Das könnte mensch sich bei näherer Betrachtung der aktuellen Entwicklungen um die Uhlandstraße 24 fragen.
Die Uhlandstraße 24 ist ein seit 1994 bestehende Babelsberger Wohn- und Kulturprojekt, das lange als ‘gelungene Befriedung’ der Hausbesetzer_innenszene galt. Im Jahr 1999 wurde das Objekt jedoch an eine Erb_innengemeinschaft rückübertragen. Diese drohte im August vergangenen Jahres mit einer Räumung und den darauf folgenden Prozess verloren die Bewohner_innen. Trotzdem gelang es während des Prozesses in Kaufverhandlungen mit den Erb_innen zu treten, die zunächst kooperativ auftraten.
Im Juli diesen Jahres wandelte sich diese jedoch als die Potsdamer Stadtwerke mit dem Abstellen des Wassers drohten, da die Wasserrechnungen des vergangenen Jahres nicht beglichen worden waren. Auch wenn die Bezahlung dieser nicht die Pflicht der Erb_innengemeinschaft gewesen wäre, so hätten diese jedoch die Mahnungen weiterleiten können und so eine derartige Eskalation verhindern können. Mit Hilfe der Stadt gelang es jedoch das Abstellen des Wassers zu verhindern und eine Ratenzahlung mit den Stadtwerken zu vereinbaren. Diese gilt jedoch nur beim Kauf des Objektes durch den Verein “Freundeskreis Uhlandstraße 24”. Dieser steht bereits seit längerem in Verhandlungen mit dem Miethäusersyndikat und der GLS-Bank zur Finanzierung. Bisher wurden dabei große Erfolge errungen und dem Kauf steht nun ‘nur’ noch die gegnerische Partei im Wege, die einen Verkaufspreis von über 230.000 Euro verlangt. Diese Summe können die Bewohner_innen und der Verein jedoch nicht aufbringen, da das Wohnen dort auch in Zukunft für Menschen möglich sein soll, die sich die hohen Potsdamer Mietpreise nicht leisten können. Bei dem genannten Kaufpreis wäre dieses jedoch nicht mehr gewährleistet.
Besonders der Anwalt der Erb_innen scheint in keinster Weise an einer Einigung interessiert zu sein und lehnt eine weitere Annäherung ab. Auch wenn die Lage und das Objekt an sich die Verkaufssumme verständlich machen, ist es den Bewohner_innen nicht möglich das Angebot anzunehmen und einen Erhalt des Hauses zu garantieren auch wenn das Ende der Verhandlungen eine Räumung(sandrohung) wahrscheinlich machen. Das Verhalten der Erb_innengemeinschaft und ihres Anwaltes drängt die Bewohner_innen der U24 in die Illegalität.
Die Bedrohung der U24 reiht sich ein in den ‘Wegbruch’ jugendkultureller Einrichtungen wie Spartacus, Lindenpark und Waschhaus. Die U24 ist ein wichtiger alternativer Kulturraum in Babelsberg, der eine Lücke hinterlassen wird.
Die U24 ist jetzt mehr denn je auf die Unterstützung durch die Öffentlichkeit und den gemeinsamen Kampf für den Erhalt dieses sozialen Kultur- und Wohnprojekts angewiesen.
Für ein kollektives Indiesuppespucken!!!!
Kontakt über fu24ev@gmx.de