8. April 2009 · Quelle: Antifa Cottbus

Zwei junge Männer in Döbern von Neonazis mit Teleskop-Schlagstöcken angegriffen

Bruder des Bürgermeisters einer der Angreifer, sagen die Opfer / Tage später versuchter Angriff von 40 Neonazis auf Jugendklub

In der Nacht von Sam­stag, dem 28.03.2009, zu Son­ntag kam es in Döbern zu einem Über­griff durch Neon­azis auf zwei junge Männer.

Nach ein­er Par­ty traf Mar­co (Name geän­dert) zufäl­lig einen Kumpel auf der Straße und sie entschlossen sich den Abend bei Mar­co in der Woh­nung ausklin­gen zu lassen. Während dessen erhiel­ten sie eine SMS von einem Fre­und, welch­er berichtete, dass er soeben von Nazis gejagt wor­den war und sich nur knapp ret­ten kon­nte. Trotz dieser War­nung entsch­ied sich Mar­co, seinen Kumpel später nach Hause zu brin­gen. Die warteten dann bere­its vor Mar­cos Haustür.

 

Die bei­den Fre­unde ver­sucht­en noch zurück ins Haus zu kom­men, was ihnen lei­der nicht gelang. Mar­co bekam u.a. drei Schläge mit einem Teleskop­schlag­stock auf den Kopf. Er hat­te am Ende Rip­pen­prel­lun­gen, eine Platzwunde auf dem Kopf, die genäht wer­den musste, und er kon­nte eine Woche lang nicht zur Arbeit gehen. Sein Kumpel bekam eine Flasche und ein Fahrrad auf dem Kopf ab. Nach ein­er Weile ließen die Neon­azis ihre Opfer ein­fach auf der Straße liegen. Sie dro­ht­en den dei­den, wenn sie sich Hil­fe bei der Polizei  holten, wären sie „auf jeden Fall nochmal dran“. Ein­er der bei­den Nazis trat ver­mummt auf. Der andere wurde als Georg R. erkan­nt (Brud­er des Bürg­er­meis­ters und stadt­bekan­nter Neonazi).

Nach­dem die schla­gen­den Faschos abge­zo­gen sind mussten die bei­den jun­gen Män­ner sich sel­ber helfen und riefen den Kranken­wa­gen. Ohne sich von den Dro­hun­gen beein­druck­en zu lassen, wurde auch sofort eine Anzeige und Aus­sage bei der Polizei gemacht. Bere­its am darauf fol­gen­den Abend erhiel­ten die bei­den Dro­han­rufe mit Aus­sagen wie „Wenn ihr die Anzeige nicht zurückzieht kom­men wir wieder und dann passiert Schlimmeres.“

Gründe für den Über­griff sind ver­mut­lich kleinere Stre­it­ereien im Döbern­er Jugend­club. Außer­dem wur­den die Nazis vor ein paar Wochen im sel­bi­gen Jugend­club vor die Tür geset­zt, da sie sich anmaßten, dort Nazi-Musik mit men­schen­ver­ach­t­en­den Tex­ten zu hören. Bere­its damals wur­den Dro­hun­gen aus­ge­sprochen. Am Fre­itag, dem 03.04. 2009, haben etwa 40 Recht­sex­treme ver­sucht, den Jugend­club anzu­greifen, in dem ein Karaoke­abend mit jun­gen Men­schen zwis­chen 15 und 17 Jahren stat­tfand. Die Recht­en hat­te­nallerd­ings nicht damit gerech­net, vor Ort auf eine größere Menge Antifaschist/innen zu tre­f­fen — weshalb sie sich schnell wieder zurückziehen mussten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Beiträge aus der Region

Die faschis­tis­che Partei “Der III. Weg” ruft für Sam­stag, den 23.10. in und um Guben dazu auf, Men­schen am Gren­züber­tritt zu hin­dern. Kommt zur 24h-Mah­nwache, um diesen men­schen­ver­ach­t­en­den Hand­lun­gen der Neon­azis etwas entgegenzusetzen!
Vor der Bun­destagswahl set­zt #unteil­bar Süd­bran­den­burg ein Zeichen für eine sol­i­darische, gerechte und offene Gesellschaft.
Neun Men­schen wur­den beim recht­ster­ror­is­tisch und ras­sis­tisch motivierten Atten­tat in Hanau am 19. Feb­ru­ar 2020 ermordet. Doch trotz aller Erk­lärun­gen von Strafver­fol­gungs­be­hör­den wird die tödliche rechte Gewalt noch immer nicht aus­re­ichend erfasst.

Opferperspektive

Logo de rOpferperspektive Brandenburg

NSUwatch Brandenburg

Polizeikontrollstelle

Logo der Polizeikontollstelle - Initiative zur Stärkung der Grund- und Bürgerrechte gegenüber der Polizei

Netzwerk Selbsthilfe

Termine für Potsdam

Termine für Berlin

Suche

  • Kategorien


  • Regionen


Inforiot