find­en oder zumin­d­est einen Rah­men, in dem sich
dieses Net­zw­erk über­haupt bewe­gen will. Es soll aber auf keinen Fall
lang­wierige For­mulierungs-Debat­ten über Grund­satzerk­lärun­gen oder so was
geben. 

Gewalt­freie Aktion wurde in der bish­eri­gen Diskus­sion als etwas sehr viel
Spezielleres als nur eine Aktion ohne Anwen­dung von Gewalt gese­hen. Meist
(aber nicht immer) geht es um Zivilen Unge­hor­sam. Wichtig sind
basis­demokratisch organ­isierte Grup­pen und Aktio­nen. Die Aktio­nen leben
vom öffentlichen Beken­nt­nis zum eige­nen Tun (wenn sie auch manchmal
nicht-öffentlich vor­bere­it­et wer­den). Angestrebt wird auch meist ein
respek­tvoller Umgang mit allen Men­schen, also auch mit dem politischen
Geg­n­er oder der Polizei. 

Am Besten lässt sich das, was gemeint ist, wohl in ein­er Aufzäh­lung von
Aktio­nen verdeut­lichen, die so unge­fähr den Rah­men des Möglichen
abstecken: 

- Inspek­tio­nen von Mil­itäran­la­gen (öffentlich­es Ein­drin­gen ohne
Weglaufen), wie von der GAAA (Gewalt­freie Aktion Atom­waf­fen abschaffen)
oder der EUCOMmunity.

- Klet­ter- und Abseilak­tio­nen, wie z.B. von attac-Aktion­s­grup­pen oder
Robin Wood

- Sitzblock­aden, wie z.B. von X‑tausendmal quer, resist und attac

- Pflugscharak­tio­nen (Ein­drin­gen in Mil­itärgelände und Zer­stören von
Kriegs­gerät — ohne Weglaufen)

- Anket­tak­tio­nen

- Gelände-Beset­zungsak­tio­nen, wie z.B. Gen-Äck­er, Nazi-Aufmarschplätze,
AKW-Bau­plätze oder die FREIe HEIDe

- Öffentlich angekündigte Schienen­de­mon­ta­gen (z.B. Aktion “Aus­rang­iert” im
Wendland)

- usw. (jet­zt fehlt bes­timmt genau Deine Lieblingsak­tions­form, aber das
ist keine Absicht) 

Inhalte des Treffens

Wir tre­f­fen uns vom 12. bis 14. Sep­tem­ber in Rägelin am Rande der FREIen
HEI­De in Bran­den­burg. Das bedeutet nicht, dass es auf dem Treffen
schw­er­punk­t­mäßig um die FREIe HEI­De geht, denn es ist ein allgemeines
Vernetzungstreffen. 

Aber sich­er wird die FREIe HEI­De auch ein The­ma sein, denn dort wird in
den näch­sten Monat­en aller Voraus­sicht nach ein Aktion­ss­chw­er­punkt sein,
über den sich u.U. auch weit­ere Aktion­s­grup­pen grün­den und dem Netzwerk
anschließen kön­nen. Am Son­ntag­mit­tag kön­nen wir an der Protestwanderung
der Bürg­erini­tia­tive FREIe HEI­De teilnehmen. 

Wie schon weit­er oben erwäh­nt, soll es auf den Tre­f­fen darum gehen, die
Form der Ver­net­zung zu find­en, die für alle am effek­tivsten ist. Weiteres
The­ma: Unter­stützung für Leute, die in ihrer Stadt/Region eine Gruppe
grün­den wollen. Und: Konkrete Aktion­sange­bote in näch­ster Zeit, z.B.
Cas­tor-Trans­port nach Gor­leben, 200 Grup­pen in die FREIe HEI­De, u.a. (die
Liste kann natür­lich ergänzt werden). 

In der Hoff­nung, dass dieses Tre­f­fen uns weit­er voran bringt, grüßt
für die VorbereiterInnen 

Jochen Stay

Anmel­dung

Um das Ganze organ­isatorisch auf die Rei­he zu kriegen, ist es total
wichtig, dass Ihr Euch schnell anmeldet. Nur so kön­nen die Leute vor Ort
für genü­gend Platz und Verpfle­gung sor­gen. Anmeldeadresse: 

Cafe Hinterhof

Rudolf-Bre­itschei­d­straße 38

16818 Neuruppin

Tel. 03391/ 3256 

Mit­brin­gen

Iso-Mat­te u. Schlafsack 

10 Euro pro Tag (ein­schließlich Verpfle­gung), also für das ganze Woch­enende 30 Euro (am Geld sollte die Teil­nahme aber nicht scheitern) 

wenn Ihr Lust habt: ein Fahrrad, um die Gegend zu erkunden. 

Anfahrt

Das Tre­f­fen find­et in Rägelin in Bran­den­burg, nord­west­lich von Neuruppin
statt. Unser Tagung­sort heißt Räge­lin­er Out­sta­tion und ist im Ort
ausgeschildert. 

Auto: Auto­bahn Ham­burg-Berlin, Aus­fahrt 22: Neu­rup­pin. Rägelin liegt 15
km nord­west­lich von Neu­rup­pin. Es wer­den Hin­weiss­childer ab Neuruppin
hän­gen. Wer es genauer wis­sen will, kann sich an das Cafe Hinterhof
wenden. 

Öffentliche Verkehrsmit­tel: Mit der Bahn bis Neu­rup­pin / Rheinsberger
Tor, Von da aus mit Rad nach Rägelin. Ihr kön­nt im Cafe Hin­ter­hof in
Neu­rup­pin Euer Gepäck abstellen; es wird von da aus nach Rägelin gebracht.
Es ist auch möglich Euch von Neu­rup­pin (Cafe Hin­ter­hof) nach Rägelin zu
brin­gen, sagt dafür bitte rechtzeit­ig bescheid (mind. 24 h vorher) 

Weg zum Cafe Hin­ter­hof: in die Karl-Marx-Straße gehen, die
Karl-Marx-Straße ger­adeaus durchge­hen, über einen großen Platz gehen
(Schulplatz) à ein­fach ger­adeaus weit­er, zum näch­sten Platz
(Bern­hard-Brasch-Platz) gehen und ihn diag­o­nal über­queren, in die
Rudolf-Bre­itscheid-Straße gehen, weißes Schild mit “Cafe Hin­ter­hof” in der
Mitte der Straße 

Rad­fahrt nach Rägelin: Rad­fahrkarten mit eingeze­ich­neten Weg sind
erhältlich im Cafe Hinterhof

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