In Wittstock kam es wiederholt zu Übergriffen auf Ausländer und Übersiedler. Die Behörden haben lange überlegt, wie der Misere beizukommen wäre, denn schließlich hinterlassen prügelnde Glatzköpfe weit über die Landesgrenzen hinaus nicht gerade den besten Eindruck. Die Lösung: Wo keine Fremden, da keine fremdenfeindlichen Übergriffe. Das Aussiedlerheim wird demnächst geschlossen, wenn auch offiziell aus anderem Grund.
Ziel erreicht. Fragt sich nur, wessen Ziel.
Natürlich musste in Wittstock etwas unternommen werden, um Menschenleben zu schützen. Doch offensichtlich ist es da einfacher, bei den gut kontollierbaren, praktisch kasernierten Aussiedlern anzusetzen, obwohl nicht sie gröhlend durch die Straßen ziehen. Gegen rechtsradikale Schläger scheint kein Kraut gewachsen. Die haben nun ihren Slogan “Ausländer raus!” praktisch mit amtlicher Hilfe in die Tat umgesetzt.
Die Betroffenen werden woandershin geschoben, vorerst auch in die Kyritzer Region. Sie dürfen sich damit als Spielball des Pöbels fühlen.
Der Staat als Ordnungsmacht hat diesmal kapituliert. Was wird er wohl beim nächsten Mal tun?