Mehrere hundert Menschen haben heute, wie geplant, ein „Zeichen gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt“ (1.) im Potsdamer Stadtteil „Waldstadt“ gesetzt.
Anlass war ein unangemeldeter, nächtlicher Aufmarsch von (Neo)nazis, bei dem an den gescheiterten Hitlerputsch vor 88 Jahren erinnert wurde. „Ein Kreis von Kameraden“ habe „in der Nacht vom 9. November 2011 den 16 Märtyrern gedacht, welche als erste ihr Leben für die deutsche Freiheit im Jahre 1923 gegeben hatten“, so dass so genannte „Infoportal Potsdam“ in einem Bekennerschreiben im Internet. (2.) Zu dem Aufmarsch war ein Großteil der Teilnehmer_innen mit weißen Masken vor dem Gesicht erschienen und hatte Fackeln entzündet.
Das Bündnis „Potsdam bekennt Farbe“ hatte daraufhin dazu aufgerufen, „im Hellen“ zu kommen, Gesicht zu zeigen sowie für eine vielfältige und bunte Stadt im „Hier und Jetzt“ zu demonstrieren. (3.) Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs appellierte bei der Auftaktkundgebung in der Saarmunder Straße Ecke Jagenstein zudem, den Auftritt von (Neo)nazis in der Landeshauptstadt nicht widerspruchslos hinzunehmen. Dem folgten die anwesenden Bürger_innen und reihten sich in den Wald(Stadt)-Spaziergang ein. Angeführt von der Trommlergruppe „Sexta Feira“ führte der Zug dann über die Saarmunder Straße, den Kahleberg sowie den Jagenstein einmal rundum durch Waldstadt.
Zu nennenswerten Störungen der Demonstration kam es nicht. Jedoch soll ein Fotograf des (neo)nazistischen Milieus kurzzeitig Bilder von den Veranstaltungsteilnehmer_innen angefertigt haben.
Quellen:
(1.) „Potsdam bekennt Farbe“: „Kommen Sie zum Wald(stadt)-Spaziergang“, Aufruf
(2.) „Infoportal Potsdam“: „Heldengedenken der Blutzeugen vom 9. November 1923, infoportal-potsdam.net/ak147.html
(3.) Wie (1.)