WITTSTOCK Wer gestern in der Mittagspause “schnell mal zum Chinesen” wollte, hatte Pech. Die Woks im Hong-Kong-Imbiss in der Wittstocker Poststraße blieben kalt. Denn statt zu kochen, musste erst einmal geputzt werden. Der gesamte Geschäftsraum war gestern Früh mit einer weißen Staubschicht überzogen. In jeden Winkel hatte sich das Pulver verteilt.
Es war das Werk von Einbrechern, die in der Nacht zum Mittwoch den Imbiss heimgesucht hatten. Mit einem Feuerlöscher aus dem Hausflur wüteten sie in dem Geschäft, versprühten das Pulver sozusagen flächendeckend. “Außerdem ließen sie Getränke mitgehen, beschädigten die Kasse und stahlen 30 Euro, die sich darin befanden”, sagt der Chef des Hauses, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Auffällig: Um hinein zu gelangen, hatten die Chaoten lediglich die Tür zum Flur aufgebrochen. Sämtliche Außentüren blieben unversehrt.
Glück im Unglück: Die Einrichtung selbst wurde verschont, ebenso wie die Lebensmittel. “Dafür haben wir ein Lager”, erklärt der Geschäftsmann. So hielt sich der Schaden in Grenzen. “Es sind so etwa 500 Euro”, schätzt er.
Den Hong-Kong-Imbiss in der Poststraße gibt es seit 1994. Und in all den Jahren haben es die Geschäftsleute gelernt, mit Übergriffen und Zerstörungen zu leben. Wie oft etwas passiert ist, wissen sie selbst nicht so genau. Denn sie zählen längst schon nicht mehr mit. “Zwei Überfälle und verschiedene Einbrüche oder Beschädigungen. Insgesamt vielleicht acht Mal oder so”, meint der Chef und winkt ab.
Dennoch soll die Zwangspause so kurz wie möglich sein. “Wir wollen morgen wieder öffnen”, hieß es gestern. Um das zu schaffen, wurde den ganzen Tag über nur geputzt und aufgeräumt.
Die Polizei ermittelt — und das mit Erfolg. Es gibt erste Anhaltspunkte. “Wir haben auch schon Tatverdächtige im Visier. Sie kommen allerdings nicht aus Wittstock”, sagt dazu Kripo-Mann René Gerdewischke. Noch ist der Fall aber nicht abgeschlossen.