HAVELLAND Mit “reichlich Licht und etwas Schatten” lässt sich für das
Havelland die Kriminalitätsstatistik 2002 beschreiben. Die Zahl der
Straftaten hat sich verringert, von 14 088 im Jahr zuvor auf 13 416.
Der
Anteil der gelösten Fälle ging jedoch zurück, von 54,8 auf 51,5
Prozent.
Polizeioberrätin Silke Sielaff gestern in Nauen: “Im Zuge der
Polizeireform
haben sich auch Zuständigkeiten verändert. Wir bearbeiten heute Fälle,
die
früher in Berlin landeten. Aber wir arbeiten uns ein und werden den
alten
Wert bald wieder erreicht haben.”
Einbrüche in Wohnhäuser und Betriebe, so genannte Angriffe auf
Kraftfahrzeuge und Fahrraddiebstähle sind im Havelland die am
häufigsten
verübten Delikte, informierte die Schutzbereichsleiterin. Im Vorjahr
machten
diese zusammengenommen über 55 Prozent aller Straftaten aus, wobei sich
die
Zahl der Wohnungseinbrüche von 301 im Jahr 2001 auf 438 erhöhten. Davon
am
stärksten betroffen sind die Bewohner der Regionen Falkensee,
Dallgow-Döberitz, Schönwalde und Brieselang.
Wie Kriminalhauptkommissar Thoralf Palm hinzufügte, seien die Täter
sehr oft
zwischen 20 und 35 Jahre alt und kämen vorrangig aus dem ehemaligen
Jugoslawien. Die Polizei habe aus diesem Grund nicht nur ihre Präsenz
vor
Ort erhöht, parallel dazu werde auch die Prävention verstärkt. Die
polizeilichen Beratungsstellen würden in zunehmendem Maße kontaktiert.
Hinsichtlich politisch motivierter Kriminalität registrierten die
Beamten im
vergangenen Jahr 115 Straftaten, was gegenüber den Vorjahren einen
deutlichen Rückgang bedeutet. Im Jahr 2000 wurden noch 196 derartiger
Straftaten angezeigt. “Dennoch”, so Oberkommissar Swen Schäfer, “ist
der
Raum Rathenow/Premnitz weiterhin der Schwerpunkt für diese Delikte.
Dabei
unterschieden die Beamten zwischen “rechten und linken Fällen” sowie
“Ausländerkriminalität” wie Aktionen islamischer Fundamentalisten.
Letzteres
spiele im Havelland keine Rolle. Wohl aber kämen 112 der Straftaten von
rechts und drei von links. Unterschieden werde in “Schmierereien” sowie
in
“Rufen, Zeigen, Tragen, Kleben oder Abspielen” nicht
verfassungskonformen
Gedankengutes. Am häufigsten wurden Schmierereien und rechtsradikale
Ausrufe
festgestellt. Am stärksten davon betroffen waren Rathenow, Premnitz,
Falkensee, Brieselang und Nauen.