13. November 2014 · Quelle: INFORIOT

Germanenpriester, Adels-Snob und “echte” Hexe bei der AfD

INFORIOT - Es nimmt kein Ende: Nach mehreren Enthüllungen über die rechten Aktivitäten der neuen Landtagsabgeordneten der Brandenburg AfD, werden nun weitere Verstrickungen in die extrem rechte Szene der Partei deutlich. Nach Recherchen von Inforiot ist ein AfD´ler aus Potsdam-Mittelmark, der als Baron Arpad von Nahodyl-Nemenyi auftritt, nicht der der er vorgibt: Er kandidierte nicht nur unter dem Namen Baron Arpad von Nahodyl, sondern tritt auch als Geza von Nemenyi als Chef der Germanischen Glaubensgemeinschaft (GGG) auf.

INFORIOT — Es nimmt kein Ende: Nach mehreren Enthül­lun­gen über die recht­en Aktiv­itäten der neuen Land­tagsab­ge­ord­neten der Bran­den­burg­er Alter­na­tive für Deutsch­land (AfD) wer­den nun weit­ere Ver­strick­un­gen in die extreme Rechte deut­lich. Neueste Episode: ein Ehep­aar aus Bad Belzig, das für die AfD in Pots­dam-Mit­tel­mark kan­di­dierte. Ein etwas näher­er Blick auf das Paar offen­bart einen schw­er erträglichen Mix aus Belei­di­gun­gen gegen die Bran­den­burg­er Bevölkerung, Adels-Sno­bis­mus und einem kru­den Germanenkult.
Bei den Kom­mu­nal­wahlen im Mai diesen Jahres trat der AfD’ler Baron Arpad von Nahodyl-Nemenyi für den Kreistag Pots­dam-Mit­tel­mark als auch für die Stadtverord­neten­ver­samm­lung Bad Belzig an. Der Baron fungiert neben­bei unter dem Namen Geza von Nemenyi als Chef der „Ger­ma­ni­schen Glau­bens­ge­mein­schaft“ (GGG). Auch auf der Wahlliste stand seine langjährige Lebens­ge­fährtin und inzwis­chen Ehe­frau Catrin (gebo­rene Wildgrube).

Nahodyl-Nemenyi als Baron (Buchcover, links) und als Germanenpriester (Screenshot von seiner Internetseite, rechts).

Nahodyl-Nemenyi als Baron (Buch­cov­er, links) und als Ger­ma­nen­priester (Screen­shot von sein­er Inter­net­seite, rechts).


Adeliger Wah­n­witz in der AfD
Arpad von Naho­dyl ist nur ein­er von mehreren Adli­gen in der Fun­tionärsriege der Bran­den­burg­er AfD. Aber ver­mut­lich der Einzige, der über seine Blaublüter­tum ein Buch geschrieben hat. Sei­n Ende 2013 erschienenes Buch „Adli­ges Bewusst­sein“ strotzt vor kru­den The­sen. Beispiel­sweise beklagt er „feh­len­den Respekt“ der Bevöl­ke­rung gegen­über dem Adel.
Über das Leben in Bran­den­burg schreibt er: „Aber hier in Mit­teldeutsch­land, wo ich jet­zt lebe, ken­nen sich nur sehr wenig Men­schen mit den feinen Umgangs­for­men aus. Die Mehrheit sind ‚Bauern‘ oder Nachkom­men von Bauern, in kein­er Weise fein.“ Das ist nichts weniger als eine knack­ige Belei­di­gung der Bran­den­burg­er Bevölkerung. Die Rede von Bran­den­burg als Teil von „Mit­teldeutsch­land“ ist hinge­gen strammes, extrem recht­es Vok­ab­u­lar und deutet darauf hin, dass die Exis­tenz der Oder-Neiße-Gren­ze von Naho­dyl nicht akzep­tiert wird.
Im Buch heißt es weit­er: „Das Adelssys­tem ist ein hier­ar­chi­sches Sys­tem: Man aner­kennt, daß ein­zelne Men­schen einen höhe­ren Sta­tus haben, als ande­re.“ Kri­tik an solchem Denken wäre unfair, denn sie käme nur „von Men­schen des unte­ren Sta­tus“, die „ein Umkeh­ren der Ver­hält­nisse“ bezwe­cken. Bezo­gen auf sei­nem Leben in Bran­den­burg wird er noch deut­li­cher: „Ich selb­st habe in dem Dorf, wo ich jet­zt wohne, erlebt, wie man mich in ähnli­cher Weise nicht dem Rang ent­spre­chend behan­deln wollte.“
Ausschnitt aus seinem Buch: Nahodyl-Nemenyi lebe unter Bauern.

Auss­chnitt aus seinem Buch: Nahodyl-Nemenyi lebt unter Bauern.


Ger­man­is­che Glaubens-Gemeinschaft
Mehr noch: Nahodyl ist unter dem Namen Geza von Nemenyi Grün­der der „Ger­ma­ni­sche Glaubens-Gemein­schaft“ (GGG), ein­er ger­man­isch-hei­d­nis­chen Sek­te, die in ihrem Logo den in der Naziszene beliebten Thorham­mer ver­wen­det. Die GGG beruft sich auf die his­torische, 1913 gegrün­dete „Ger­man­is­che Glaubens­ge­mein­schaft“ um den Dichter Lud­wig Fahrenkrog. Fahrenkrog sah das sich auf dem Juden­tum auf­bauende Chris­ten­tum als den Ger­ma­nen wesens­fremd an.
AfDler Geza von Nemenyi, der sich als „Gode“, als “ger­man­is­ch­er Priester“, ver­ste­ht, grün­dete 1991 die GGG als Vere­in in Berlin. Als „All­s­her­jar­gode“ ist Nemenyi Lei­ter des soge­nann­ten Goden­ra­tes und damit Anfüh­rer der GGG. Die Sek­te hat ihre Anschrift in Bad Bel­zig. Im Vor­stand der GGG ist auch Nahodyls Ehe­frau Catrin von Nahodyl-Nemenyi vertreten.
Hexe Bjar­ka auch bei AfD
Wie ihr Ehe­mann ist auch Catrin von Naho­dyl-Nemenyi Buchauto­rin — 2004 ver­öf­fent­lichte sie das Buch „Die Welt der Hex­en“. Als Beruf gibt die 46-jährige ist “Astro­lo­gin” an. Sie tritt als „Hexe Bjar­ka“ auf und äußerte gegen­über der Ber­li­ner Mor­gen­post: „Das Hex­en liegt ein biß­chen in der Fami­lie. Meine Tante hat mir beige­bracht, Kar­ten zu leg­en, als ich zwölf war. Mit Skat­kar­ten.“ Aus der FAZ erfährt man, das Hexe Bjar­ka Bera­te­rin bei Ques­ti­co war, einem Por­tal für HellseherInnen.
Bere­its Ende 1999 in einem inter­nen Schrei­ben an Mit­glie­der der GGG wird der Umzug von „Geza und Catrin in das Bran­den­bur­ger Umland“ beklagt. Im Dezem­ber 2013 sieht man sie — Geza dies­mal als Baron Arpad von Naho­dyl — in der VOX-Sendung „Mieten.Kaufen.Wohnung“ auf der Suche nach ein­er neuen Woh­nung in Ber­lin. Zurück nach Ber­lin zog es sie offen­bar nicht, so leben sie wei­ter­hin im Bad Bel­ziger Orts­teil Werbig.
Germanische Glaubens-Gemeinschaft beklagt Wegzug von Nahodyl-Nemenyi und Lebensgefährtin Catrin.

Ger­man­is­che Glaubens-Gemein­schaft beklagt Wegzug von Nahodyl-Nemenyi und Lebens­ge­fährtin Catrin.


Catrin Wildgrube und Arpad von Nahodyl bei VOX (Screenshot).

Catrin Wild­grube und Arpad von Naho­dyl in der VOX-Sendung „Mieten.Kaufen.Wohnung“ (Screen­shot).

23 Replies to “Germanenpriester, Adels-Snob und “echte” Hexe bei der AfD”

  1. Dirk Dunkel sagt:

    Das Buch habe ich auch und finde, dass darin der Adel auch an sehr vie­len Stellen scharf kri­tisiert wird. Der Autor räumt sog­ar ein, daß er selb­st oft arro­gant ist (S. 53). Insofern rel­a­tiviert sich die Kri­tik an Dorf­be­wohn­ern. Mir hat das Buch jeden­falls gefallen.

  2. Diandra sagt:

    Okay, der Geza ist echt der Brüller (und im Großteil der Hei­den­szene nicht beson­ders ange­se­hen, wenn ich mal auf meine eigene Erfahrung schaue) und sein Buch ist bes­timmt lustig zu lesen… aber tat­säch­lich stört mich an der Über­schrift, dass die “echte Hexe” in Anführungsze­ichen ste­ht. Unab­hängig davon, ob man an Magie glaubt oder nicht, existiert das Hex­en­tum inzwis­chen als spiritueller/religiöser Lebensweg und wird von vie­len Leuten aller Alters­grup­pen beschrit­ten. Sie tra­gen vielle­icht keine spitzen Hüte und sind auch nicht grün im Gesicht, aber echt sind die meis­ten von ihnen. Wirk­lich. Also, echt. ^^
    Zum Haupt­teil: Fin­ger weg von Geza, Fin­ger weg von der GGG und Fin­ger weg von der AfD.

  3. In Deutsch­land haben wir eine unselige Tra­di­tion religiöse Beken­nt­nisse oder spir­ituelle Auf­fas­sun­gen zu nutzen um Men­schen zu diskred­i­tieren und schlimmeres.
    Um diesen Men­schen zu ent­lar­ven hätte der Ver­fass­er des Artikels sich auf die Her­ren­men­schen­men­tal­ität konzen­tri­eren kön­nen und dies eben mit der Nazi­ide­olo­gie bzw. mit dem anti­demokratis­chen aris­tokratis­chen Herrschafts­gedanken ver­gle­ichen können.
    Inter­es­sant ist es das aber bei Hei­den oder Hex­en (egal ob sie sich legit­im so nen­nen kön­nen, schließlich haben wir kein Marken­schutz wie dieser Geza) immer gle­ich mit darauf gerit­ten wird. Wer an Elfen oder Zwerge glaubt ist ver­rückt, wer an Engel oder den Teufel glaubt völ­lig nor­mal. Nie­mand wird einen katholis­chen Poli­tik­er fra­gen warum er Son­ntags in der Kirche ein archais­ches Rit­u­al vol­lzieht, also einem sym­bol­is­chen Kan­ni­bal­is­mus (den Laib und das Blut Christi zu ver­speisen) frönt.
    Ich sel­ber war auch schon Opfer eines Het­zartikels gegenüber mein­er Per­son und meine poli­tis­chen Aktiv­itäten, in dem nur mein Hei­den­tum aufs Korn genom­men wurde ohne auf meine poli­tis­chen Ein­stel­lung Bezug nehmen.
    Deshalb verurteile ich jegliche Verquick­ung von poli­tis­ch­er und spir­itueller oder religiös­er Aus­rich­tung, das muss ganz klar getren­nt werden.
    Die AfD und solche Typen kön­nen anders bekämpft wer­den. Und der Thorham­mer ist kein recht­sradikales Sym­bol. Genau­so wenig wie die Runen etwas mit Faschis­mus zu tun haben.
    http://www.fr-online.de/politik/linkspartei-auch-ein-hexenmagier-kandidiert,1472596,3433394.html

  4. Eira sagt:

    Mich stört, dass dieser Men­sch es immer wieder schafft, ger­man­is­che Hei­den in die rechte Ecke zu rück­en bzw. als Idioten hinzustellen. Die Medi­en greifen das nur zu gerne auf. btw.: Die echt­en Hei­den haben sich sämtlich auf­grund des seit Jahren von ihm pub­lizierten Unsinns von ihm dis­tanziert. Zum Schluß noch eines: die ach so elitäre AfD macht sich nicht ein­mal die Mühe, Adel­sti­tel auf Echtheit zu prüfen. Wie peinlich…

  5. Ich zitiere: “die in ihrem Logo den in der Nazi­szene belieb­ten Thor­ham­mer verwendet.”
    Der Thor­sham­mer hat sich in der HEIDENSZENE unter den ger­man­is­chen Hei­den ver­schieden­ster Couleur als ein religiös­es Sym­bol her­aus gebildet.
    Die ger­man­is­che Hei­den­szene ist aber mehrheitlich nicht rechts, völkisch oder irgend­wie mit Nazis gle­ichzuset­zen. Es gibt dort auch einigige Ini­tia­tiv­en gegen rechts.
    Auch wenn Nazis in schön­ster Ger­ma­nen­tümelei eben­falls mit dem Ham­mer herum­ren­nen, obwohl sie mit der Himm­ler­schen Ger­mane­ne­so­terik meilen­weit von einem wirk­lichen Hei­den­tum ent­fer­nt sind, kann und darf man dieses Sym­bol nicht automa­tisch als Nazisym­bol brandmarken.
    Damit täte man den vie­len tausend Anhängern ein­er poly­the­is­tis­chen Glauben­srich­tung großes Unrecht und stig­ma­tisiert sie in ein­er Art, die nicht der Real­ität entspricht.
    Schlimm genug, dass ein Herr von Irgen­det­was ständig sich als Repräsen­tant des Hei­den­tums auf­spielt, obwohl man ihm nicht lange zuhören muss, um zu ver­ste­hen, dass er mit­tler­weile völ­lig den Ver­stand ver­loren hat.
    Ich bitte darum, hier mehr zu differenzieren.
    Mit fre­undlichen Grüßen, D. Tussing

  6. Don sagt:

    den in der Nazi­szene belieb­ten Thor­ham­mer ver­wen­det.” oh, man mehr vorurteile streuen geht nich…
    Ein Besuch auf nem Mit­te­lal­ter- oder Met­alfes­ti­val würde mal Abhil­fe ver­schaf­fen, denn man würde sehen, wie beliebt der Thor­sham­mer auch bei tol­er­an­ten und weltof­fe­nen Men­schen ist!
    Denn dann würde man nicht so nen Satz schreiben.
    Es grüßt ein Thor­sham­mer­lieb­haber, der auf Nazis scheißt

  7. Eira sagt:

    Aha, ein “Ver­rück­ter”, der sich als Ger­ma­nen­priester sieht und in der Hei­den­szene kein­er­lei Rück­halt hat deutet also auf Verbindun­gen zur recht­en Szene und der Thor­sham­mer ist auch rechts. Danke, Geza und danke liebe Medi­en, dass ihr nicht müde werdet, dieses dum­m­dreiste Klis­chee immer und immer wieder zu bemühen. Die GGG beste­ht schätzungsweise aus 5 Leuten und ist nun wirk­lich mit­nicht­en repräsen­ta­tiv für das ger­man­is­che Hei­den­tum, auch Asatru genan­nt, in Deutsch­land. Wenn der Thor­sham­mer ein Nazisym­bol ist, dann hat uns Adolf sich seinen Traum vom tausend­jähri­gen Reich erfüllt, denn dann waren jene, die den Ham­mer vor 1000 Jahren getra­gen und ihren Ange­höri­gen mit ins Grab gegeben haben, auch Nazis. Tolle Logik. Komisch, bei einem Chris­tenkreuz schreibt nie­mand dazu “in der Naziszene beliebt”, obwohl Hitler bis zum Schluß Katho­lik war und das “Reich­skonko­r­dat” von 1933 immer noch gilt. Der Thor­sham­mer wird im Asatru als religiös­es Sym­bol getra­gen. Nicht jed­er Ham­merträger ist ein Nazi, auch wenn der eine oder andere Idiot darunter ist. Im Übri­gen sollte man bei der AfD drin­gend mal die Echtheit von Adel­stiteln über­prüfen. Nicht, dass sich da noch so ein Bauer einschleicht.…

  8. Armin Knorr sagt:

    Geza ist, das dürften viele Kom­mentare zeigen, kein Repräsen­tant der Hei­den in Deutsch­land. Der “Goden­rat” bestand vor 25 Jahren aus drei “Goden”, die sich in der Küche ein­er Alt­bau­woh­nung beim Bier gegen­seit­ig zum Goden gewei­ht haben. Diesen “Goden­rat” gibt es seit vie­len Jahren nicht mehr.
    Ich musste Geza lei­der zweimal tre­f­fen, bei­de Male war er Grund für große Erheiterung, nach­dem er gegan­gen war. Er braucht jede Menge Aufmerk­samkeit und schafft es immer wieder, sie zu bekom­men, so auch in diesem Artikel. Er provoziert durch sinnlose, schädliche Aktio­nen, so auch mit sein­er Selb­st­ti­t­ulierung als Ober­gode, so auch mit seinem Engage­ment in der AfD und seinem Hochhal­ten seines Adel­sti­tels, sei er echt oder auch nicht.
    Es gibt bei den Asatru ein geflügeltes Wort: “Don’t feed the troll!”, in etwa “gönne Trollen (wie Geza) keine Aufmerksamkeit!”.
    Doch lei­der wer­den wir noch viel von ihm hören — vor Allem das gröh­lende Gelächter an unserem Stammtisch!
    P.S.: Ich trage einen Thor­sham­mer und bin weit, ganz weit weg von rechts!

  9. Luisa Drehsen sagt:

    Zitat *Des­halb ver­ur­teile ich jeg­li­che Ver­qui­ckung von poli­ti­scher und spi­ri­tu­el­ler oder reli­giö­ser Aus­rich­tung, das muss ganz klar getren­nt werden.*
    Danke, wert­er Gün­ther, kann deine Worte nur bestätigen.
    Auch ich war mal “öffentlich poli­tisch” tätig und habe genau diese Diskred­i­tierung erleben müssen. Meine Kon­se­quenz aus dieser Geschichte; ich habe mich aus der Gew­erkschaft­sar­beit und Poli­tik zurück­ge­zo­gen. Aber… genau das war ja wohl auch das das der­er, die diese Angriffe starteten.
    Für mich gibt es näm­lich Dinge, um die es sich nicht zu kämpfen lohnt. 😉

  10. Tobias Svenden sagt:

    Die Berlin­er /// kosten unser­er Gemeinde jeden Monat 2x Harz Vl plus Miete, über 1000 Euro. Wenn wir so blöd sind, uns das gefall­en zu lassen, dann kön­nen wir auch noch den Hut vor denen ziehen: “Grüß Gott, Herr Baron.” Ich hoffe immer, dass kein­er von uns unfeinen Bauern auf die Idee kommt, sich an dem armen Adeli­gen /// . So unfein kön­nen wir Wer­biger also gar nicht sein. (Beitrag wurde editiert.)

  11. Eine Bäuerin sagt:

    Ich musste lachen, als ich den Umschlag des “Adels­buch­es” sah, das im Hin­ter­grund ist jeden­falls nicht sein Haus, keine Ahnung wo er da posiert hat. Jeden­falls besitzt der Herr “Baron” sich­er kein eigenes Schlöss­chen. Und ganz sich­er ist er nicht repräsen­ta­tiv für irgendwelchen Adel in Deutsch­land, vielle­icht ist er für den Adel in der AfD repräsen­ta­tiv, wer weiß das schon? Ganz schlechte Wer­bung für die AfD und erschreck­end deren “Per­son­al­gewin­nungsver­fahren”.

  12. Anne-Kathrin Thieme sagt:

    Soweit mir bekan­nt ist, ist der Betr­e­f­fende Haus­be­sitzer und muss daher keine Miete bezahlen, darum scheinen die Infor­ma­tio­nen des Hern Sven­den nicht richtig zu sein.
    Im übri­gen ist nicht jed­er Träger eines Thorham­mers ein Recht­sradikaler, aber das haben ja bere­its meine Vorschreiber angesprochen.

  13. Curtis sagt:

    Zur Frage nach dem Thor­sham­mer: Im Text ste­ht, dass der Thor­sham­mer in der Neon­aziszene beliebt ist. Das ist 100% kor­rekt und kann von nie­man­dem ern­sthaft geleugnet wer­den. Punkt. Der Grund dafür ist inhaltlich: Ger­ma­nen­tümelei ist kom­pat­i­bel mit rechtem, völkischen Denken. Die Kom­mentare unter­stellen, dass der Text die Behaup­tung enthält, alle Leute, die einen Thor­sham­mer nutzen, wären Neon­azis — genau das tut der Text aber nicht. Im Kon­text ein­er spin­nerten Sek­te, die sich auf völkische und anti­semi­tis­che Tra­di­tio­nen beruft, auch deren Nutzung des Thor­sham­mer zu erwäh­nen, ist abso­lut sin­nvoll und angemessen.

  14. Anne-Kathrin Thieme sagt:

    Jet­zt habe ich mir mal den Spass gemacht und mich durch die Inter­net-Präsenz der Sek­te gele­sen. Ich finde zwar eine Beru­fung auf die alten Ger­ma­nen, kon­nte aber nir­gend­wo Anti­semi­tis­ches ent­deck­en, Cur­tis. Oder habe ich da etwas übersehen?
    Wenn Sie schreiben, dass der Thorham­mer in der Neon­aziszene beliebt wäre, so stellen sie doch eine Verbindung zwis­chen Neon­azis und Men­schen mit Thorham­mer um den Hals her. Und das erachte ich als sehr prob­lema­tisch, da der Leser den Ein­druck bekommt, es gäbe zwis­chen dem Ham­mer und Neon­azis eine Verbindung. Das ist aber ein Schlag ins Gesicht der vie­len unpoli­tis­chen oder linksori­en­tierten, anti­ras­sis­tis­chen Hei­den. Sie kön­nten eben­so schreiben, dass das Mit­glied ein­er gewis­sen Sek­te ein Kreuz um den Hals trage, und gle­ichzeit­ig erwäh­nen, das Kreuz sei ein beliebtes Sym­bol in Kreisen des Klu-Klux-Klan. So darf man mit religiösen Sym­bol­en nicht umge­hen. In jed­er Reli­gion gibt es Spin­ner und Fanatik­er, deswe­gen darf man nicht alle über einen Kamm scheren, die ein­er gewis­sen Reli­gion ange­hören. Mit dem Islam ist es doch momen­tan ähn­lich: Ein paar religiöse Fanatik­er dro­hen den Islam in Ver­ruf zu brin­gen. Wür­den Sie jet­zt den Halb­mond, dem Sym­bol des Islam, zum Sym­bol fanatis­ch­er Islamis­ten erk­lären? Wohl kaum.

  15. Curtis sagt:

    Ann-Kathrin, danke für die sach­liche Antwort. Die his­torische GGG um Fahrenkrog ist doch völ­lig ohne Zweifel anti­semi­tisch geprägt gewe­sen. Und diese GGG, mit der wir hier das Vergnü­gen haben, ste­ht in dieser Tra­di­tion. Genau­so übri­gens wie die zweite Nach­fol­ge­or­gan­i­sa­tion, die Art­ge­mein­schaft-GGG, die ein Neon­azivere­in ist. Zweit­er Gedanke: Selb­stver­ständlich hat Islamis­mus mit dem Islam zu tun und selb­stver­ständlich hat christlich­er Fun­da­men­tal­is­mus — wie er in der AfD sehr ver­bre­it­et ist — mit dem Chris­ten­tum zu tun. Das darf und muss aus­ge­sprochen wer­den, wohld­if­feren­ziert und ohne Pauschal­isierun­gen. Das tut der Text völ­lig aus­re­ichend. Wir haben hier einen arro­gan­ten “Baron”, der auch ein Hei­den­f­reak ist und — das ist der Haupt­punkt — in der AfD aktiv ist. Eine Partei, die ein Spin­ner­mag­net ist und deren Recht­slastigkeit zurecht in der gesellschaftlichen Diskus­sion ist. Darum geht es doch, und viel weniger darum, ob der Thor­sham­mer ein “religiös­es Sym­bol” oder vor allem Kitsch für Rol­len­spiel­er, Met­al­fans, Nazis.

  16. Anne-Kathrin Thieme sagt:

    Geehrter Cur­tis, Sie schreiben “Die his­to­ri­sche GGG um Fah­ren­k­rog ist doch völ­lig ohne Zwei­fel anti­se­mi­tisch geprägt gewe­sen.” Gut, wenn ich eine heutige Reli­gion an ihrer His­to­rie messen würde, dann dürfte ich alle evan­ge­lis­chen Chris­ten als Anti­semiten beze­ich­nen, da der Begrün­der ihrer Reli­gion, Mar­tin Luther, ein aus­ge­sproch­en­er Anti­semit war? Ich glaube, ich würde den heuti­gen evan­ge­lis­chen Chris­ten damit ein großes Unrecht tun. Dieser Fahrenkrog lebte vor 100 Jahren, wo noch ein ander­er Zeit­geist herrschte, eine Zeit der Unfrei­heit, Unter­drück­ung und des Rassendünkels. Ich geste­he es jedoch ein­er Reli­gion dur­chaus zu, daß sie sich entsprechend dem Zeit­geist auch weit­er­en­twick­eln kann, zumal ich auf der Seite der „Ger­ma­ni­schen Glau­bens­ge­mein­schaft“ eine Dis­tanzierung von “rechts- oder link­sex­tremen poli­tis­chen Ide­olo­gien” finde. Aber nun gut, das sei das eine. Um noch mal auf die Sache mit dem Thorham­mer zu kom­men: Ich gebe Ihnen völ­lig recht, wenn Sie schreiben, dass der Islamis­mus etwas mit dem Islam zu tun hat. Aber darum ging es mir und eini­gen mein­er Vorschreibern nicht. Recht­sradikalis­mus hat mit dem Hei­den­tum nichts zu tun, denn Sie wer­den Recht­sradikale in allen Reli­gio­nen und auch im Athe­is­mus find­en. Es ist dieser Satz: “die in ihrem Logo den in der Nazi­szene belieb­ten Thor­ham­mer ver­wen­det”, welch­er zwar dur­chaus eine wahre Aus­sage enthält, aber so for­muliert ist, dass der Leser den Ein­druck gewin­nen kön­nte, der Thorham­mer werde über­wiegend von Nazis getra­gen, was nicht kor­rekt ist. Man hätte diesen Satz auch anders fomulieren kön­nen, um Mißver­ständ­nis­sen vorzubeugen.

  17. Dirk Dunkel sagt:

    Quatsch, das war doch erst vor 2 Wochen, auf ´nem Bahn­hof­sk­lo. Und nicht etwa vor 25 Jahren, schon gat nicht an den Extern­steinen oder gar nach mehrtägigem Fas­ten und Medi­tieren. Schon gar nicht nach ein­er Prü­fung vor dem Gemein­schaft­srat der Hei­d­nis­chen Gemein­schaft gemein­nützige e.V.

  18. Tobias svenden sagt:

    Im Grund­buchamt Bad Belzig ist für Am Berg 1 in Wer­big aber jemand anders einge­tra­gen. Nahe Ver­wandte, tippe ich mal: Also doch Miete vom Amt. Ein wirk­lich edler Lebensstil, Herr Baron!

  19. Anne-Kathrin Thieme sagt:

    Im Grund­buch­amt Bad Bel­zig ist für Am Berg 1 in Wer­big aber jemand anders eingetragen.”
    Hal­lo Tobias, ich hab auf der Seite der Sek­te des Barons nachgeschaut, da ist aber eine andere Strasse als Anschrift angegeben. Ich habe mal online in “Das Örtliche” nachgeschaut und gefun­den, dass Am Berg 1 in Wer­big eine Frau Jänicke wohnt.

  20. Eine Bäuerin sagt:

    Keine Ahnung wo oder bei wem der Herr AfD-Baron nun wohnt, aber ich würde mich nicht wun­dern, wenn der noch nicht ein­mal ein eigenes kleines Häuschen hätte und im Gegen­satz zu den nach­barschaftlichen “Bauern”, nur zur Miete wohnt. Übri­gens wur­den 1918 aus­nahm­s­los alle Adel­spriv­i­legien und Adel­srechte abgeschaft, es gibt gar keinen Adel mehr in Deutsch­land, son­dern nur noch amtliche Namen, deren Namens­be­standteil ein von oder Baron usw. sein kann, nicht mehr und nicht weniger. Dem­nach wäre man heute gar kein Baron mehr, son­dern man kann höch­stens Baron heißen. So wie man eben auch König,Graf,Deichgraf oder Schulz heißen kann. Standes­dünkel sind seit 96 Jahren nutzlos.

  21. Dirk Dunkel sagt:

    Bei dem Buch, das ich wohl hier als einziger gele­sen habe, wird ein­ge­ord­net als “roman­hafte Biografie” und daher wäre es falsch, alles darin als pure Wahrheit zu ver­ste­hen. Da sind Auss­chmück­un­gen und auch Übertrei­bun­gen drin, wie in andern Roma­nen auch, zum Beispiel denen der Gräfin Bredow.
    Der Adel wurde 1918 nicht abgeschafft, auch das kann man in dem Buch lesen, son­dern lediglich seine Privilegien.

  22. Thieme sagt:

    Merk­würdig ist das hier, habe ich per Such­mas­chine ent­deckt: http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam-Mittelmark/Helmut-Koeppke-an-der-Spitze
    Dort ste­ht ein Arpad von Nahodyl als Mit­glied der SPD. Der Artikel ist vom let­zten Jahr. Wie kann denn der Baron in zwei Parteien gle­ichzeit­ig Mit­glied sein, SPD und AfD?

  23. Eine Bäuerin sagt:

    Ganz ein­fach, indem man ein­tritt uns aus­tritt, oder raus fliegt. Dem Inter­net kann man ent­nehmen, vom “Baron” selb­st mit­geteilt, dass er bei den Grünen/AL in Berlin war, in der SPD in Bran­den­burg war er dan­nach und dann bei der AfD . Das spricht mein­er Überzeu­gung nach für keine dieser Parteien. Obwohl, vielle­icht haben ja die vorherge­hen­den Parteien gemerkt wen sie da an Bord hat­ten und nur der AfD ist es egal wer da mit macht ?

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