Das die deutsche Post manchmal nicht die Schnellste ist, ist ja allgemein bekannt. Doch der Fall eines Briefes in Rathenow macht jedoch schon stutzig.
Letzte Woche ging ein an die „Antifaschistischen Gruppen
im Westhavelland“ adressierter Brief im örtlichen AJZ ein, der im Mai (!) 2003 von einer Antifagruppe aus Berlin abgeschickt worden war. Laut dem Stempel des Postamtes wurde dieser aber bereits am 15.Mai 2003
bearbeitet. Doch wo war der Brief nun in der Zwischenzeit von immerhin sechs Monaten? In einem Wurmloch? In einer Matrix? Oder bei Staatsschutzorganen der BRD?
Nun, verspätete Post oder überhaupt nicht zugestellte Post sind im Land Brandenburg leider keine Seltenheit, wenn der Absender oder der Adressat von den staatlichen Organen im linken Spektrum eingeordnet wird. Beispiele aus der Vergangenheit sind dazu hinreichend aus Rathenow,
Potsdam und anderswo bekannt. So verschwanden z.B. im Jahr 2000 mehrfach von Potsdamer Linken an das AJZ in Rathenow geschickte Briefe spurlos.
In einem anderen Fall aus Potsdam kam wiederum der Inhalt mehrerer Briefe um Wochen verspätet und zu dem in Plastiktüten verpackt zum Empfänger.
Von einem gezielten Eingriff der entsprechenden staatlichen Kreise in das Postgeheimnis ist deshalb auch im vorliegenden Fall auszugehen – Linksalternative Politik soll durch solche Repressalien be– oder verhindert werden.
Deshalb sollten wichtige Informationen möglichst auf sicheren, also persönlichen Wege zugestellt oder zumindest vorher durch persönliches Gespräch abgestimmt werden.
Keine Chance dem Schönbohmschen Polizei – und Repressionsapparat!
Hinweis: Eingriffe in den Postverkehr werden sicherlich, außer in Rathenow und Potsdam, auch in anderen Städten und Gemeinden Brandenburgs vorgenommen. Falls ihr Opfer eines solchen Eingriffs werdet, meldet es
bitte an die Rote Hilfe im Land Brandenburg.