(BM) Potsdam Die Zahl von Verhaftungen illegal eingereister Ausländer in
Brandenburg ist nach Angaben des Innenministeriums wie schon in den
Vorjahren rückläufig. Bis Ende Oktober 2002 griffen Bundesgrenzschutz und
Polizei 3108 Ausländer in Brandenburg auf, die versucht hatten, entweder
ohne oder mit gefälschten Papieren nach Deutschland einzureisen. Im Jahr
2001 waren es 3350. «Insgesamt pendelt sich der Zustrom auf einem eher
niedrigen Niveau ein», sagte gestern Ministeriumssprecher Wolfgang Brandt
mit Blick auf die Zahlen der vergangenen drei Jahre. Registriert würden
indes nur die Aufgriffe. Ob der Migrationsdruck deshalb insgesamt auch
rückläufig sei, dies lasse sich anhand dieser Zahlen nicht sagen, betonte
der Sprecher. «Das wäre spekulativ.» Angestiegen ist die Zahl indes am
Flughafen Schönefeld, wo die Beamten im zweiten Halbjahr 594 Ausländer
verhaftet haben, 20 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2002.
Ausschließen wollte der Sprecher indes nicht, dass eine restriktivere
Asylgesetzgebung verbunden mit schärferen Kontrollen an den Grenzen den
Zuzug in den vergangenen drei Jahren reduziert hätte. 1998 wurden allein in
Brandenburg mehr als 11 000 Ausländer beim illegalen Grenzübertritt
verhaftet. Im Jahr 1999 waren es nur noch 4519. Und im Jahr 2000 sank die
Zahl mit 3220 Festnahmen auf den bisherigen Tiefstand. Ob Schleuserbanden
der Weg über die Ostgrenze Deutschlands inzwischen zu heiß geworden ist,
wollte Brandt nicht bestätigen. «Selbst wenn ein Schleuser gefasst wird, die
Hintermänner rekrutieren wieder einen anderen.»
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