Montag, 17.10.2005, Frankfurt (Oder)
20.00 Uhr, BACKDOOR (Rosa-Luxemburg-Str. 24)
berichte aus den sozialen bewegungen und internationale begleitarbeit
unter der regierung des ultrarechten präsidenten alvaro uribe velez wird mit
kriminalisierung und massenverhaftungen gegen aktivistInnen der sozialen
bewegungen vorgegangen. trotzdem ist der organisierungsgrad in der
bevölkerung hoch. bauernorganisationen, gewerkschaften,
menschenrechtsorganisationen, aber auch studentische und anarchistische
gruppen verstehen sich als widerstandsbewegungen gegen die autoritarisierung
des staates und die kapitalistische umstrukturierung.
programm:
1. soziale widerstandsbewegungen in kolumbien (audiovisueller beitrag)
die region des catatumbo im nordosten kolumbiens steht für die starke
organisierung sozialer und politischer bewegungen. sie ist aber auch ein
beispiel für die täglich von paramilitärs in zusammenarbeit mit armee und
polizei begangenen verbrechen, durch die der soziale widerstand in kolumbien
gebrochen werden soll. alle interviews, bilder und musikaufnahmen dieser
reportage sind originalaufnahmen aus der region und wurden von aktivistInnen
der kolumbienkampagne mitgebracht.
2. veränderungen im system des kolumbianischen paramilitarismus
aktuell führt die kolumbianische regierung mit den paramilitärs
“friedensgespräche”. sinn und zweck dieses medialen theaters ist es,
paramilitärische strukturen und durch vertreibungen und drogengeschäfte
angeeignete reichtümer zu legalisieren und straffreiheit für ihre verbrechen
zu erlangen. doch insbesondere dort, wo widerständige strukturen zerschlagen
worden sind und paramilitärs heute uneingeschränkte herrschaftsfunktion
übernehmen, wird die demobilisierung der paramilitärs nicht zu deren
verschwinden führen, sondern sie deutlich stärken. das referat berichtet von
aktuellen transformationsprozessen des paramilitarismus in barrancabermeja
und medellin.
3. vorstellung des begleitprojekts “corporacion casa de solidaridad con
colombia”.
vor dem hintergrund der systematischen verfolgung von aktivistInnen und
organisationen der sozialen bewegungen in kolumbien durch den
kolumbianischen staat und parastaatliche akteure entstand 2003 das
internationale begleitprojekt “casa de acompanamiento y solidaridad con
colombia”. die casa wurde auf initiative verschiedener kolumbianischer und
€päischer gruppen und organisationen mit dem ziel gegründet, die
permanente begleitung von bedrohten aktivistInnen der sozialen bewegungen in
kolumbien durch internationale begleiterInnen zu organisieren.
veranstalter:
kolumbienkampagne berlin in zusammenarbeit mit utopia e.v.