Im Dezember ausgegebene Wertgutscheine, mit denen Flüchtlinge in Oberhavel ihr Existenzminimum bestreiten müssen, wurden zum 1. Januar an den Kassen mehrerer Supermärkte nicht mehr akzeptiert. Selbst das Sozialamt der Kreisverwaltung Oberhavel musste eingestehen, dass das System nicht funktioniert und hat angeboten, die Gutscheine wieder zurück zu Bargeld zu tauschen. Die betreffenden Gutscheine sind bis zum 15. Januar gültig, der aufgedruckte Strichcode und die aufgedruckte Jahreszahl beziehen sich aber auf 2013, so dass Supermärkte mit rein elektronischen Kassen, wie Penny und Rewe die Gutscheine nicht mehr akzeptieren konnten. Zu Jahresbeginn mussten die Flüchtlinge aus dem Flüchtlingslager in Stolpe-Süd zudem bis zum Mittwoch, dem 8. Januar, auf die erste Gutscheinausgabe warten, da der reguläre Ausgabe-Termin am ersten Mittwoch eines Monats auf einen Feiertag fiel. Mitglieder der Initiative Willkommen in Oberhavel, die Flüchtlingen einen Teil der Gutscheine in Bargeld umtauschen, wurden Anfang Januar über das Problem informiert und haben daraufhin vom Sozialamt den Rücktausch in Bargeld sowie eine mehrsprachige Information der Betroffenen gefordert. Eine Information über die Möglichkeit des Rücktausches ist nach Angaben von betroffenen Flüchtlingen allerdings nicht erfolgt. Diese neuerliche Panne reiht sich in eine Vielzahl von Problemen ein, die das Gutscheinsystem regelmäßig hervorbringt. Beispielsweise verweigern einige Supermärkte nach wie vor die Herausgabe von Wechselgeld. Auch ist nicht klar, was mit den Gutscheinen gekauft werden darf. Flüchtlinge, die neu ankommen, werden mit diesen Problemen alleine gelassen, es erfolgt keine Unterweisung im Gebrauch der Gutscheine. Die Initiative Willkommen in Oberhavel hat allein im Januar 2014 über 6000 EUR Gutscheine von Flüchtlingen gegen Bargeld getauscht.
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