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Wird City bald videoüberwacht?

(MOZ, 10.9.) Anwohn­er und Händler der Innen­stadt sind sauer: Fast jeden Tag lüm­meln sich
bis in die Nacht hinein mehrere Dutzend 14- bis 18-Jährige auf dem
Brun­nen­platz. “Da wird gesof­fen und gek­ifft”, so Sigrid Lind­ner vom
Bürg­er­fo­rum Innen­stadt. Dieser Zusam­men­schluss von inter­essierten Bürgern,
die in der City wohnen, hat­te Don­ner­stagabend zum Rundtis­chge­spräch mit dem
The­ma “Jugend­grup­pen in der Innen­stadt” ein­ge­laden. Vertreter von Rathaus
und Polizei, von Kirche, Vere­inen und Parteien kamen eben­so wie betroffene
Einzel­händler. Stadtkäm­mer­er Markus Der­ling plädierte für eine
Video-Überwachung. 

Gün­ter J. mailte der MOZ “hüb­sche Fotos aus der guten Stube Frank­furts”. Er,
Bewohn­er des Ex-Baus am Brun­nen­platz, fotografierte keine zehn Meter von
sein­er Hau­sein­gangstür zerknüllte Tüten und zer­schla­gene Flaschen,
zer­drück­te Bier­büch­sen und zer­tram­pelte Vorgärten. “Vor unser­er schönen
Woh­nung — wir zahlen viel Miete dafür — wird gesof­fen, gek­ifft, gebrüllt und
gepinkelt. Es macht keinen Spaß mehr”, meint Gün­ter J. resig­nierend. Seinen
kor­rek­ten Namen will er nicht in der Zeitung lesen. “Ich habe einfach
Angst.” 

Gut, dass Don­ner­stagabend das Bürg­er­fo­rum Innen­stadt an der Notleine zog.
“Wir machen uns Sor­gen um den Attrak­tiv­itätsver­lust des oberen
Brun­nen­platzes. Er wird zunehmend ver­müllt und zum Tre­ff­punkt von jungen
Leuten, die großen Wert auf auf­fal­l­en­des Benehmen leg­en”, hieß es in einer
Ein­ladung. Rundtis­chge­sprächs-Lei­t­erin Sigrid Lind­ner wurde später
konkreter: “Die Mieter dro­hen mit Auszug. Und auch die Einzel­händler wollen
ihre Geschäfte aufgeben, wenn sich hier nicht bald etwas ändert.” 

Andreas Schmidtchen, Chef des “Grill­stübchens” am Brun­nen­platz, bestätigte:
“Meine Gäste haben Angst. Und Touris­ten machen einen großen Bogen um den
Platz, weil sie sich belästigt fühlen.” Polizei und Oderturm-Wachschutz
seien macht­los gegen diese oft angetrunk­ene Masse. Andreas Schmidtchen: “Es
wird Alko­hol an Min­der­jährige verkauft. Damit nimmt das Chaos seinen Lauf.”
Manche der Min­der­jähri­gen seien schon am späten Nach­mit­tag “extrem
betrunken.” 

Käm­mer­er Markus Der­ling (CDU) ist in der Stadt für Ord­nung und Sicherheit
ver­ant­wortlich. “Wir wer­den alle Möglichkeit­en des Ordnungsrechts
auss­chöpfen — auch mit Buß- und Ver­warn­geld.” Doch ruh­estören­der Lärm könne
erst ab 22 Uhr geah­n­det wer­den. In diesem Jahr habe es 13
Anwohnerbeschw­er­den und 24 Kon­trollen durch Mitar­beit­er des Ordnungsamtes
gegeben. Der­ling plädierte für eine Video-Überwachung des Brunnenplatzes.
Sie sei zwar nicht die Lösung des Prob­lems, könne aber helfen, die
Ran­dalier­er aus der Masse her­auszu­fil­tern. “Wir lassen nicht zu, dass das
Anse­hen der Stadt in Frage gestellt wird.”

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