Antifa-Demo durch Potsdam!
Freitag, 27. August
Treff: 18 Uhr am Lustgarten
(AK Antifa Potsdam) Um aufzuzeigen, wie sich die Situation in Potsdam in Sachen Nazis konkret Anti-Antifa verschlimmert hat veranstalten wir eine Demo unter dem Motto “You are not alone” die zeigt, dass es Menschen gibt, die sich nicht einschüchtern lassen und konsequent gegen ihre nationalischtische Propaganda auch weiterhin vorgehen. Wenn auch du zu solchen Leuten gehörst bzw. gehören willst dann komm zur Demo die ein kraftvolles Zeichen gegen Nazis hier in Potsdam und anderswo zu setzen.
Kommt zur Demo!
You are not alone!
Gegen Naziterror, für eine emanzipierte Jugendkultur!
Antifa heißt Angriff!
Aufruf
brown town Potsdam?
Bisher galt Potsdam als eine Stadt, die von Naziaktivitäten verhältnismässig verschont geblieben ist, dass dies nicht der Fall ist und niemals war belegt zunächst folgendes Beispiel:
Im März 2003 überfielen vier Neonazis einen alternativen Jugendlichen am Bahnhof Rehbrücke, in einem Randbezirk Potsdams. Erst beschimpften sie ihn als “Zecke” um dann ihren faschistischen Eingebungen folgend zu viert auf ihn einzuschlagen, mit Totschlägern und Springerstiefeln. Sie versuchten sogar Zigarettenkippen in seinem Gesicht auszudrücken. Letzendlich schleifte einer der Nazis das wehrlos geprügelte Opfer auf die Bahngleisen. Nur die Unpünktlichkeit der Deutschen Bahn, ein verdammter Zufall also, rettete dem Jugendlichen das Leben. In der Innenstadt Potsdams sah es im Gegensatz zu den Randbezirken (gemeint sind sowohl ostdeutsche Plattenbaubezirke als auch eingemeindete Kuhdörfer) einmal anders aus. Die Präsens von HausbesetzerInnen verhinderte hier das Erstarken einer Neonaziszene. Doch diese Epoche wurde durch Häuserräumungen und die Resignation der Szene vor den bestehenden Verhältnissen beendet. Seitdem ist man nichtmal in der einstamls sicheren Innenstadt vor Pöbeleien oder gar Übergriffen von Nazis gefeit. Dazu ein zweites Beispiel:
Auf das linke PolitKulturprojekt Chamäleon e.V. wurden mehrfach Anschläge verübt. Diese reichten von eingeschlagenen Fensterscheiben, über versuchte Brandstiftung bis zum traurigen Höhepunkt am Silvesterabend 2003. An diesem fanden zwei Parties in der direkten Nachbarschaft statt, von beiden gingen anfangs nur Pöbeleien gegen das Chamäleon e.V. und PassantInnen aus. Pünktlich um Null Uhr veränderte sich das Bild. Aus einem 50köpfigen Mob Nazis heraus der sich vor dem Haus sammelte, das Spektrum reichte vom Bollo-Dorfie bis zum straighten Naziskin, ergriffen ca. 15–20 die Initiative. Sie hebelten mit Holzstangen die Fensterläden auf und wollten sich durch die völlig entglaste Vorderfront Eintritt verschaffen. Sie schossen mit Leuchtspur und Schreckschusswaffen in die oberen Stockwerke, wo sich fast ein Brand entwickelte, wenn er nicht direkt im Keim erstickt worden wäre. Nur das verspätete und relativ unengagierte Eingreifen der Polizei verhinderte noch Schlimmeres.
Anti-Antifa Aktivitäten
Dies zeigt, dass die ostzonalen RandbezirksbewohnerInnen Potsdam nicht nur mal kurz zu Besuch in die City düsen, sondern in dieser leben und wirken. Ein Teil der an beiden Überfällen beteiligten Neonazis ist direkt in der Innenstadt beheimatet. In beiden Fällen waren die TäterInnen keine simplen betrunkenen Jugendlichen sondern organisierte Anti-Antifa AktivistInnen. Bisher äusserten sich die nur mittels schlechtgemachter äusserst bizarrer Plakate. Doch vor einigen Wochen gingen sie mit Feindeslisten im Internet an den Start. Zur Einschüchterung wurden dort Adressen alternativer Projekte und besetzter Häuser veröffentlicht sowie Fotos und Bilder vermeintlicher AntifaschistInnen. Entworfen hat die Seite der 20jährige Oliver Kalies aus Potsdam, während für die Fotos vor allem die 19jährige Potsdamerin Melanie Witassek und der Berliener Neonazi Danny Leszinski verantwortlich sind. Alle drei bewegen sich in einer Clique von ca. 30 Neonazis, die dem Spektrum der freien Kameradschaften zuzuordnen sind. Einige von ihnen stehen wegen ersterem geschildertem Fall und mehreren Überfällen auf Flüchtlinge vor Gericht.
“Staatsantifa”
Trotz gegenteiliger Versprechungen ging unserm bundesdeutschen Kanzler und seinem gutmenschlichen Staatsvolk die Puste im Kampf gegen Rechtsextremismus doch recht schnell aus. Der vielbeschworenene lange Atem stellte sich als blosses Lippenbekenntnis heraus, spätestens als der NPD-Verbotsnatrag zu einem Fiasko geriet. Doch selbst diesen marginalen Aktivitäten sind keinem humanistischen oder antifaschistischen Ansinnen geschuldet, sondern reinster deutscher Standortlogik. Wer AsylantInnen anzündet und ermordet, kann schwerlich mit dem Zulauf sog. “Computerinder” rechnen. Noch schlechter als letzere sind allerdings jene Menschen gestellt die aus menschenunwürdigen Lebensverhältnissen in dieses Land fliehen müssen. Ihnen wird noch nichteinmal das Mindestmaß an Würde zugestanden, sie werden mittels Wertgutscheinausgabe versorgt( die nur in bestimmten Läden anerkennt und zu festgelegten Zwecken verwendet werden dürfen) und durch die Residenzpflicht ohne Unterlass an die zumeist rassistenverseuchte Provinz gebunden. Und genau an diesem Punkt zeigt sich was der deutsche Staat unter antifaschistischer Politik versteht, nicht gegen rassitische Ideologie geht es, da diese im deutschen Staat schon verankert ist, bekanntermaßen wird hierzulande in solche AusländerInnen unterscheidet die uns nützen und solche die uns vermeintlich ausnützen. Nein es geht dem Staat nur gegen offen rechtsextreme Taten, die dem Ruf Deutschlands im Ausland Schaden zufügen.
Was muss das für uns heissen?
Wenn wir uns gegen Nazis wehren wollen können wir uns auf diesen Staat samt seiner BürgerInnen nicht verlassen. Das heisst der Kampf gegen Nazis muss auch immer einer gegen Deutschland und gegen Kapitalismus sein.
Doch gegen diesen Berg von Scheisse
Doch gegen das sich hier äussernde Schlechte dieser Welt
können wir nur gemeinsam vorgehen, deshalb wollen wir am 27.08 unter dem Motto “You are not alone” den Nazis zeigen, dass mit uns nicht zu spassen sondern zu rechnen ist. Kommt deshalb um 18 Uhr zum Lustgarten (nahe Hauptbahnhof) nach Potsdam.
Kids be united!
Antifa heisst Angriff!