Kategorien
Uncategorized

Zukunft des Gedenkens — Perspektiven antifaschistischer Gedenkarbeit”

Tagung vom 17. bis 19. Juni in der Fach­hochschule Potsdam 

Ein­ladung

Haup­tan­liegen der geplanten Tagung ist für uns eine Ver­net­zung der Personen,
Grup­pen und Organ­i­sa­tio­nen, die sich — ähn­lich wie wir — mit Gedenkstät­ten und
Erin­nerungspoli­tik befassen. Uns liegt an einem Aus­tausch mit Grup­pen und
Organ­i­sa­tio­nen, die

— im Sinne der ehe­ma­li­gen Häftlinge Erin­nerungspoli­tik gestal­ten wollen,

— sich zukün­ftig für ihre poli­tis­chen Forderung einsetzen,

— die Verän­derun­gen in der poli­tis­chen Aus­rich­tung der Gedenkstätten
kri­tisch reflektieren. 

Ein zweites sehr wichtiges Anliegen ist es, mit Über­leben­den zusam­men die
Diskus­sion darüber fortzuset­zen, wie das Gedenken weit­erge­hen soll, wenn sie ihre
Inter­essen nicht mehr wie bish­er vertreten kön­nen. Wir denken hier auch
daran, die Zusam­me­nar­beit mit den Gedenkstät­ten hin­sichtlich deren Aus­rich­tung und
Gestal­tung auszuwerten. 

Außer­dem wollen wir über die Feier­lichkeit­en zum 60. Jahrestag der Befreiung
der Konzen­tra­tionslager debat­tieren: Aus heutiger Sicht ist zu befürchten,
dass die Erin­nerung der Über­leben­den durch die gegen­wär­tige deutsche Politik
angeeignet sein, und für ihre Zwecke nutzbar gemacht wird. Als Beispiel für diese
Entwick­lung möcht­en wir an die Auschwitz-Ver­gle­iche erin­nern, mit denen die
Bun­desregierung sein­erzeit den Krieg gegen Jugoslaw­ien zu legitimieren
ver­suchte. Ein­her mit dieser Entwick­lung geht die “Ent­deck­ung” von Deutschen als
Opfer: 

Opfer von Vertrei­bung, Opfer von Bombenkrieg, Opfer von Spezial­lagern. Diese
“Ent­deck­ung” kommt ein­er Eineb­nung des Gegen­satzes von Tätern und Opfern
gle­ich, weil dadurch auch die wirk­lichen NS-Täter zu Opfern gemacht werden. 

Wir möcht­en weit­er­hin die unter dem Titel “Ver­mächt­nis” geführten
Diskus­sio­nen fort­set­zen. Der Begriff Ver­mächt­nis wurde geprägt in der
DDR-Gedenkkultur.
Er beze­ich­net die Weit­er­gabe des Aufrufs an die Nachge­bore­nen, sich konsequent
gegen Ver­hält­nisse zu wehren, die zu nationalsozialistischen/faschistischen
Zustän­den führen kön­nen. Wir wollen
u. a. fol­gende Fra­gen disku­tieren: Was ist eigentlich der Kern dieses
Ver­mächt­niss­es? In welch­er Form kann es weit­ergegeben wer­den? Kann es dies
überhaupt? 

Ist es so unbes­timmt, dass sich ver­schieden­ste poli­tis­che Akteure — etwa die
rot-grüne Regierung — sein­er bedi­enen kön­nen? Ist das ein Problem? 

Finanzierung

Der Teil­nah­me­beitrag liegt bei 35,-/erm 25,- Euro. Darin sind enthal­ten: der
Tagungs­beitrag, die Verpfle­gung während der Tagung und der Ein­tritt zur
Swing-Disko mit Gün­ther Dis­ch­er. Unterkun­ft und Über­nach­tung ist in diesem Preis
nicht inbe­grif­f­en. Wir ver­mit­teln auf Wun­sch Jugendherbergsplätze. 

Die sehr benötigten Spenden zur Finanzierung des Work­shops bitte auf das
Spendenkon­to der Lagerge­mein­schaft Ravens­brück, Stich­wort “Tagung 2005”, Postbank
Stuttgart, Kto: 219674–701, BLZ 600 100 70. Eine Spenden­quit­tung kann bei
Bedarf erteilt werden. 

Vor­läu­figes Programm

“Zukun­ft des Gedenkens — Per­spek­tiv­en antifaschis­tis­ch­er Gedenkarbeit”
17.6.2005 — 19.06.2005 in Potsdam 

Fre­itagabend 17.6.2005

18.00 “Erin­nern heute — Plä­doy­er gegen eine Egal­isierung zum Opfer”
Ref­er­enten: Gün­ther Jacob, Boris Buden, Han­no Loewy (ange­fragt)

Sam­stag 18.6.2005

9.00–12.30 Uhr “Wie kann die Zukun­ft des Erin­nerns aussehen?” -
Posi­tio­nen und Forderun­gen von Über­leben­den (Podi­um mit Überlebenden) 

14.30–16.00 Uhr Arbeitsgruppen 

1. Moti­va­tion für die gedenkpoli­tis­che Arbeit 

2. Frage des Vermächtnisses 

3. Zusam­me­nar­beit mit den Gedenkstätten 

16.30–18.00 Uhr Deutsche Gedenkpoli­tik und Europa, Ref­er­enten: Lud­wig Elm und
N.N. (ange­fragt)

19.30 Uhr “Vor der Haustür — Orte des nation­al­sozial­is­tis­chen Ter­rors im
heuti­gen Sachsen-Anhalt”
Ein Film des Alter­na­tiv­en Jugendzen­trums e.V. Dessau, erar­beit­et mit
Jugendlichen aus Wit­ten­berg, Bern­burg und Halberstadt 

21.00 Abend­ver­anstal­tung: Swing — Disko mit Gün­ther Dis­ch­er (ehe­mals
Swingju­gend Ham­burg, Über­leben­der des Jugend-KZ Mohrin­gen, DJ

Son­ntag 19.6.2005

10.00 — 11.30 Uhr “Zukun­ft der Opfer­ver­bände” , Podi­ums­diskus­sion mit
VertreterIn­nen ver­schieden­er Organisationen 

12.00 Ver­net­zung der einzel­nen Organisationen 

Infos

Organ­isiert von der Lagerge­mein­schaft Ravensbrück/Freundeskreis e.V. und der
und Gruppe “Fre­undin­nen des Sachsenhausen-Komitees” 

Infor­ma­tion, Kon­takt und Anmeldung: 

“Tagung”

c/o Ravensbrückblätter,

Post­fach 360349, 10973 Berlin

antifa_gedenken@web.de

Die Tagung wird unter­stützt von: 

— Sach­sen­hausen-Komi­tee in der Bun­desre­pub­lik Deutsch­land e.V.

— Arbeits­ge­mein­schaft Neuengamme e.V.

— Lagerge­mein­schaft ehe­ma­liger Häftlinge des Konzen­tra­tionslagers Mauthausen,
Hin­terblieben­er und Fre­unde — in der VVN — BdA e. V.

— Lagerge­mein­schaft Buchen­wald-Dora/Fre­un­deskreis e. V.

‑Vere­ini­gung der Ver­fol­gten des Naziregimes / Bund der Antifaschistin­nen und
Antifaschis­ten e. V. (VVN/BdA)

— Bun­desvere­ini­gung der Opfer der NS-Mil­itär­jus­tiz e.V.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Inforiot