INFORIOT — Es nimmt kein Ende: Nach mehreren Enthüllungen über die rechten Aktivitäten der neuen Landtagsabgeordneten der Brandenburger Alternative für Deutschland (AfD) werden nun weitere Verstrickungen in die extreme Rechte deutlich. Neueste Episode: ein Ehepaar aus Bad Belzig, das für die AfD in Potsdam-Mittelmark kandidierte. Ein etwas näherer Blick auf das Paar offenbart einen schwer erträglichen Mix aus Beleidigungen gegen die Brandenburger Bevölkerung, Adels-Snobismus und einem kruden Germanenkult.
Bei den Kommunalwahlen im Mai diesen Jahres trat der AfD’ler Baron Arpad von Nahodyl-Nemenyi für den Kreistag Potsdam-Mittelmark als auch für die Stadtverordnetenversammlung Bad Belzig an. Der Baron fungiert nebenbei unter dem Namen Geza von Nemenyi als Chef der „Germanischen Glaubensgemeinschaft“ (GGG). Auch auf der Wahlliste stand seine langjährige Lebensgefährtin und inzwischen Ehefrau Catrin (geborene Wildgrube).

Adeliger Wahnwitz in der AfD
Arpad von Nahodyl ist nur einer von mehreren Adligen in der Funtionärsriege der Brandenburger AfD. Aber vermutlich der Einzige, der über seine Blaublütertum ein Buch geschrieben hat. Sein Ende 2013 erschienenes Buch „Adliges Bewusstsein“ strotzt vor kruden Thesen. Beispielsweise beklagt er „fehlenden Respekt“ der Bevölkerung gegenüber dem Adel.
Über das Leben in Brandenburg schreibt er: „Aber hier in Mitteldeutschland, wo ich jetzt lebe, kennen sich nur sehr wenig Menschen mit den feinen Umgangsformen aus. Die Mehrheit sind ‚Bauern‘ oder Nachkommen von Bauern, in keiner Weise fein.“ Das ist nichts weniger als eine knackige Beleidigung der Brandenburger Bevölkerung. Die Rede von Brandenburg als Teil von „Mitteldeutschland“ ist hingegen strammes, extrem rechtes Vokabular und deutet darauf hin, dass die Existenz der Oder-Neiße-Grenze von Nahodyl nicht akzeptiert wird.
Im Buch heißt es weiter: „Das Adelssystem ist ein hierarchisches System: Man anerkennt, daß einzelne Menschen einen höheren Status haben, als andere.“ Kritik an solchem Denken wäre unfair, denn sie käme nur „von Menschen des unteren Status“, die „ein Umkehren der Verhältnisse“ bezwecken. Bezogen auf seinem Leben in Brandenburg wird er noch deutlicher: „Ich selbst habe in dem Dorf, wo ich jetzt wohne, erlebt, wie man mich in ähnlicher Weise nicht dem Rang entsprechend behandeln wollte.“

Germanische Glaubens-Gemeinschaft
Mehr noch: Nahodyl ist unter dem Namen Geza von Nemenyi Gründer der „Germanische Glaubens-Gemeinschaft“ (GGG), einer germanisch-heidnischen Sekte, die in ihrem Logo den in der Naziszene beliebten Thorhammer verwendet. Die GGG beruft sich auf die historische, 1913 gegründete „Germanische Glaubensgemeinschaft“ um den Dichter Ludwig Fahrenkrog. Fahrenkrog sah das sich auf dem Judentum aufbauende Christentum als den Germanen wesensfremd an.
AfDler Geza von Nemenyi, der sich als „Gode“, als “germanischer Priester“, versteht, gründete 1991 die GGG als Verein in Berlin. Als „Allsherjargode“ ist Nemenyi Leiter des sogenannten Godenrates und damit Anführer der GGG. Die Sekte hat ihre Anschrift in Bad Belzig. Im Vorstand der GGG ist auch Nahodyls Ehefrau Catrin von Nahodyl-Nemenyi vertreten.
Hexe Bjarka auch bei AfD
Wie ihr Ehemann ist auch Catrin von Nahodyl-Nemenyi Buchautorin — 2004 veröffentlichte sie das Buch „Die Welt der Hexen“. Als Beruf gibt die 46-jährige ist “Astrologin” an. Sie tritt als „Hexe Bjarka“ auf und äußerte gegenüber der Berliner Morgenpost: „Das Hexen liegt ein bißchen in der Familie. Meine Tante hat mir beigebracht, Karten zu legen, als ich zwölf war. Mit Skatkarten.“ Aus der FAZ erfährt man, das Hexe Bjarka Beraterin bei Questico war, einem Portal für HellseherInnen.
Bereits Ende 1999 in einem internen Schreiben an Mitglieder der GGG wird der Umzug von „Geza und Catrin in das Brandenburger Umland“ beklagt. Im Dezember 2013 sieht man sie — Geza diesmal als Baron Arpad von Nahodyl — in der VOX-Sendung „Mieten.Kaufen.Wohnung“ auf der Suche nach einer neuen Wohnung in Berlin. Zurück nach Berlin zog es sie offenbar nicht, so leben sie weiterhin im Bad Belziger Ortsteil Werbig.


23 Antworten auf „Germanenpriester, Adels-Snob und “echte” Hexe bei der AfD“
Das Buch habe ich auch und finde, dass darin der Adel auch an sehr vielen Stellen scharf kritisiert wird. Der Autor räumt sogar ein, daß er selbst oft arrogant ist (S. 53). Insofern relativiert sich die Kritik an Dorfbewohnern. Mir hat das Buch jedenfalls gefallen.
Okay, der Geza ist echt der Brüller (und im Großteil der Heidenszene nicht besonders angesehen, wenn ich mal auf meine eigene Erfahrung schaue) und sein Buch ist bestimmt lustig zu lesen… aber tatsächlich stört mich an der Überschrift, dass die “echte Hexe” in Anführungszeichen steht. Unabhängig davon, ob man an Magie glaubt oder nicht, existiert das Hexentum inzwischen als spiritueller/religiöser Lebensweg und wird von vielen Leuten aller Altersgruppen beschritten. Sie tragen vielleicht keine spitzen Hüte und sind auch nicht grün im Gesicht, aber echt sind die meisten von ihnen. Wirklich. Also, echt. ^^
Zum Hauptteil: Finger weg von Geza, Finger weg von der GGG und Finger weg von der AfD.
In Deutschland haben wir eine unselige Tradition religiöse Bekenntnisse oder spirituelle Auffassungen zu nutzen um Menschen zu diskreditieren und schlimmeres.
Um diesen Menschen zu entlarven hätte der Verfasser des Artikels sich auf die Herrenmenschenmentalität konzentrieren können und dies eben mit der Naziideologie bzw. mit dem antidemokratischen aristokratischen Herrschaftsgedanken vergleichen können.
Interessant ist es das aber bei Heiden oder Hexen (egal ob sie sich legitim so nennen können, schließlich haben wir kein Markenschutz wie dieser Geza) immer gleich mit darauf geritten wird. Wer an Elfen oder Zwerge glaubt ist verrückt, wer an Engel oder den Teufel glaubt völlig normal. Niemand wird einen katholischen Politiker fragen warum er Sonntags in der Kirche ein archaisches Ritual vollzieht, also einem symbolischen Kannibalismus (den Laib und das Blut Christi zu verspeisen) frönt.
Ich selber war auch schon Opfer eines Hetzartikels gegenüber meiner Person und meine politischen Aktivitäten, in dem nur mein Heidentum aufs Korn genommen wurde ohne auf meine politischen Einstellung Bezug nehmen.
Deshalb verurteile ich jegliche Verquickung von politischer und spiritueller oder religiöser Ausrichtung, das muss ganz klar getrennt werden.
Die AfD und solche Typen können anders bekämpft werden. Und der Thorhammer ist kein rechtsradikales Symbol. Genauso wenig wie die Runen etwas mit Faschismus zu tun haben.
http://www.fr-online.de/politik/linkspartei-auch-ein-hexenmagier-kandidiert,1472596,3433394.html
Mich stört, dass dieser Mensch es immer wieder schafft, germanische Heiden in die rechte Ecke zu rücken bzw. als Idioten hinzustellen. Die Medien greifen das nur zu gerne auf. btw.: Die echten Heiden haben sich sämtlich aufgrund des seit Jahren von ihm publizierten Unsinns von ihm distanziert. Zum Schluß noch eines: die ach so elitäre AfD macht sich nicht einmal die Mühe, Adelstitel auf Echtheit zu prüfen. Wie peinlich…
Ich zitiere: “die in ihrem Logo den in der Naziszene beliebten Thorhammer verwendet.”
Der Thorshammer hat sich in der HEIDENSZENE unter den germanischen Heiden verschiedenster Couleur als ein religiöses Symbol heraus gebildet.
Die germanische Heidenszene ist aber mehrheitlich nicht rechts, völkisch oder irgendwie mit Nazis gleichzusetzen. Es gibt dort auch einigige Initiativen gegen rechts.
Auch wenn Nazis in schönster Germanentümelei ebenfalls mit dem Hammer herumrennen, obwohl sie mit der Himmlerschen Germanenesoterik meilenweit von einem wirklichen Heidentum entfernt sind, kann und darf man dieses Symbol nicht automatisch als Nazisymbol brandmarken.
Damit täte man den vielen tausend Anhängern einer polytheistischen Glaubensrichtung großes Unrecht und stigmatisiert sie in einer Art, die nicht der Realität entspricht.
Schlimm genug, dass ein Herr von Irgendetwas ständig sich als Repräsentant des Heidentums aufspielt, obwohl man ihm nicht lange zuhören muss, um zu verstehen, dass er mittlerweile völlig den Verstand verloren hat.
Ich bitte darum, hier mehr zu differenzieren.
Mit freundlichen Grüßen, D. Tussing
“den in der Naziszene beliebten Thorhammer verwendet.” oh, man mehr vorurteile streuen geht nich…
Ein Besuch auf nem Mittelalter- oder Metalfestival würde mal Abhilfe verschaffen, denn man würde sehen, wie beliebt der Thorshammer auch bei toleranten und weltoffenen Menschen ist!
Denn dann würde man nicht so nen Satz schreiben.
Es grüßt ein Thorshammerliebhaber, der auf Nazis scheißt
Aha, ein “Verrückter”, der sich als Germanenpriester sieht und in der Heidenszene keinerlei Rückhalt hat deutet also auf Verbindungen zur rechten Szene und der Thorshammer ist auch rechts. Danke, Geza und danke liebe Medien, dass ihr nicht müde werdet, dieses dummdreiste Klischee immer und immer wieder zu bemühen. Die GGG besteht schätzungsweise aus 5 Leuten und ist nun wirklich mitnichten repräsentativ für das germanische Heidentum, auch Asatru genannt, in Deutschland. Wenn der Thorshammer ein Nazisymbol ist, dann hat uns Adolf sich seinen Traum vom tausendjährigen Reich erfüllt, denn dann waren jene, die den Hammer vor 1000 Jahren getragen und ihren Angehörigen mit ins Grab gegeben haben, auch Nazis. Tolle Logik. Komisch, bei einem Christenkreuz schreibt niemand dazu “in der Naziszene beliebt”, obwohl Hitler bis zum Schluß Katholik war und das “Reichskonkordat” von 1933 immer noch gilt. Der Thorshammer wird im Asatru als religiöses Symbol getragen. Nicht jeder Hammerträger ist ein Nazi, auch wenn der eine oder andere Idiot darunter ist. Im Übrigen sollte man bei der AfD dringend mal die Echtheit von Adelstiteln überprüfen. Nicht, dass sich da noch so ein Bauer einschleicht.…
Geza ist, das dürften viele Kommentare zeigen, kein Repräsentant der Heiden in Deutschland. Der “Godenrat” bestand vor 25 Jahren aus drei “Goden”, die sich in der Küche einer Altbauwohnung beim Bier gegenseitig zum Goden geweiht haben. Diesen “Godenrat” gibt es seit vielen Jahren nicht mehr.
Ich musste Geza leider zweimal treffen, beide Male war er Grund für große Erheiterung, nachdem er gegangen war. Er braucht jede Menge Aufmerksamkeit und schafft es immer wieder, sie zu bekommen, so auch in diesem Artikel. Er provoziert durch sinnlose, schädliche Aktionen, so auch mit seiner Selbsttitulierung als Obergode, so auch mit seinem Engagement in der AfD und seinem Hochhalten seines Adelstitels, sei er echt oder auch nicht.
Es gibt bei den Asatru ein geflügeltes Wort: “Don’t feed the troll!”, in etwa “gönne Trollen (wie Geza) keine Aufmerksamkeit!”.
Doch leider werden wir noch viel von ihm hören — vor Allem das gröhlende Gelächter an unserem Stammtisch!
P.S.: Ich trage einen Thorshammer und bin weit, ganz weit weg von rechts!
Zitat *Deshalb verurteile ich jegliche Verquickung von politischer und spiritueller oder religiöser Ausrichtung, das muss ganz klar getrennt werden.*
Danke, werter Günther, kann deine Worte nur bestätigen.
Auch ich war mal “öffentlich politisch” tätig und habe genau diese Diskreditierung erleben müssen. Meine Konsequenz aus dieser Geschichte; ich habe mich aus der Gewerkschaftsarbeit und Politik zurückgezogen. Aber… genau das war ja wohl auch das das derer, die diese Angriffe starteten.
Für mich gibt es nämlich Dinge, um die es sich nicht zu kämpfen lohnt. 😉
Die Berliner /// kosten unserer Gemeinde jeden Monat 2x Harz Vl plus Miete, über 1000 Euro. Wenn wir so blöd sind, uns das gefallen zu lassen, dann können wir auch noch den Hut vor denen ziehen: “Grüß Gott, Herr Baron.” Ich hoffe immer, dass keiner von uns unfeinen Bauern auf die Idee kommt, sich an dem armen Adeligen /// . So unfein können wir Werbiger also gar nicht sein. (Beitrag wurde editiert.)
Ich musste lachen, als ich den Umschlag des “Adelsbuches” sah, das im Hintergrund ist jedenfalls nicht sein Haus, keine Ahnung wo er da posiert hat. Jedenfalls besitzt der Herr “Baron” sicher kein eigenes Schlösschen. Und ganz sicher ist er nicht repräsentativ für irgendwelchen Adel in Deutschland, vielleicht ist er für den Adel in der AfD repräsentativ, wer weiß das schon? Ganz schlechte Werbung für die AfD und erschreckend deren “Personalgewinnungsverfahren”.
Soweit mir bekannt ist, ist der Betreffende Hausbesitzer und muss daher keine Miete bezahlen, darum scheinen die Informationen des Hern Svenden nicht richtig zu sein.
Im übrigen ist nicht jeder Träger eines Thorhammers ein Rechtsradikaler, aber das haben ja bereits meine Vorschreiber angesprochen.
Zur Frage nach dem Thorshammer: Im Text steht, dass der Thorshammer in der Neonaziszene beliebt ist. Das ist 100% korrekt und kann von niemandem ernsthaft geleugnet werden. Punkt. Der Grund dafür ist inhaltlich: Germanentümelei ist kompatibel mit rechtem, völkischen Denken. Die Kommentare unterstellen, dass der Text die Behauptung enthält, alle Leute, die einen Thorshammer nutzen, wären Neonazis — genau das tut der Text aber nicht. Im Kontext einer spinnerten Sekte, die sich auf völkische und antisemitische Traditionen beruft, auch deren Nutzung des Thorshammer zu erwähnen, ist absolut sinnvoll und angemessen.
Jetzt habe ich mir mal den Spass gemacht und mich durch die Internet-Präsenz der Sekte gelesen. Ich finde zwar eine Berufung auf die alten Germanen, konnte aber nirgendwo Antisemitisches entdecken, Curtis. Oder habe ich da etwas übersehen?
Wenn Sie schreiben, dass der Thorhammer in der Neonaziszene beliebt wäre, so stellen sie doch eine Verbindung zwischen Neonazis und Menschen mit Thorhammer um den Hals her. Und das erachte ich als sehr problematisch, da der Leser den Eindruck bekommt, es gäbe zwischen dem Hammer und Neonazis eine Verbindung. Das ist aber ein Schlag ins Gesicht der vielen unpolitischen oder linksorientierten, antirassistischen Heiden. Sie könnten ebenso schreiben, dass das Mitglied einer gewissen Sekte ein Kreuz um den Hals trage, und gleichzeitig erwähnen, das Kreuz sei ein beliebtes Symbol in Kreisen des Klu-Klux-Klan. So darf man mit religiösen Symbolen nicht umgehen. In jeder Religion gibt es Spinner und Fanatiker, deswegen darf man nicht alle über einen Kamm scheren, die einer gewissen Religion angehören. Mit dem Islam ist es doch momentan ähnlich: Ein paar religiöse Fanatiker drohen den Islam in Verruf zu bringen. Würden Sie jetzt den Halbmond, dem Symbol des Islam, zum Symbol fanatischer Islamisten erklären? Wohl kaum.
Ann-Kathrin, danke für die sachliche Antwort. Die historische GGG um Fahrenkrog ist doch völlig ohne Zweifel antisemitisch geprägt gewesen. Und diese GGG, mit der wir hier das Vergnügen haben, steht in dieser Tradition. Genauso übrigens wie die zweite Nachfolgeorganisation, die Artgemeinschaft-GGG, die ein Neonaziverein ist. Zweiter Gedanke: Selbstverständlich hat Islamismus mit dem Islam zu tun und selbstverständlich hat christlicher Fundamentalismus — wie er in der AfD sehr verbreitet ist — mit dem Christentum zu tun. Das darf und muss ausgesprochen werden, wohldifferenziert und ohne Pauschalisierungen. Das tut der Text völlig ausreichend. Wir haben hier einen arroganten “Baron”, der auch ein Heidenfreak ist und — das ist der Hauptpunkt — in der AfD aktiv ist. Eine Partei, die ein Spinnermagnet ist und deren Rechtslastigkeit zurecht in der gesellschaftlichen Diskussion ist. Darum geht es doch, und viel weniger darum, ob der Thorshammer ein “religiöses Symbol” oder vor allem Kitsch für Rollenspieler, Metalfans, Nazis.
Geehrter Curtis, Sie schreiben “Die historische GGG um Fahrenkrog ist doch völlig ohne Zweifel antisemitisch geprägt gewesen.” Gut, wenn ich eine heutige Religion an ihrer Historie messen würde, dann dürfte ich alle evangelischen Christen als Antisemiten bezeichnen, da der Begründer ihrer Religion, Martin Luther, ein ausgesprochener Antisemit war? Ich glaube, ich würde den heutigen evangelischen Christen damit ein großes Unrecht tun. Dieser Fahrenkrog lebte vor 100 Jahren, wo noch ein anderer Zeitgeist herrschte, eine Zeit der Unfreiheit, Unterdrückung und des Rassendünkels. Ich gestehe es jedoch einer Religion durchaus zu, daß sie sich entsprechend dem Zeitgeist auch weiterentwickeln kann, zumal ich auf der Seite der „Germanischen Glaubensgemeinschaft“ eine Distanzierung von “rechts- oder linksextremen politischen Ideologien” finde. Aber nun gut, das sei das eine. Um noch mal auf die Sache mit dem Thorhammer zu kommen: Ich gebe Ihnen völlig recht, wenn Sie schreiben, dass der Islamismus etwas mit dem Islam zu tun hat. Aber darum ging es mir und einigen meiner Vorschreibern nicht. Rechtsradikalismus hat mit dem Heidentum nichts zu tun, denn Sie werden Rechtsradikale in allen Religionen und auch im Atheismus finden. Es ist dieser Satz: “die in ihrem Logo den in der Naziszene beliebten Thorhammer verwendet”, welcher zwar durchaus eine wahre Aussage enthält, aber so formuliert ist, dass der Leser den Eindruck gewinnen könnte, der Thorhammer werde überwiegend von Nazis getragen, was nicht korrekt ist. Man hätte diesen Satz auch anders fomulieren können, um Mißverständnissen vorzubeugen.
Quatsch, das war doch erst vor 2 Wochen, auf ´nem Bahnhofsklo. Und nicht etwa vor 25 Jahren, schon gat nicht an den Externsteinen oder gar nach mehrtägigem Fasten und Meditieren. Schon gar nicht nach einer Prüfung vor dem Gemeinschaftsrat der Heidnischen Gemeinschaft gemeinnützige e.V.
Im Grundbuchamt Bad Belzig ist für Am Berg 1 in Werbig aber jemand anders eingetragen. Nahe Verwandte, tippe ich mal: Also doch Miete vom Amt. Ein wirklich edler Lebensstil, Herr Baron!
“Im Grundbuchamt Bad Belzig ist für Am Berg 1 in Werbig aber jemand anders eingetragen.”
Hallo Tobias, ich hab auf der Seite der Sekte des Barons nachgeschaut, da ist aber eine andere Strasse als Anschrift angegeben. Ich habe mal online in “Das Örtliche” nachgeschaut und gefunden, dass Am Berg 1 in Werbig eine Frau Jänicke wohnt.
Keine Ahnung wo oder bei wem der Herr AfD-Baron nun wohnt, aber ich würde mich nicht wundern, wenn der noch nicht einmal ein eigenes kleines Häuschen hätte und im Gegensatz zu den nachbarschaftlichen “Bauern”, nur zur Miete wohnt. Übrigens wurden 1918 ausnahmslos alle Adelsprivilegien und Adelsrechte abgeschaft, es gibt gar keinen Adel mehr in Deutschland, sondern nur noch amtliche Namen, deren Namensbestandteil ein von oder Baron usw. sein kann, nicht mehr und nicht weniger. Demnach wäre man heute gar kein Baron mehr, sondern man kann höchstens Baron heißen. So wie man eben auch König,Graf,Deichgraf oder Schulz heißen kann. Standesdünkel sind seit 96 Jahren nutzlos.
Bei dem Buch, das ich wohl hier als einziger gelesen habe, wird eingeordnet als “romanhafte Biografie” und daher wäre es falsch, alles darin als pure Wahrheit zu verstehen. Da sind Ausschmückungen und auch Übertreibungen drin, wie in andern Romanen auch, zum Beispiel denen der Gräfin Bredow.
Der Adel wurde 1918 nicht abgeschafft, auch das kann man in dem Buch lesen, sondern lediglich seine Privilegien.
Merkwürdig ist das hier, habe ich per Suchmaschine entdeckt: http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam-Mittelmark/Helmut-Koeppke-an-der-Spitze
Dort steht ein Arpad von Nahodyl als Mitglied der SPD. Der Artikel ist vom letzten Jahr. Wie kann denn der Baron in zwei Parteien gleichzeitig Mitglied sein, SPD und AfD?
Ganz einfach, indem man eintritt uns austritt, oder raus fliegt. Dem Internet kann man entnehmen, vom “Baron” selbst mitgeteilt, dass er bei den Grünen/AL in Berlin war, in der SPD in Brandenburg war er dannach und dann bei der AfD . Das spricht meiner Überzeugung nach für keine dieser Parteien. Obwohl, vielleicht haben ja die vorhergehenden Parteien gemerkt wen sie da an Bord hatten und nur der AfD ist es egal wer da mit macht ?