LUDWIGSFELDE Was während der zurück liegenden Tage in Ludwigsfelde auf Sportplätzen und auf der Straße, am Rande von Versammlungen, in Schulen und Kitas die Runde machte, stimmt: In der Stadtverwaltung sind Mitarbeiter entlassen worden. Das bestätigte gestern auf Nachfrage der MAZ der stellvertretende Bürgermeister Frank Gerhard.
Betroffen seien vier Angestellte mehrerer Bereiche, sagte er. Das seien “rein disziplinarische Personalentscheidungen”, keine betriebsbedingten Kündigungen, betonte Gerhard. Und er wollte auf jeden Fall erklärt haben, “dass diese Kündigungen nichts mit der gegenwärtigen Haushaltslage zu tun haben”. Aus Gründen des Personaldatenschutzes könne er öffentlich nicht mehr zu dieser Angelegenheit sagen, so der zweite Mann im Rathaus.
Nach MAZ-Informationen sollen rechtsextreme beziehungsweise sexistische E‑Mails zu den Kündigungen geführt haben. Offen ist, wer von den Betroffenen beim Arbeitsgericht gegen seine Kündigung klagt.
Wegen des zu erwartenden Defizits 2003 will die Stadt tatsächlich Personal sparen. Das wird ab der Hauptausschusssitzung am Montag Thema. Dann diskutieren die Stadtverordneten auch darüber, den Geschäftsverteilungsplan zu ändern. Dieser Plan legt die Struktur der Stadtverwaltung fest. Die wurde seit der Wende mehrfach geändert: die früheren Dezernate wurden in Fachbereiche umbenannt, es wechselten ihre Zahl und die Zuordnung von Sachgebieten. Jetzt sind statt dreier Fach- zwei Geschäftsbereiche vorgesehen mit Bürgermeister und Erstem Beigeordneten als Chefs. Das Baubetriebsamt will man unter die Lupe nehmen mit dem Ziel, eine Sport und Bäder GmbH beziehungsweise einen Eigenbetrieb zu gründen.