Vor dem Amtsgericht Fürstenwalde, Eisenbahnstr. 8, Saal 101, findet am 13. Mai um
9:00 Uhr ein Prozess gegen einen 20-jährigen Rechtsradikalen statt. Jan B. wird
vorgeworfen, gemeinsam mit drei Kumpanen einen Palästinenser am 16.02.2002 in
Waßmannsdorf schwer zusammengeschlagen zu haben.
Noch 15 Monate nach der Tat leidet Ziad A. unter den psychischen Folgen, für deren
Behandlung er regelmäßig eine Therapeutin aufsucht. Damals, am 16. Februar, war er
früh am Morgen beim Joggen in Waßmannsdorf, als er vier jungen Männern begegnete.
Einer sprach ihn an, ob er Ausländer sei. Als er nichtsahnend bejahte, rief einer
der vier: “Lasst uns den Ausländer aufklatschen”. Einer schlug Ziad A. mit einem
Stock ins Gesicht, und als er stürzte, schlugen und traten alle vier auf ihn ein.
Einer der vier Rechtsradikalen, der 1,90 m große Maik G., setzte sich mit seinem
Körpergewicht auf Ziad A. und versuchte, einen Zimmermannshammer aus dem Halfter zu
ziehen und Ziad A. damit den Kopf einzuschlagen. Doch dem gelang es, das zu
verhindern, er stand auf, rannte weg, wurde jedoch ein zweites Mal eingeholt und
weiter zusammengeschlagen. Schließlich wurde er von einem Wachmann des nahe
gelegenen Asylbewerberheims gefunden. Ziad A. erlitt schwere Verletzungen an Kopf
und Nieren und musste zwei Wochen im Krankenhaus behandelt werden.
Die drei Mittäter von Jan B., der heute 20-jährige Ronny B., der 19-jährige Marc H.
und der 22-jährige Maik G. wurden im Juni 2002 vom Amtsgericht Königs Wusterhausen
wegen gefährlicher Körperverletzung zu Haftstrafen zwischen 1 Jahr und 10 Monaten
und 2 Jahren und 2 Monaten verurteilt. Wegen des ausländerfeindlichen Motivs, der
Brutalität des Angriffs und der erheblichen Gesundheitsfolgen für das Opfer sprach
das Gericht von einer “Schwere der Schuld”.