Seit einigen Tagen hängen aus den Fenstern eines Hauses in der Bernauer Breitscheidstraße drei Transparente gegen den bevorstehenden Irakkrieg. Zu
lesen ist auf ihnen “Deutsche Soldaten sind Kindergärtner”, “Die Bundeswehr ist eine Menschenrechtsorganisation” und “Krieg ist Frieden”, in Anspielung auf die eventuelle Beteiligung deutscher Soldaten am Irakkrieg, angelehnt an den Roman “1984” von George Orwell. Auf allen Transparenten findet sich auch
die Parole einer weltweiten Kampagne gegen den Irakkrieg “NO WAR”.
Damit sind die Plakate nur ein Ausdruck der Ablehnung einer deutschen Beteiligung am drohenden Irakkrieg. Eine deutliche Mehrheit aller Bundesbürger teilen
diese Meinung.
Der Vermieter des Hauses, die stadteigene und größte Bernauer Wohnungsbaugesellschaft WOBAU, droht nun ohne sich vorher mit dem Mieter der Büroräume, der Jugendbildungs- und Freizeitinitiative biF e.V, in Verbindung gesetzt zu haben, mit der Kündigung der Räumlichkeiten, sollten die
Transparente nicht unverzüglich abgenommen werden. Gründe für diese Forderung nennt sie nicht. Von den Plakaten geht weder eine Gefahr noch irgendein Rechtsverstoß aus, die solche Forderungen rechtfertigen würden. Die
Alternative Jugendliste protestiert auf das schärfste gegen dieses Verbot der Meinungsäußerung und fordert die WOBAU auf, die Drohung zurückzunehmen. Der
künstlerische Ausdruck politischer Auffassungen durch solche Transparente ist Teil einer lebendigen Stadt, einer lebendigen Demokratie. Die Stadt Bernau sollte als Eigentümerin mäßigend auf die Wohnungsbaugesellschaft einwirken.
Es wäre wünschenswert wenn auch die Stadt Bernau sich zum drohenden Krieg positioniert. Alle Bernauer und Bernauerinnen sind aufgerufen, am 15.2.2003
gegen den Irakkrieg zu demonstrieren (Beginn 10.30 Uhr, Bahnhofsvorplatz). Am Tag X, an dem Tag an dem der Irakkrieg beginnt, findet ein SchülerInnenstreik
und um 18 Uhr eine Kundgebung auf dem Marktplatz statt.
Alternative Jugendliste Bernau (AJL)