Potsdam (dpa) Der Erfolg der rechtsextremen DVU bei der Landtagswahl
beeinträchtigt nach Einschätzung der ZukunftsAgentur Brandenburg (ZAB)
nicht die Ansiedlung ausländischer Investoren. Diese seien an einer
starken Regierung und stabilen Rahmenbedingungen interessiert, sagte der
Vorsitzende der Geschäftsführung, Detlef Stronk, am Donnerstag. Mit 6,1
Prozent der Stimmen zieht die DVU erneut ins Potsdamer Parlament ein.
Sie hat jedoch Stronk zufolge in den vergangenen fünf Jahren “keine
Handschrift hinterlassen”. Dies habe sich bei großen Ansiedlungen wie
der Software-Firma Oracle in Potsdam gezeigt. “Und derzeit führen wir
unter anderem konkrete Gespräche mit Interessenten aus den USA und aus
Israel.” Die Investoren seien in erster Linie an einer starken Regierung
und stabilen Rahmenbedingungen interessiert.
“Das wichtigste ist eine stabile Regierung, die ein
wirtschaftsfreundliches Klima schafft und schnelle Entscheidungen
trifft”, sagte der ZAB-Geschäftsführer mit Blick auf die laufenden
Sondierungsgespräche der SPD mit PDS und CDU. Höchste Priorität habe
dabei die Schaffung von Arbeitsplätzen. Weiter forderte Stronk:
“Forschung, Innovation und Bildung müssen energisch angepackt werden.”
Zudem sei eine Entbürokratisierung notwendig.
“Die Schnelligkeit von Entscheidungen ist eine ganz große Trumpfkarte im
internationalen Wettbewerb.” So müssten etwa Baugenehmigungen zügiger
erteilt werden sowie alle betroffenen Behörden gut zusammenarbeiten.
Die 2001 gegründete ZukunftsAgentur ist unter anderem für die
Ansiedlungen von Investoren, die Förderung von Technologieunternehmen
und das Standort-Marketing zuständig. Sie ist zu 75 Prozent eine
Landesgesellschaft; die restlichen Anteile halten Kammern und
Unternehmensverbände. Aktuell hat die ZAB eine
Standort-Marketing-Kampagne gestartet, um laut Stronk “raus aus der
Schmuddelecke” zu kommen. “Durch die gescheiterten Großprojekte waren
wir massiv in die Defensive geraten.”