Die „ANSDAPO- Kameradschaft“ tritt erstmals 1998 in Erscheinung, indem sie
ein Konzert in Hoppegarten (bei Berlin) organisieren. Bei diesem Konzert
wird hauptsächlich der Einlass von der „ANSDAPO-Crew“ abgedeckt. Unter den
Gästen befinden sich Mitglieder der mittlerweile verbotenen „Blood &
Honour Sektion Berlin“.
Zu diesem Zeitpunkt sieht sich die „ANSDAPO“ als elitäre Gruppe, in die
mensch nur über eine Aufnahmeprozedur eintreten kann. Diese Prozedur
ähnelt stark eine Aufnahme bei Motorradcrews. So hat die Gruppe am Anfang
kaum Zulauf.
Führende Mitglieder zu diesem Zeitpunkt waren Daniel Herrmann , Rene
Berger und Björn Zander. Alle drei haben seit den frühen 90-ziger Jahren
rechtsextreme Straftaten begangen. Daniel Herrmann wurde mehrmals wegen
schwerer Körperverletzung gegen MigrantInnen oder alternativ aussehende
Jugendliche und dem § 86a verurteilt.
Rene Berger warf 1993 mit zwei anderen einen Obdachlosen aus der fahrenden
S‑Bahn, nachdem sie ihn vorher brutal zusammengeschlagen hatten. Der
Obdachlose starb an seinen Verletzungen. Rene Berger wurde wegen seiner
starken rechtsextremistischen Energie zu einer Jugendstrafe von 8 Jahren
verurteilt. Im Gefängnis wurde er aktiv von der HNG (Hilfsorganisation für
nationale Gefangene und deren Angehörige) betreut.
Nach seiner Entlassung 1998 war Rene Berger Ansprechpartner für das
Konzert und veröffentlichte Berichte in rechtsextremen Fanzins darüber.
Björn Zander ebenfalls mehrmalig wegen schwerer Körperverletzung gegen
MigrantInnen und alternativ aussehende Jugendliche, § 86a und schweren
Raubes verurteilt. Er war auch Anfang der 90-ziger Jahre an einem Überfall
auf ein Asylbewerberheim in Prötzel beteiligt.
Die „ANSDAPO“ war ebenfalls bei einem NPD- Informationstand 1998
geschlossenen anwesend und half aktiv bei der Verteilung der Broschüren.
Sonst prägten sie das Alltagsbild durch tragen ihrer T‑Shirts und waren
öfter als Security in den umliegenden Discos tätig.
Ab 2001/2002 gibt es einen merkliche Öffnung der „ANSDAPO“ und viele
Neueintritte werden verzeichnet. Unter den Neueintritten ist auch Falco
Hesselbarth, dessen Mutter Landtagsabgeordnete der DVU im
brandenburgischen Landtag ist.
Seit dieser Zeit übernimmt die „ANSDAPO“ Securityaufgaben bei
Veranstaltungen der DVU, wie z.B. beim Parteitagstreffen in Rehfelde (bei
Strausberg).
Mit den Neueintritten wird diese Kameradschaftsstruktur in eine offizielle
Vereinsstruktur umgewandelt. Die bereits erwähnten Personen decken die
wichtigsten Aufgabenfelder dieses Vereins ab.
2003 stören Daniel Herrmann, Rene Berger und weitere Personen ein
Kiezfrühstück mit anschließender Informationsveranstaltung in Strausberg
Vorstadt.
Seit 2004 nehmen mehrere Personen der „ANSDAPO“ an verschiedenen Aktionen
des MHS (Märkischer Heimatschutz) teil und schützen wieder einige
Veranstaltungen der DVU.
Da der Ansprechpartner des MHS (Märkisch-Oderland) Sebastian Schmidtke ist,
Falco Hesselbarth und er jahrelang in die selbe Schule und Klasse besucht
haben, lässt sich hier eine Annäherung von den freien Kameradschaften,
bzw. der Zellenstruktur der extremen Rechten zu den rechtsextremen
Parteien aufzeigen.
Im Januar 2005 waren Björn Zander, Falco Hesselbarth und weitere Personen
aus der ANSDAPO an einem Überfall auf ein alternatives Zentrum in
Strausberg beteiligt.
Bei den Hausdurchsuchungen wurde auch die Zelle des bereits inhaftierten
Björn Zander durchsucht.