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Antifaschismus

Wir hängen keine Transpis mehr raus, wenn ihr uns keinen Anlass mehr gebt!“

Dass das JWP Mit­ten­Drin e. V. ein linkes Pro­jekt ist, ist stadt­bekan­nt. Als solch­es sehen wir es als 
unsere Auf­gabe, auf Missstände in der Gesellschaft aufmerk­sam zu machen – durch viel­er­lei Mit­tel 
und Aktio­nen. Auch das Anbrin­gen von Trans­par­enten, auf denen wir uns gegen Faschis­mus, 
Sex­is­mus oder deutsche Waf­fen­ex­porte posi­tion­ieren, gehört dazu. Das tut nie­man­dem weh, schadet 
keinem, sollte es jeman­den stören muss er oder sie nicht hin­se­hen und es ist uns trotz­dem möglich, 
unsere Vorstel­lun­gen nach außen zu tra­gen und damit die Bürg­er und Bürg­erin­nen der Stadt 
Neu­rup­pin zum Nach­denken über unsere Werte anzure­gen. Eine ide­ale Mit­teilungsplat­tform – 
dacht­en wir. 

Nun erre­icht­en uns in den ver­gan­genen zwei Wochen deshalb gle­ich zwei böse Briefe: Der erste 
vom Ord­nungsamt, der uns in ein­er über­aus ver­schärften und unhöflichen Art und Weise darauf 
hin­wies, dass das Anbrin­gen von Trans­par­enten an der Häuser­fas­sade nicht erlaubt ist und der uns 
außer­dem darüber informierte, dass auch der Ver­mi­eter unseres Haus­es, der Bere­ich 
Liegen­schaften, und das Amt für Bil­dung, Kul­tur und Soziales, welch­es unser Pro­jekt unter­stützt, 
darüber informiert wür­den. Darüber hin­aus wurde uns darin angekündigt, dass beab­sichtigt werde, 
gegen uns wegen „formeller Ille­gal­ität“ vorzuge­hen. Eine Woche später erre­ichte uns ein Brief des 
Liegen­schaft­samtes mit ein­er Abmah­nung. Darin wird uns die Kündi­gung ange­dro­ht, soll­ten wir 
noch ein­mal Trans­par­ente aufhängen. 

Uns drängt sich da die Frage auf: Wegen etwas bunt bemal­ten Stoffs an ein­er Häuser­wand so viel 
The­ater? Deswe­gen sog­ar soweit gehen uns zu kündi­gen? Und das, wo sich die Stadt seit Jahren 
weigert, die Fas­sade unseres Haus­es in einen angemesse­nen Zus­tand zu brin­gen und wir mit den 
Trans­par­enten auch gle­ichzeit­ig die Möglichkeit haben, dies wenig­stens etwas zu verdeck­en?
Wir sind uns unser­er Son­der­stel­lung in der Stadt dur­chaus bewusst. Ein solch­es Pro­jekt wie das 
Mit­ten­Drin ist lei­der in kaum ein­er Kle­in­stadt mehr zu find­en. Und ein solch­es Pro­jekt kann eben 
nicht als nor­maler Mieter behan­delt wer­den – wir sind keine homo­gene Gruppe oder 
Einzelper­so­n­en die „das Sagen haben“. Wir sind eine bunte Mis­chung aus Jugendlichen, die etwas 
zu sagen haben, jed­er auf seine eigene Art und Weise. Wenn uns nie­mand zuhören will, ver­schaf­fen 
wir uns eben Gehör. 

Inhaltlich wurde auf unsere Trans­par­ente lei­der nicht einge­gan­gen. Dies ist der Grund für uns, 
unsere Inhalte auch weit­er­hin nach außen zu tra­gen, da wir noch keine gesellschaftliche 
Auseinan­der­set­zung damit sehen. Außer­dem sind wir der Mei­n­ung: Gebt uns keine Anlässe mehr, 
Trans­par­ente für Frieden und gegen Ras­sis­mus und Homo­pho­bie aufzuhän­gen. Dann erübrigt sich 
das Prob­lem von selbst 😉

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