In der Nacht von Samstag, dem 28.03.2009, zu Sonntag kam es in Döbern zu einem Übergriff durch Neonazis auf zwei junge Männer.
Nach einer Party traf Marco (Name geändert) zufällig einen Kumpel auf der Straße und sie entschlossen sich den Abend bei Marco in der Wohnung ausklingen zu lassen. Während dessen erhielten sie eine SMS von einem Freund, welcher berichtete, dass er soeben von Nazis gejagt worden war und sich nur knapp retten konnte. Trotz dieser Warnung entschied sich Marco, seinen Kumpel später nach Hause zu bringen. Die warteten dann bereits vor Marcos Haustür.
Die beiden Freunde versuchten noch zurück ins Haus zu kommen, was ihnen leider nicht gelang. Marco bekam u.a. drei Schläge mit einem Teleskopschlagstock auf den Kopf. Er hatte am Ende Rippenprellungen, eine Platzwunde auf dem Kopf, die genäht werden musste, und er konnte eine Woche lang nicht zur Arbeit gehen. Sein Kumpel bekam eine Flasche und ein Fahrrad auf dem Kopf ab. Nach einer Weile ließen die Neonazis ihre Opfer einfach auf der Straße liegen. Sie drohten den deiden, wenn sie sich Hilfe bei der Polizei holten, wären sie „auf jeden Fall nochmal dran“. Einer der beiden Nazis trat vermummt auf. Der andere wurde als Georg R. erkannt (Bruder des Bürgermeisters und stadtbekannter Neonazi).
Nachdem die schlagenden Faschos abgezogen sind mussten die beiden jungen Männer sich selber helfen und riefen den Krankenwagen. Ohne sich von den Drohungen beeindrucken zu lassen, wurde auch sofort eine Anzeige und Aussage bei der Polizei gemacht. Bereits am darauf folgenden Abend erhielten die beiden Drohanrufe mit Aussagen wie „Wenn ihr die Anzeige nicht zurückzieht kommen wir wieder und dann passiert Schlimmeres.“
Gründe für den Übergriff sind vermutlich kleinere Streitereien im Döberner Jugendclub. Außerdem wurden die Nazis vor ein paar Wochen im selbigen Jugendclub vor die Tür gesetzt, da sie sich anmaßten, dort Nazi-Musik mit menschenverachtenden Texten zu hören. Bereits damals wurden Drohungen ausgesprochen. Am Freitag, dem 03.04. 2009, haben etwa 40 Rechtsextreme versucht, den Jugendclub anzugreifen, in dem ein Karaokeabend mit jungen Menschen zwischen 15 und 17 Jahren stattfand. Die Rechten hattenallerdings nicht damit gerechnet, vor Ort auf eine größere Menge Antifaschist/innen zu treffen — weshalb sie sich schnell wieder zurückziehen mussten.