TEUPITZ Der geplante Nazi-Aufmarsch gegen Schenkenländchens Amtsdirektor Reiner Oncken hat die Solidarität seiner Amtskollegen herausgefordert! 14 Amtsdirektoren und hauptamtliche Bürgermeister aus dem Landkreis stellen sich schützend vor ihn, erklären: “Wir stehen an seiner Seite und bekunden das durch unsere persönliche Anwesenheit.”
Der Hamburger Rechtsextreme Christian Worch hat für kommenden Samstag am Sitz des Amtes Schenkenländchen in Teupitz eine Demonstration angemeldet. 200 bis 400 seiner Gesinnungsgenossen werden erwartet. Die Neonazis wollen Oncken “absetzen”, weil er am Volkstrauertag ihren “Heldenmarsch” auf dem Soldatenfriedhof in Halbe verhindert hat. Die Verwaltungs-Chefs aus dem Landkreis stellen sich “uneingeschränkt hinter Reiner Oncken” und seine “rechtlich unanfechtbare” Entscheidung, den Aufmarsch der Rechten auf dem Soldatenfriedhof abzulehnen, heißt es in der gemeinsamen Erklärung: “Wir hätten in dieser Situation ebenso gehandelt.” Den Aufruf unterzeichnet haben die Bürgermeister Herbert Burmeister (Schulzendorf), Klaus-Dieter Kubick (Zeuthen), Stefan Ludwig (Königs Wusterhausen), Uwe Malich (Wildau), Klaus-Dieter Quasdorf (Bestensee), Ekkehard Schulz (Eichwalde) sowie die Amtsdirektoren Udo Haase (Schönefeld), Bodo Lott (Heideblick), Harry Müller (Luckau), Uwe Pfeiffer (Mittenwalde), Carsten Saß (Unterspreewald), Ursula Schadow (Golßener Land), Paul Steiner (Unteres Dahmeland) und Horst Theile (Märkische Heide).
Auch die Königs-Wusterhausener Initiative “Heimisch in einer weltoffenen Stadt” ist solidarisch mit Reiner Oncken. Mit der Ablehnung des Neonazi-Aufmarsches habe er “in Verantwortung für die Bevölkerung sowie für die Totenruhe aller in Halbe bestatteten Kriegstoten gehandelt.” Die Mitglieder der Initiative “verabscheuen die gegen eine Person” gerichtete Nazi-Demo, rufen aber nicht zu einer Gegendemo auf. “Sie werben für Zivilcourage, Weltoffenheit und Gewaltfreiheit”, erklärte die Initiative. Antifa-Gruppen haben für Samstag zu Gegendemonstrationen aufgerufen. Ob der Nazi-Aufmarsch genehmigt wird, stand bis gestern noch nicht fest.