Veranstalter:
JournalistInnen-Kollektiv “Krise und Kritik” und die polnische Redaktion der “Le Monde Diplomatique”
Thema:
Soziale Kämpfte in Ost€pa und grenzüberschreitende
Gewerkschafts-Zusammenarbeit
Themenbereich:
Ein anderes Europa ist möglich
Beschreibung:
Das JournalistInnen-Kollektiv “Krise und Kritik” und die polnische Redaktion der “Le Monde Diplomatique” verstehen Journalismus als “eingreifendes Denken”. Deshalb möchten wir sozialen Widerstand und eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit von GewerkschafterInnen in Europa intensiv unterstützen.
Das Seminar hat zum Ziel AktivistInnen aus Polen, Frankreich der Schweiz und Deutschland zusammenzubringen um einen Austausch an Erfahrungen und Ideen zu ermöglichen. Das Seminar ist handlungsorientiert und wendet sich deshalb explizit an Personen die Interesse an einer €päischen
Zusammenarbeit innerhalb einer breiten sozialen Bewegung gegen dieneoliberale Globalisierung haben. Die jeweilige Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft ist dabei sekundär. Das Seminar besteht aus zwei Teilen.
Der erste Teil betrifft die Dynamik sozialer Kämpfe in Ost€pa. Am Beispiel Polens sollen die dortigen Arbeitskämpfe aus der Sicht der jeweiligen Akteure vorgestellt werden. Wir geben einen Überblick über die
Entwicklung der Gewerkschaft Solidarność seit den 80er Jahren bis heute und analysieren die sozioökonomische Situation Polens im Hinblick auf ihre Bedeutung für ArbeiterInnen und Kämpfe in Europa. Dazu
werden der Chefredakteur der polnischen Le Monde Diplomatique Przemysław Wielgosz sprechen sowie polnische GewerkschafterInnen.
Einen Einblick in die Praxis regionale Zusammenarbeit gibt uns Bożena Pierzgalska von der NSZZ Solidarność (Region Zielongórski). Wie
schwierig es ist ein breites Widerstandsbündnis aufzubauen werden Bogusław Ziętek, der Vorsitzende der Gewerkschaft WZZ Sierpień 80 sowie Ewa Groszewska und Aneta Jerska vom Komitee zur Unterstützung und zum Schutz von Repression betroffener Arbeiter (KPiORP)
erzählen. Über die Streikbewegung der Krankenschwester berichtet dagegen die Vorsitzende der Krankenschwestergewerkschaft (OZZPiP) Dorota Gardias
sowie ihre Kolleginnen Janina Zaraś und Krystyna Ciemnik. Jarosław Urbański von der libertären Inicjatywa Pracownicza (IP) stellt seine Erfahrungen bei den Arbeitskämpfen der IP vor.
In einem zweiten Teil wollen wir AktivistInnen aus West€pa vorstellen, ihre Arbeitsschwerpunkte und Herausforderungen. Hier wollen wir uns mit André Fadda (CGT St. Nazaire) der Problematik ausländischer Subunternehmer in Europa (Fall Alstom), den Auswirkungen und Möglichkeiten des EU-Rechts mit Martin Beckmann (IG Metall), der Bolkestein-Richtlinie sowie den Aussichten von Streikmaßnahmen im Kontext der Finanzwirtschaft und Hedge-Fonds (Fall Reconvilier in der Schweiz) mit Denise Chervet (Comedia) zuwenden. Alain Baron (Sud PTT) und Jean-Pierre Lacaze (Sud PTT) erzählen uns über die Versuche das Streikrecht in Frankreich einzuschränken und
berichten über dortige Arbeitskämpfe.
Anschließend wollen wir gemeinsam über Perspektiven und Möglichkeiten grenzüberschreitender Aktionen in Europa nachdenken.
TeilnehmerInnen / Redebeiträge von folgenden AktivistInnen:
Erster Teil
Bożena Pierzgalska (NSZZ Solidarność, Polen)
Aneta Jerska und Ewa Groszewska »Komitee zur Unterstützung und zum Schutz
von Repression betroffener Arbeiter« (KPiORP, Polen)
Bogusław Ziętek (Gewerkschaft “WZZ Sierpień 80, Polen)
Jarosław Urbański (Gewerkschaft Inicjatywa Pracownicza, Polen)
Dorota Gardias, Janina Zaraś und Krystyna Ciemniak (OZZPiP, Polen)
Przemysław Wielgosz (Le Monde Diplomatique, Polen)
Zweiter Teil
André Fadda (CGT St. Nazaire, Frankreich)
Alain Baron (Gewerkschaft Sud-PTT, Frankreich)
Denise Chervet (Gewerkschaft COMEDIA, Schweiz)
Martin Beckmann (IG Metall, Deutschland)
Samstag 20.10.2007
Seminar insgesamt 4h (zwei mal 2h)
Redebeiträge von ca. 20 Minuten
Programmentwurf des Seminars:
09:00–09:20
Przemysław Wielgosz (Le Monde Diplomatique, Polen)
Die Krise der polnischen Arbeiterbewegung
09:20–09:40
Aneta Jerska und Ewa Groszewska (KPiORP, Polen)
Soziale Bewegungen und Arbeitskämpfe in Polen. Die Erfahrungen des KPiORP.
Pause
10:00–10:20
Dorota Gardias Janina Zaraś und Krystyna Ciemniak
(OZZPiP, Polen)
Der Streik der Krankenschwestern
10:20–10:40
Bożena Pierzgalska (NSZZ Solidarność, Polen)
Regionale Zusammenarbeit
11:00–11:20
Bogusław Ziętek (WZZ Sierpień 80, Polen)
Der Streik in der Zeche Budryk und die Möglichkeiten von Widerstand im Neoliberalismus
11:20–11:40
Jarosław Urbański (Inicjatywa Pracownicza, Polen)
Tesco, Impel – Perspektiven internationaler Solidarität
Pause
12:00–12:20
André Fadda (CGT St. Nazaire, Frankreich)
Ausländische Subunternehmer und der Streik bei Alstom in St. Nazaire
12:20–12:40
Alain Baron und Jean-Pierre Lacaze (Sud-PTT, Frankreich)
Internationale Solidarität am Beispiel des Streiks bei France Télécom und MobilCom
13:00–14:00 Mittagspause
14:00–14:20
Martin Beckmann (IG Metall, Deutschland)
Die Europäische Perspektive von Gewerkschaftsarbeit
14:20–14:40
Denise Chervet (COMEDIA, Schweiz)
Der Streik bei Filtrona und die Perspektiven des Widerstandes in der Schweiz
14:00
AUSTAUSCH — DISKUSSIONEN