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Zweieinhalb Jahre Haft für Neonazi

Am Mittwoch nach­mit­tag hat das Amts­gericht Pots­dam gegen drei Neon­azis unter anderem wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung und schw­erem Land­friedens­bruch ver­han­delt. Dan­ny L., Matthias F. und Oliv­er Oe. wurde vorge­wor­fen, im Mai 2005 gemein­sam mit etwa sieben weit­eren Neo­faschis­ten Jugendliche auf dem Pots­damer Stadt­fest »Babels­berg­er Live­nacht« mit Flaschen und Steinen bewor­fen zu haben. Wenige Stun­den später sollen sie eine weit­ere Gruppe Jugendlich­er ange­grif­f­en haben. 

Der Haup­tangeklagte Oe. sitzt bere­its seit über einem Jahr wegen eines anderen gewalt­samen Über­griffs auf Linke in Haft, ist mehrfach vorbe­straft und gehört zum Kern der Neon­aziszene Berlins. Das Gericht verurteilte ihn am Mittwoch zu ein­er Frei­heitsstrafe von zwei Jahren und sechs Monat­en. Obwohl auch F. bere­its wegen Kör­per­ver­let­zung und Ver­wen­dens von Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen zu Geld­strafen vorverurteilt ist, bekam er wegen seines »fes­ten sozia­len Umfelds« nur sechs Monate auf Bewährung. Das Ver­fahren gegen L. wurde abge­tren­nt, weil der Neben­kläger ver­hin­dert war; es wird ver­mut­lich noch in diesem Monat nachgeholt. 

Die Angeklagten Oe. und F. hat­ten ihre Tat­beteili­gung zuvor ges­tanden. Dem­nach gehörten sie zu ein­er Gruppe ver­mummter Rechter, die am späten Abend des 21. Mai 2005 am Rande des Stadt­festes unver­mit­telt auf mehrere junge Leute zustürmte. Die Angreifer war­fen ohne Vor­war­nung mit Steinen und Flaschen, einige zogen Teleskop­schlagstöcke her­vor. Dabei riefen sie laut Zeu­ge­naus­sage eines Betrof­fe­nen »Scheiß Zeck­en« und »Zeck­en, wir kriegen euch«. Ein­er der Ange­grif­f­e­nen kam zu Fall und bekam mehrere Schläge mit einem Teleskop­schlag­stock auf den Hinterkopf. 

Nur wenige Stun­den später provozierten die Neon­azis eine weit­ere Gruppe Jugendlich­er und bedro­ht­en diese nach ein­er ver­balen Auseinan­der­set­zung unter anderem mit einem Pflaster­stein. Dabei riefen sie »Wir bauen eine U‑Bahn von Jerusalem bis Auschwitz«. Im weit­eren Ver­lauf schlug Oe. einen der Jugendlichen ins Gesicht, zog diesem am Zopf zu Boden und trat mehrfach gegen dessen Kopf.

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