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young, male, terrorist?

das audi­max der bran­den­bur­gis­chen tech­nis­chen uni­ver­sität war gut besucht. lüd­ders, der lka-chef kam ger­ingfügig zu spät — hat sich aber trotz­dem artig entschuldigt. das die ganze diskus­sion im novem­ber 2002 eigentlich ein bis­sel spät kommt hat kein­er der anwe­senden ange­merkt. wieso auch. der haut­paufhänger der diskus­sion war stel­len­weise sowie so nur die razz­ia im oktober. 

podi­u­misiert waren:

fr glotz — präsi­dentin der fachhochschule

hr sig­mund — btu könig

hr wagenknecht — stupa-redner

der men­sch von der lausitzer rund­schau — als moderator

fr schraut — landesdatenschutzbeauftrage

hr ??? — keine ahnung wer genau er war. “radikaldemokrat” — so beze­ich­nete er sich. war recht fit

hr lüd­ders — lka-chef, der sich nur an die geset­ze hält. 

also:

frau glotz hat den part der stan­dort­de­bat­te ein­genom­men. wie auch einige im pub­likum war sie der mei­n­ung, daß razz­ien, wie die vom 5.oktober das sicher­heits­ge­fühl der hier leben­den aus­ländis­chen stu­den­ten neg­a­tiv beein­trächti­gen und somit das image der stadt besudeln. die auf­gabe der fh sei es, den stu­den­ten ein heim zu bieten und ‑eben- stu­di­en­möglichkeit­en. der böse focus hätte das alles gefährdet, die medi­en hät­ten sog­ar sie mit dem prof. sig­mund ver­wech­selt. und über­haupt: “wenn man nicht mehr in die geset­ze ver­trauen kann, was hil­ft dann noch?” 

hr sig­mund war an sich sehr ruhig und hat sich zuvorder­st immer mit dem armen ‑eben­falls extrem wortkarten- stu­pa-typen in den haaren, was beispiel­sweise die infor­ma­tion­spoli­tik der btu betrifft. 

hr wagenknecht hat­te einen vor­bere­it­eten text, welchem von sig­mund alls­gle­ich der wind aus dem segel genom­men wurde. der vor­wurf, die uni hätte sich nicht hin­ter ihre stu­den­ten gestellt und zudem noch dat­en über die reli­gion­szuge­hörigkeit her­aus­gegeben, entkräftete sig­mund mit der aus­sage, nur das­ten weit­ergegeben zu haben, die auch von ganz nor­malen ein­wohn­er­meldeämtern zu bekom­men wären. am ende durfte er mit “ja wenn ich auch noch mal was sagen darf” auch noch mal was sagen. 

frau schraut ‑bril­liant- kam erst am ende so richtig in fahrt. als näm­lich immer öfter auf den lüd­ders ein­gere­det wurde, ergriff sie partei und meinte, daß man in unser­er gesellschaft nun­mal damit leben müsse, daß man für eine zeit­lang ein­er straftat (per raster­fah­n­dung) verdächtig würde. das sei nor­mal. und außer­dem nicht schlimm, weil die dat­en ja auch wieder gelöscht wer­den. wozu also die aufre­gung- hat­te ich erwäh­nt, daß sie die lan­des­daten­schutzbeauf­tragte ist? 

jet­zt der “radikaldemokrat”. wie gesagt: er hat ein paar sachen bezüglich der befug­nisse von bka und lka was raster­fah­n­dung und daten­banken ange­ht, gesagt. weit­er­hin hat er was ü ber die sit­u­a­tion in hes­sen berichtet. faz­it: das bka und lka sind eigentlich gar nicht wirk­lich so richtig berechtig zu rastern. in hes­sen ist die fahun­dung aus­ge­set­zt wor­den, weil sich das ober­lan­des­gericht einig darüber war, das eine “gegen­wär­tige gefahr” nicht beste­he. er griff auch als erster die sich häufend­en anmerkun­gen auf, daß die raster­fah­n­dung mit dem aktuell ver­wen­de­ten raster (männlich, stu­dent, blabla und aus nem staat mit haupt­säch­lich islamis­chem glauben) schnell zu stig­ma­tisierung führt und ras­sis­tis­che muster bedi­ent. beim ihm als radikaldemokrat, da stimme er mit frau schraut übere­in, dürfe es auch nazis geben, solange die keine straftat­en begehen. 

lüd­ders. ver­drehte des öfteren die augen und schnappte nach luft, wenn schraut oder der junge “radikaldemokrat” was sagten. negierte weitest­ge­hend, daß die raster­fah­n­dung die unschuldsver­mu­tung aushe­belt und die ins jew­eilige raster fal­l­en­den men­schen einem gen­er­alver­dacht aus­set­zt. er könne nichts dafür, daß die dat­en der gruppe “atta und kon­sorten” (zitat. fr. schraut) so spär­lich sind und daß das daraus entste­hende raster nun irgend­wie diskri­m­inierend den islamis­chen glauben betr­e­f­fend sei, das sehe er nicht. über­haupt: der islam ist eine fried­liebende reli­gion. das weiß er. und nochwas hat er als entschuldigung und rel­a­tivierung zu bieten. näm­lich einen mitar­beit­er beim lka. der kommt eigentlich aus einem land, dessen männliche ein­wohn­er sehr wohl ins raster fall­en. als lüd­ders den “neuen” ange­sprochen hat (etwas was er son­st, aus zeit­man­gel, nicht macht), ob er sich denn bedro­ht, unter gen­er­alver­dacht gestellt oder stig­ma­tisiert füh­le antwortete der: nein — in ägypten wür­den die ägyp­tis­chen behör­den genau das selbe mit €päis­chen men­schen machen, sollte ein atten­tat von aus €pa stam­menden tätern aus­ge­führt wor­den sein. ger­ade so als ob das ein beweis für die nicht-stig­ma­tisierende wirkung eines rasters sei. gerne brachte lüd­ders auch als beispiel, daß, wenn man von einem blauen pas­sat ange­fahren würde und der fahrer flüchtig sei, ja sofort nach allen im umkreis befind­lichen blauen vw-fab­rikate suche um den täter zu schnap­pen. deswe­gen allerd­ings wer­den aber alle blauen vw-pas­sat doch nicht gle­ich als was neg­a­tives emp­fun­den oder gar ange­grif­f­en. genau­so ver­halte es sich auch mit auf men­schen angewen­de­ten rastern. 

der lr-mod­er­a­tor: war total lustig. manch­mal sog­ar clever. meis­tens aber lustig. 

das pub­likum. war okay. der beste war prof. schluchter: “ich kann fliegen, arbeite an ein­er tech­nis­chen uni­ver­sität und bin tech­nisch inter­essiert. nur mein alter schützt mich.”. anson­sten passe er ganz gut ins raster. schluchter ist allerd­ings kurz nach seinem beitrag gegan­gen. das restliche pub­likum hat sich schon über die stig­ma­tisiernde wirkung ein­er raster­fah­n­dung sor­gen gemacht, was ab und an krude forderun­gen annahm; wie zum beispiel die nach der forderun­gen alle nazis zu rastern, weil die ja auch das image gefährden. lüd­ders: die brauchen wir nicht zu rastern. wir ken­nen die. (gelächter) in einem tumulti­geren (jedoch san­ften) schlagab­tausch zwis­chen mehreren gästen und podi­um­sleuten gab es den zwis­chen­ruf: “nein, das hat alles ameri­ka behauptet.” das spek­trum war also nahezu komplett. 

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die okto­ber-razz­ia:

cot­tbus — eine stadt unter verdacht

mus­lim­is­che stu­den­ten in cot­tbus nach razz­ia in angst

nehm ermit­telt noch immer in cottbus

raster­fah­n­dung:

das alte und knappe asn-archiv. unter [schw­er..]

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