1. Dezember 2005 · Quelle: PNN

Viel Arbeit und zu wenig Personal

Pots­dam — Die Beratungsstelle für Frauen und Mäd­chen in der Nansen­straße lei­det unter Per­sonal­man­gel: Über 123 Frauen beri­et die einzige Mitar­bei­t­erin Lydia San­drock in mehr als 850 Gesprächen allein in diesem Jahr. Viel Arbeit für eine Per­son. Doch für einen weit­eren Mitar­beit­er fehle der Stadt das Geld, so Ober­bürg­er­meis­ter Jann Jakobs. Er hisste gestern vor dem Stadthaus die Flagge zum inter­na­tionalen Aktion­stag „Nein zu Gewalt an Frauen“ – gemein­sam mit den Mitar­bei­t­erin­nen und Helferin­nen der Ein­rich­tun­gen, die sich in Pots­dam um Gewal­topfer kümmern. 

„Frei leben — ohne Gewalt“ ste­ht auf der Fahne. Und Pots­dam zeige nicht nur Flagge, son­dern bringe sich auch ein, find­et die Gle­ich­stel­lungs­beauf­tragte Sabi­na Scheuer­er. Auch wenn eine weit­ere Per­son­al­stelle für die Beratung „momen­tan aus­geschlossen“ sei, gehe immer­hin der größte Posten ihres Haushalts an das Autonome Frauen­zen­trum, zu dem auch San­drocks Beratungsstelle gehört. Den­noch könne diese das Arbeit­spen­sum nur bewälti­gen, weil sie ständig ehre­namtlich Über­stun­den leiste, so San­drock. Im Frauen­haus sei es laut Mitar­bei­t­erin Moni­ka Kirch­n­er nicht anders: „Das, was geleis­tet wer­den muss, geht an die Substanz.“ 

Doch vor allem sei ein Prob­lem, so San­drock, dass es in Pots­dam zu wenig Psy­cholo­gen gibt, die mit Gewal­topfern arbeit­en: Von den rund 50 Pots­damer Psy­cholo­gen habe sie 20 dazu befragt. Nur ein­er von ihnen widme sich diesem The­ma. „Die Frauen find­en hier teil­weise nie­man­den, an den sie sich wen­den kön­nen“, so San­drock. Darum müsse sie Hil­fe­suchende oft zu Ther­a­peuten nach Berlin schick­en. just

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Beiträge aus der Region

Die heuti­gen Veröf­fentlichun­gen von Frag­Den­Staat, rbb und dem ARD-Poli­tik­magazin Kon­traste führen vor Augen, zu welchen frag­würdi­gen Mit­teln das Bran­den­burg­er Innen­min­is­teri­um greift, um den Bau eines  Abschiebezen­trums am BER durchzusetzen.
Save the Date: Das JWD Camp ist wieder da. Wie immer gibt es: Work­shops, Ver­net­zung, Kino, Konz­erte und vieles mehr.
Das Bünd­nis “Abschiebezen­trum BER ver­hin­dern” startet heute (04.07.2022) eine
Online-Aktionswoche gegen “Hard­er und Part­ner” – der Abschiebein­vestor soll das
geplante Abschiebezen­trum am Flughafen BER bauen.

Opferperspektive

Logo de rOpferperspektive Brandenburg

NSUwatch Brandenburg

Polizeikontrollstelle

Logo der Polizeikontollstelle - Initiative zur Stärkung der Grund- und Bürgerrechte gegenüber der Polizei

Netzwerk Selbsthilfe

Termine für Potsdam

Termine für Berlin

Suche

  • Kategorien


  • Regionen


Inforiot