Am Donnerstag den 12.Juni 2008 kam es gegen 18 Uhr zu einem Anquatschversuch durch
den Verfassungsschutz. Es geschah nach der Arbeit vor der Arbeitsstelle des
Genossen, als die VS-Person aus einem Auto stieg und versuchte, Kontakt aufzunehmen.
Die Person war etwa 1,80 Meter groß, zirka 35- 40 Jahre alt und hatte dunkle, kurze
Haare sowie eine kräftige Statur. Er trug einen dünn rasierten Bart um den Mund,
eine rote Jacke und Jeans — war also relativ unauffällig in seinem Aussehen. Er hat
sich umgeschaut und sich dann dem Genossen zielgerichtet zugewendet. Daraufhin wurde
der Genosse mit Handschlag und Namen freundlich begrüßt. Er stellte sich als ein
Mitarbeiter des Innenministeriums vor und fragte, ob sie sich nicht unterhalten
wollen.
Geistesgegenwärtig lehnte der Angesprochene das Angebot ab. Als er meinte, er müsse
den Bus bekommen, bot die Person an, ihn mit Auto mitzunehmen, was
selbstverständlich auch verneint wurde. Die Person ließ nicht locker und bot
energisch an, ein Treffen später stattfinden zu lassen. Am Samstag den 14.Juni 2008
wurde die Person erneut auf der Arbeitsstelle gesichtet, wie er erneut versuchte,
den Genossen anzusprechen. Auch in diesem Moment verhielt sich der Genosse gefasst
und ließ ihn stehen. Da die Arbeitsstelle außerhalb Potsdams liegt, müssen die
Personen vom Innenministerium gut Bescheid wissen, was darauf schließen lässt, dass
dem Anquatschversuch eine Observation vorangegangen ist. Sie sprechen die Leute
meistens dann an, wenn sie alleine sind. Des Weiteren findet so etwas üblicherweise
auf offener Straße statt, um die Leute zu überrumpeln. Orte wie Schulen oder die
Arbeitsstelle sollen einen Druck erzeugen, dass der Verfassungsschutz über
Gewohnheiten und Umfeld informiert ist.
Sie suchen sich gezielt Personen aus, die ihrer Meinung nach einen labilen Eindruck
machen und eher jünger sind. Sie denken möglicherweise, dass junge Leute weniger
gefestigt in ihrem Verhalten und in ihrer Weltanschauung sind. Lasst euch nicht einschüchtern! Auch wenn ihr überrumpelt werdet und im ersten Moment nicht wisst, in
was für einer Situation ihr euch befindet. Bewahrt einen kühlen Kopf und lasst die
Typen stehen. Merkt euch das Aussehen, den PKW und alle Details, die wichtig sein
könnten. Sprecht eure Freunde darauf an und macht solche Anquatschversuche
öffentlich. Ihr könnt euch dafür an alle antifaschistischen Gruppen oder
Antirepressionsgruppen wenden. Sprecht in eurem Freundes- und Bekanntenkreis
darüber, denn Öffentlichkeit und Thematisierung ist das, was der Verfassungsschutz –
ein Geheimdienst – am meisten fürchtet. Diese Anquatschversuche kommen überall und
regelmäßig vor. Allein in Potsdam sind innerhalb eines Jahres – mit diesem — drei
Fälle bekannt geworden.
Keine Zusammenarbeit mit dem Verfassungsschutz! Keine Aussagen gegenüber
Ermittlungsbehörden, Geheimdiensten und Justiz!